Dülmens stößt in Coesfeld den Bock um
Von Malte Greshake
(03.11.24) Nach zuletzt vier Niederlagen in Serie hatte die TSG Dülmen vor diesem Duell mächtig unter Druck gestanden. Im Auswärtsspiel bei der Eintracht Coesfeld schaffte es die Mannschaft von Ahmed Ibrahim allerdings, den berühmten Bock umstoßen. Durch eine späte Bude von Patrick Besler siegten die Dülmener mit 2:1 (1:0). Damit hatten sich die Gäste vor allem für eine Leistungssteigerung in Durchgang zwei belohnt.
"Damit ist bei uns natürlich viel Druck abgefallen", meinte Ibrahim hinterher. Nach den zuletzt weniger erfolgreichen Wochen hatte es ihn vor allem gefreut, wie viel positiver Zuspruch nach dem Abpfiff bei ihm eingegangen war. "Auch wenn es gerade scheiße läuft, gibt es viele Gönner im Verein", fügte er hinzu. "Besonders für die Mannschaft hat mich dieser Sieg gefreut. Aber wir wissen es auch einzuordnen. Ab morgen startet eine ganze normal Trainingswoche und wir versuchen bis zu Winter weiter, so viele Punkte wie möglich einzusammeln."
Coesfeld lässt zu viel liegen
Aber zurück zum Spiel. Das begann in Hälfte eins für die Dülmener eigentlich vielversprechend. Bis ein Schuss von Maximilian Funkner an den Pfosten klatschte und Tobias Hüwe die Coesfelder per Abstauber in Führung brachte (28.). Im Anschluss dominierten die Hausherren das Geschehen nämlich vollends - nur belohnten sich dafür nicht. Bei etlichen Chancen ließ die Eintracht das 2:0 liegen. Jonas Warmes oder auch Philip Schink fehlten im Abschluss das Glück. TSG-Keeper Simon Kraß hielt die Seinen mit mehreren starken Paraden aber auch im Spiel. Dass die Dülmener nur mit einem Tor Rückstand in die Kabine gingen, war für sie trotzdem schmeichelhaft.
Nach nach dem Seitenwechsel änderte sich das Spielgeschehen. "Wir haben leider die erste Halbzeit nicht bestätigen können", haderte Eintracht-Coach Karsten Erwig. "Wir haben dann viele Dinge falsch gemacht, die vorher geklappt haben. Die Qualität im Passspiel war nicht mehr da. Auch waren wir in den Zweikämpfen nicht mehr präsent." Dass Noah Ivanovic nach Pass von Fadi Alnemek zum Ausgleich traf (55.), stellte laut Erwig den Spielverlauf auf den Kopf. Und als Coesfelds Schaltzentrale Aaron Schölling schließlich verletzt ausgewechselt werden musste, nahm das Unheil für die Hausherren seinen Lauf...
Ibrahim sieht Rot
"Danach hatten wir einen Bruch im Spiel und haben nicht mehr reingefunden", so Erwig. "Am Ende war es eine vermeidbare Niederlage." Durch den Ausgleich angestachelt, hatten die Dülmener nämlich weiter nach vorne gedrängt. Und als Patrick Besler bei einem Schuss von Gioel Aresu seinen Schlappen hinhielt (85.), durften die Dülmener endlich mal wieder über einen Sieg jubeln. "Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass es am Ende nur eine Kopfsache ist", so Ibrahim. "Aufgrund der zweiten Halbzeit war es dann auch relativ verdient."
Ein unschönes Highlight hatte das Spiel in der Schlussphase aber noch zu bieten. Bei einem Angriff der Coesfelder flog plötzlich ein zweiter Ball aus Richtung der Dülmener Ersatzbank ins Feld, um das Spiel zu unterbrechen. Den Übeltäter konnte Schiedsrichter Sinan Erk nicht ausfindig machen. Womit Ibrahim stellvertretend wegen der Unsportlichkeit die Rote Karte sah. "Das geht gar nicht und ist sportlich absolut nicht fair", ärgerte sich Ibrahim. "Weswegen ich mich hinterher auch nochmal bei den Coesfeldern entschuldigt habe." Erwig seinerseits wollte dazu nicht viele Wort verlieren: "Wir wollen uns das Sportliche konzentrieren, das bei uns in Halbzeit zwei nicht mehr gut war."
Eintracht Coesfeld - TSG Dülmen 1:2 (1:0)
1:0 Hüwe (28.), 1:1 Ivanovic (55.),
1:2 Besler (85.)