"Es ist noch nicht viel passiert"
Von Malte Greshake
(06.09.24) Eigentlich habe er nichts Außergewöhnliches zu berichten, meint Heinrich Krampe. Zweiter Kapitän ist er bei Aufsteiger Eintracht Coesfeld. Dort wird der Abwehrchef von seinen Mitspieler liebevoll Henry genannt. Bei der Frage, wer aus der Mannschaft das Anschwitzen über sich ergehen lassen solle, waren sich seine Teamkollegen aber ziemlich schnell einig. "Ich sollte das übernehmen, weil ich wohl immer so bodenständige Aussagen mache", berichtet der 30-jährige Hüne. "So wie es im Leben bei mir ist, ist es schließlich auch im Fußball." Eine reflektierte Aussage ist das auf jeden Fall. Und wir alle haben direkt etwas über Krampe als Person gelernt.
Im seinen vierten Jahr kickt Krampe bei der Eintracht. Davor schnürte er auch schon für den SC Reken, TSV Marl-Hüls und SV Schermbeck die Treter. In der vergangenen Saison feierten er und seine Coesfelder schließlich die Rückkehr in die Landesliga. Nur der Saisonstart glückte dann nicht so wirklich. Ein Punkt nach drei Spielen haben die Eintrachtler bisher auf dem Konto. "Es hätte sicher besser laufen können", meint Krampe. "Weil wir aber bei unseren Tugenden geblieben sind und nicht viele Neuzugänge geholt haben, wussten wir, dass es keine einfache Saison wird."
"Die Qualität dafür besitzen wir"
Vor allem mit den individuellen Fehlern hätten sich die Coesfelder in den zurückliegenden Partien das Leben schwer gemacht. "In der Bezirksliga kannst du nach einem 0:2-Rückstand schnell nochmal zurückkommen", sagt er. "In der Landesliga ist das komplizierter. Dort herrscht eine ganz andere fußballerische Qualität und ein deutlich höheres Tempo." Die gegnerischen Spieler seien generell technischer versierter. Das hatten die Niederlagen gegen RW Deuten (1:5) und den SV Burgsteinfurt (0:4) nochmal gezeigt.
Wichtig sei es also nun, als Mannschaft noch kompakter zu stehen und immer wieder auf Kontersituationen zu lauern. Wie am kommenden Sonntag im Heimspiel gegen Mitaufsteiger Werner SC. "Wie ab Tag eins in der Landesliga erwarte ich ein schwieriges Spiel - egal, ob es gegen einen Mitaufsteiger geht", sagt Krampe. Burgsteinfurt sei schließlich ebenfalls neu in der Liga. Dass er nicht so vertraut mit Werne als Gegner ist, wäre dabei nicht von Belang. "Wir werden alles versuchten, um die Punkte bei uns zu behalten", zeigt sich Krampe angriffslustig.
Überzeugt ist er nämlich davon, dass er und seine Truppe den Klassenerhalt packen. "Die Qualität dafür besitzen wir", bleibt er zuversichtlich. "Außerdem haben wir erst drei Spiele hinter uns gebracht. Die meistens Teams durften schließlich schon viermal ran. Es ist noch nicht viel passiert. Und weil unser Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft groß ist und wir eine sowieso eine geile Truppe sind, schaffen wir das."
Anschwitzen, der 5. Spieltag
FC Nordkirchen - Eintracht Ahaus (Sonntag, 15 Uhr)
Alarm, Alarm, Alarm. In Nordkirchen kommt es an diesem Sonntag zum Topspiel. Der drittplatzierte FC Nordkirchen empfängt Spitzenreiter Eintracht Ahaus. Die Gäste denken aber erstmal daran, die nächsten Punkte gegen den Abstieg einzufahren. Alle vier Spiele haben die Ahauser bisher zwar gewonnen, Coach Frank Wegener hat aber seine eigene Sichtweise. "Mit zwölf Punkten steigst du auch ab", kommentierte er die Ausbeute. Wisst ihr Bescheid.
Krampe: 2:2
Heimspiel-Tipp: Dieser Tipp kommt wie aus der Hüfte geschossen: 2:3.
Vorwärts Wettringen - Borussia Münster (Sonntag, 15 Uhr)
Null Punkte nach vier Spielen - und jetzt schepperte Vorwärts Wettringen mit 2:3 bei A-Ligist Germania Hauenhorst aus dem Pokal. "Wir haben nicht lange Zeit, uns aufzuregen", meinte Coach Patrick Wensing im Anschluss. "Gegen Borussia Münster versuchen wir jetzt, die ersten drei Punkte zu holen." Dass David Ratering und Torsten Fiefhaus immer noch im Urlaub weilen, erschwert diese Herausforderung allerdings. "Für unsere junge Truppe wird es dadurch nicht leichter", so Wensing. Und die Borussen? Über die muss man nicht viele Worte verlieren. Die zuletzt drei Siege in Folge und das dabei erzielte Torverhältnis von 12:1 sprechen für sich...
Krampe: 0:2
Heimspiel-Tipp: Der Lauf der Münsteraner setzt sich fort: 1:3.
VfL Senden - Ibbenbürener SpVgg (Sonntag, 15 Uhr)
Das Duell zweier "kriselnder" Vereine. Der VfL Senden macht ja generell gerade eine schwierige Phase durch. Ein Punkt nach vier Spielen gab's bisher, zuletzt setzte es eine 0:5-Niederlage gegen Borussia Münster. "Wenn du dich nicht bemühst, passiert das halt", kommentiert es Coach Rabah Abed. "Im Fußball ist wie in der Liebe. Wenn du eine Frau haben willst, tust du auch alles, um sie bekommen. Wir müssen wieder an unsere Grenzen gehen." Bei der ISV hingegen lief in der Liga alles nach Plan. Bis zum Pokalspiel am Donnerstagabend gegen den SV Büren. Im Elfmeterschießen flog die Truppe Mike Schwering aus dem Wettbewerb.
Krampe: 0:2
Heimspiel-Tipp: Senden stößt den Bock um 2:1.
SV Dorsten-Hardt - FC Epe (Sonntag, 15 Uhr)
Nach dem Auftaktsieg gegen den SC Altenrheine stockt der Motor bei den Eperanern. Im Anschluss folgten gegen die Hammer SpVg (1:3) und TSG Dülmen (0:1) zwei Niederlagen in Folge. Die Aufgabe bei Dorsten-Hardt wird nun sicherlich nicht einfacher. Auch wenn die Gastgeber mit bisher erst einem Punkt ihren Ansprüchen hinterherlaufen. Der vergangenen Auftritt in Dorsten sollte den Eperanern aber Mut machen. Ende April hatte Amandip Singh sein Team in der Nachspielzeit zum 1:0-Sieg geschossen. Damit wären die Gäste diesmal wohl wieder einverstanden.
Krampe: Bei Dorsten-Hardt spielen Kollegen von mir. Also: 2:1.
Heimspiel-Tipp: Nach dem 2:2-Remis können beide Teams gut schlafen.
TSG Dülmen - SC Altenrheine (Sonntag, 15 Uhr)
Die Dülmener wissen also wieder, wie sich ein Sieg anfühlt. Der 1:0-Erfolg über den FC Epe am vergangenen Spieltag war der erste Saisonsieg für die TSG. Dass Ahmed Ibrahim und seine Truppe im Anschluss aus dem Westfalenpokal flogen, konnten sie dann locker verschmerzen. Schließlich ist die SpVgg Erkenschwick als Gegner schon eine Hausnummer. Was sich natürlich auch über den SC Altenrheine als Kontrahenten sagen lässt. Beim zurückliegenden 1:3 gegen die Hammer SpVg machte sich das Team von Marc Wiethölter das Leben nur selbst immer wieder schwer. In Dülmen braucht es in der Offensive sowie Defensive wieder einen zielstrebigeren Auftritt.
Krampe: 1:1
Heimspiel-Tipp: Der SCA hat aus seinen Fehlern gelernt: 1:2.
Eintracht Coesfeld - Werner SC (Sonntag, 15 Uhr)
Einen knappen Sieg sagt Krampe voraus. Und ihm ist als Abwehrspieler vor allem wichtig, dass hinten die Null steht. "Das entscheidende Tor macht dann Hannes Ueding", ist sich Krampe sicher. "Er haut sich immer rein und ich würde ihm das gönnen."
Krampe: 1:0.
Heimspiel-Tipp: Sorry, liebe Coesfelder. Wir müssen unsere Neutralität bewahren: 1:2.
RW Deuten - SV Burgsteinfurt (Sonntag, 15 Uhr)
Im Gegensatz zu anderen Vertretern dieser Liga feierte der SV Burgsteinfurt unter der Woche einen erfolgreichen Pokalabend. A-Ligist TuS Laer besiegte die Mannschaft von Christoph Klein-Reesink nach Startschwierigkeiten deutlich mit 6:1. "Wir wissen aber, dass in Deuten kein einfaches Spiel auf uns wartet", warf der Coach danach einen Blick voraus. "Sie hab bisher nur gegen den FC Nordkirchen verloren, der ein richtig starker Gegner ist. Wir versuchen aber natürlich unsere Serie auszubauen." Das spielfreie Wochenende danach nutzen die Burgsteinfurter dann übrigens für einen Kurztrip nach Hamburg. "Das haben die Jungs clever gelöst", scherzt Reese, sieht das aber vor allem als Zeichen für den starken Zusammenhalt in seiner Truppe.
Krampe: 2:3
Heimspiel-Tipp: Knapp wird's tatsächlich: 2:4.
TuS Haltern - Westfalia Gemen (Sonntag, 15 Uhr)
Wie heißt die Straße, wo die Sportanlage in Haltern am See zu finden ist? Richtig. Am Stausee.
Krampe: 2:0
Heimspiel-Tipp: Gemen stolpert weiter: 0:3.