FCG und SuS springen ins kalte Wasser
Von Sascha Keirat
(31.01.13) Von einer Vorbereitung kann bei den beiden Oberliga-Vertretern aus dem Münsterland nur bedingt die Rede sein. Dennoch: Der enge Terminplan kennt kein Erbarmen, am Sonntag spielen sowohl der 1. FC Gievenbeck als auch der SuS Neuenkirchen in ihren Nachholpartien bei der SpVg Erkenschwick bzw. gegen den TuS Dornberg wieder um Oberliga-Punkte. Und die sind für beide Teams von enormem Wert im Hinblick auf den Klassenerhalt.
Für die Neuenkirchener steht direkt ein echter Kellerkrimi auf dem Programm. Als Tabellenletzter empfangen sie den Vorletzten aus Dornberg (zur Tabelle). Darauf bereitete sich die Mannschaft von Tobias Wehmschulte vor, so gut es unter den gegebenen Bedingungen nun mal ging: „Wir haben an der Grundlagenausdauer gearbeitet, waren in der Soccerhalle und haben trotz Schneedecke verschiedene Spielformen draußen eingeübt“, so Wehmschulte.
Der vorherige Co-Trainer, der im Winter den Trainerposten des zurückgetretenen Franz-Josef Reckels übernommen hat, sah sein Team nur einmal in einem Testspiel auf dem Platz, die Partie gegen den VfL Osnabrück II (Oberliga Niedersachsen) endete 3:3. In diesem Spiel sah der Trainer „gute Ansätze, wobei drei Gegentore natürlich zeigen, wo wir noch Verbesserungsbedarf haben“. Mit 34 kassierten Treffern stellt der SuS die bislang schwächste Hintermannschaft der Liga. In diesem Bereich handelte Neuenkirchen auch personell im Winter: Vom niedersächsischen Oberligisten SV Holthausen-Biene schloss sich Innenverteidiger Felix Fuchs (21) dem Schlusslicht an. Ein Einssatz gegen Dornberg – sofern das Spiel auf dem tiefen Boden im Waldstadion stattfinden kann – käme aber verfrüht. Fraglich ist ein Einsatz der angeschlagenen Julian Knocke und Bettino Nacar.
Heubrock muss in Erkenschwick wohl passen
Ob die beiden Gievenbecker Zugänge, Nils Steinkamp und Dominik Kemler, beim Gastspiel in Erkenschwick auflaufen werden, ließ Trainer Maik Weßels noch offen. Sicher ist hingegen, dass Kevin Kleine (Meniskus-Verletzung) noch vier bis sechs Wochen pausieren muss. Neu-Kapitän Nils Heubrock plagen Leistenbeschwerden, er wird laut Weßels zu 99 Prozent ausfallen. Außenverteidiger Kleine war in der Hinserie eine der Konstanten beim FCG, sein Ausfall wird die drittbeste Defensive der Liga (16 Gegentore) nach den Abgängen von Jonas Dirksen und Niklas Bonnekessel also weiter dezimieren. „Aber im Jammern sind wir nicht gut“, sagt Weßels und streicht heraus, dass grundsätzlich große Vorfreude herrscht auf das Match beim Traditionsverein.
Dass die Erkenschwicker am Sonntag wahrscheinlich vier verletzte Stammkräfte (Tim Kilian, Kevin Kokot, Thorben Menne, Timo Ostdorf) beklagen, sieht Weßels nicht als großen Vorteil für sein Team: „Wir treffen auf eine Topmannschaft, die auch in der zweiten Reihe Qualität hat. Allerdings ist es vielleicht besser, jetzt gegen sie zu spielen, als wenn sie richtig ins Rollen gekommen sind.“ Ins Rollen kam der FCG in der Testphase noch nicht so recht. Einem 3:2 gegen die U19 des SC Preußen folgten ein 0:4 gegen Preußen II sowie ein 0:1 gegen den TuS Hordel (beide Westfalenliga). Weßels: „Das waren wichtige Erfahrungswerte, auch wenn es eher negative waren.“ Am Sonntag soll dennoch ein positiver Start ins neue Pflichtspieljahr gelingen.