Oberliga Westfalen
Früher Doppelschlag macht gute Vorsätze zunichte
von Gerrit Gerwing
(13.04.15) Eigentlich wollten sich die Oberliga-Fußballer vom SuS Stadtlohn am gestrigen Sonntag vor heimischen Publikum für die mäßige Leistung gegen Herne in der Vorwoche rehabilitieren. Daraus wurde bei der 1:4 (1:2)-Niederlage jedoch nichts. Bereits nach zehn Minuten lag die Mannschaft von Trainer Daniel Sekic mit 0:2 hinten.
"Das ist auch für mich eine völlig neue Situation", so Sekic, "Zwei schlechte Spiele hintereinander hatten wir bisher ja noch nicht." Nach einem Jahr voller Erfolge und Spielen, die das Publikum im Losbergpark begeisterten, fehlte dem Aufsteiger gegen ein stabil agierendes Gütersloh jegliches Mittel, um für einen Punkt in Frage zu kommen.
Hinzu kamen am Sonntag noch vermeidbare Fehler, die Stadlohn schnell auf die Verlierstraße brachten: So reichte nach vier Minuten eine einfache Kopfballverlängerung im Mittelfeld aus, um FCG-Stürmer Lars Schröder auf die Reise zu schicken. Der behielt im Eins-gegen-eins gegen Reserveschnapper Niklas Lukas die Übersicht und schob souverän zur Gästeführung ein (4.). Nur sechs Minuten drauf war sich die Innenverteidigung des SuS nicht einig, wer zum Ball gehen soll. "Zwei Spieler, ein Ball, das kann nicht klappen", so Sekic, der da schon die Felle davon schwimmen sah. Schröder war erneut durch und überwand Lukas zum zweiten Mal (10.).
Gefahr kam nur vom Punkt
Zwar kamen die Stadtlohner nach den beiden Nackenschlägen noch durch einen verwandelten Elfer von Michael Roßmöller - Josse Gerick war zuvor im Strafraum der Ostwestfalen zu Fall gebracht worden - ins Spiel zurück (25.), doch bis zur Pause war dies die einzig gefährliche Aktion der Stadtlohner.
"Die Situation ist nicht leicht zu erklären. Wir holen in dieser Liga nur Punkte, wenn wir über 90 Minuten eine gute Leistung zeigen, fehlen uns ein paar Minuten oder Prozente, wird es ganz, ganz schwer", so Sekic weiter. Auch den Status eines unterschätzten Underdogs hat der Liga-Achte nicht mehr, dafür zeigte man in der Hinserie einfach zu oft gute Leistungen und holte zu viele Zähler. Gütersloh nahm Stadtlohn über die gesamte Spielzeit ernst und bewies Stabilität und Konzentration im Spiel, was es für die Sekic-Elf nicht gerade leichter machte, in die Partie zurück zu finden.
Auf die Spiele freuen
Noch schwerer wurde es freilich nach der 69. Minute, als Vadim Thomas eine Ecke genau vor die Füße fiel und er auf 3:1 erhöhte. "Wir müssen nun in den nächsten Wochen wieder die nötige Lockerheit zurück in die Mannschaft bekommen. Ich freue mich jeden Sonntag darauf, dass wir Oberliga spielen, dass muss auch wieder in die Köpfe der Spieler. Klar ist es schwer, wenn man zehn Spiele vor dem Saisonende so gut, wie sicher durch ist, sich jedes Wochenende voll zu motivieren, doch wenn wir nicht gemeinsam an unser Leistungszenit gehen und nur staunen und zuschauen, werden wir nicht mehr viele Punkte holen."
Zum 1:4-Endstand traf noch Simon Schubert in der 82. Minute, da war aber bereits allen Zuschauern im Losbergpark klar, das die elfte Saisonniederlage auf den 12. April fällt.
SuS Stadtlohn - FC Gütersloh 1:4 (1:2)
0:1 Schröder (4.), 0:2 Schröder (10.),
1:2 Roßmöller (25./FE), 1:3 Thomas (69.),
1:4 Schubert (82.)