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Auch Altenrheines Henry Südhoff (l.) und SVB-Stürmer Joshua Olden prallten in einem Kopfballduell aufeinander. Foto: Lehmann

Spielabbruch in Burgsteinfurt


Von Malte Greshake

(Update/04.11.24) Sowas braucht wirklich niemand. Mitte der zweiten Hälfte kam es im Spiel zwischen dem SV Burgsteinfurt und dem SC Altenrheine zu einem folgenreichen Kopfballduell. Steffen Exner und Arne Üffing rasselten mit ihren Schädeln aneinander. Beide gingen zu Boden. Burgsteinfurts Abwehrchef Exner zog sich dabei "nur" eine Platzwunde zu. Altenrheines Üffing hingegen hatte aber wohl im Flug schon das Bewusstsein verloren und seine Zunge verschluckt. Durch ein schnelles Eingreifen verhinderten die Beteiligten anschließend Schlimmeres. Für Üffing endete der Abend trotzdem im Krankenhaus. Und zumindest für die Altenrheiner war danach nicht mehr an ein Weiterspielen zu denken. Beim Stand von 1:0 für Burgsteinfurt brach Schiedsrichter Marijan Zalovic die Partie ab. 

"Das war echt heftig", meinte ein mitgenommener SCA-Coach Marc Wiethölter hinterher. "Erst einmal muss ich ein großes Lob an die Burgsteinfurter aussprechen. Vor allem Joshua Olden war direkt zur Stelle und hat Erste Hilfe geleistet." Schnell vorweg: Erste Untersuchungen haben am Sonntagabend keine schlimmeren Verletzungen bei Üffing festgestellt. Eine schwere Gehirnerschütterung wird es aber wohl sein. "Ich brauchte mich nach der Szene aber nicht mehr an die Seitenlinie stellen", meinte Wiethölter. "Auch die Spieler, die direkt daneben standen, wollten nicht mehr weiterspielen. Dass das Spiel nun gegen uns gewertet werden könnte, ist uns scheißegal. Wichtig ist nur, dass der Junge lebt. So heftig sich das auch anhört. Eine solchen Totenstille habe ich jedenfalls an einem Platz noch nicht erlebt."

Exner kam seinerseits also noch relativ glimpflich davon. "Er hat einen ordentlichen Cut, ist aber ansprechbar und lacht schon wieder", berichtete SVB-Trainer Christoph Klein-Reesink. Dass Exner einen Dickschädel hat, ist schließlich grundsätzlich bekannt. "Der steckt das schon weg", fügte sein Coach augenzwinkernd hinzu. Nun müssen Klein-Reesink und seine Burgsteinfurter auch erstmal abwarten, wie mit dem Spielabbruch umgegangen wird. "Es würde mich schon wundern, wenn es wiederholt werden sollte", meinte er. "Natürlich war das wirklich kein schöner Zweikampf. Das passiert im Fußball aber häufiger. Wir waren danach bereit, weiterzuspielen. Dass Altenrheine das nicht wollte, ist allerdings auch völlig okay."

Ein ähnlicher Fall in der Bezirksliga

Volkan Haziri hatte die Burgsteinfurter kurz nach dem Seitenwechsel per direktem Freistoß in Führung gebracht. Gleichwohl die Altenrheiner zuvor auch ganz nah an einem Tor dran gewesen waren. Dustin Reiners ließ die dicke Gelegenheit jedoch aus. Ansonsten war es dahin eine intensive und ausgeglichene Partie gewesen. Nur viele Hochkaräter hatten sich beide Teams nicht herausgespielt. Bis die Geschichte dann in der 70. Minute besagtes unschönes Ende fand.

Einen ähnlichen Fall gab es vor kurzem übrigens auch zuletzt in der Bezirksliga 7. Das Derby zwischen der Warendorfer SU und dem TuS Freckenhorst wurde Ende September wegen einer schweren Verletzung abgebrochen. Mit 2:0 hatte Freckenhorst nach 35 Minuten geführt, als es einen Warendorfer Spieler erwischte. Als Staffelleiter Christian Nurk die Partie im Nachgang komplett neu ansetze, legte der TuS Einspruch ein - und bekam vor dem Bezirkssportgericht recht. "Gemäß Paragraf 36 der Spielordnung wurde das Spiel auf Wunsch der Warendorfer SU vom Schiedsrichter abgebrochen. Dies ist menschlich nachvollziehbar, es bleibt aber festzuhalten, dass damit Warendorf den Spielabbruch verursacht hat. Es liegt nichts Außergewöhnliches vor, dass eine neue Spielansetzung hätte stattfinden dürfen", hieß es in der Urteilsbekundung.

Es bliebt also zunächst abzuwarten, wie Landesliga-Staffelleiter Manfred Bröker nun den heutigen Vorfall bewertet.

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(Update/04.11.)

Am Montag nach dem Spielabbruch hat Staffelleiter Manfred Bröker die Partie mit 2:0 für den SV Burgsteinfurt gewertet. "Am Sonntagnachmittag nach dem Vorfall habe ich erst noch bei einem Anruf Bescheid bekommen, dass sich beide Vereine auf einen Spielabbruch geeinigt hätten", berichtet er. "Das war aber anscheinend nicht der Fall." Das hätte auch noch einmal ein nachträgliches Gespräch mit Schiedsrichter Marijan Zalovic und beiden Vereinen ergeben. "Im Spielbericht steht nur, dass Altenrheine nicht weiterspielen wollte. Im Grunde ist das also wie ein Spielverzicht zu betrachten", erklärt Bröker.

SCA-Trainer Marc Wiethölter äußerst sich so zur Entscheidung des Staffelleiters: "Das müssen wir so akzeptieren. Auch wenn meines Erachtens Spieler von Burgsteinfurt ebenfalls gesagt haben, dass sie nicht mehr weiterspielen wollen. Am Ende mache ich aber weder Burgsteinfurt noch dem Staffelleiter irgendeinen Vorwurf. Es halten sich alle an die Richtlinien." Wichtig sei es für ihn gerade sowieso nur die Gesundheit der Spieler. Ob die Altenrheiner noch Einspruch gegen die Entscheidung einreichen wollen, konnte Wiethölter am Montagnachmittag nicht sagen. 

Burgsteinfurts Coach Christoph Klein-Reesink bestätigte nicht, dass einige seiner Spieler nicht bereit gewesen wären, die Partie fortzusetzen. "Nachdem alle wussten, dass es Exe gut ging und auch der Spieler von Altenrheine ansprechbar war, wollten alle von uns weiterspielen", erklärt er. "Das haben wir dem Schiedsrichter auch so mitgeteilt. Ich wüsste nicht, dass währenddessen zwischen den beiden Mannschaften gesprochen wurde. Am Ende gewinnt natürlich jeder lieber auf dem Platz als so. Und ich hoffe, dass wir uns mit Altenrheine bald wieder sportlich messen."



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3    Cher. Laggenbeck 17    52:18 41  
4    VfL Sassenberg 16    47:20 40  
5    TuS Altenberge 16    50:15 39  

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