Gütersloh vermeldet Rettung

von Lars Johann-Krone

(26.05.17) Insolvent oder doch nicht. Der FC Gütersloh befand sich in den vergangenen Wochen in einem Schwebezustand. Und mit ihm veränderten sich auch die Gemütszustände einiger anderer Teams im gesamten Fußballverband Westfalen. Am Freitag vermeldete der Klub auf seiner Facebook-Seite, dass die Insolvenz abgewendet worden sei. Die Mannschaft würde dank plötzlich gefundener Geldgeber in der Oberliga bleiben können. Das hätte Folgen bis hinunter in die Landesliga.

Am 10. Mai hieß es auf der Vereins-Homepage, dass die Rettung des Vereins aus Ostwestfalen gescheitert sei. Eine Initiative, die Geld und Investoren organisieren wollte, war mit ihrem Vorhaben nicht ins Ziel gekommen. Der FCG hätte als erster Absteiger der Oberliga festgestanden, sein Startrecht in der nächsten Westfalenliga-Saison aber nicht wahrgenommen. Stattdessen hätte ein Nachfolgeverein von vorne in der Kreisliga C begonnen.

Oberliga für drei Jahre

Am Freitag nun die Wende: Der FCG vermeldete, dass er drei regionale Unternehmen gefunden habe, die auf den Trikots und auch dessen Ärmeln Werbung machen wollen. Dieses Geld würde die Oberliga für drei weitere Jahre ermöglichen. Das würde die Gemengelage nicht nur in der fünften Spielklasse noch mal verändern.

Selbst für den SC Münster 08 und den SV Mesum hätte das Konsequenzen gehabt. Diese Mannschaften rangieren vor dem letzten Spieltag der Landesliga 4 auf dem zweiten und dritten Rang und hätten je nach den Resultaten am letzten Spieltag (hier zum Anschwitzen) in einer Relegationsrunde mit den anderen drei Landesliga-Zweiten um den frei bleibenden Platz in der Westfalenliga spielen dürfen.

Spohn: "Aufstiegsrunde würde nicht stattfinden"

"Ich habe noch nichts Offizielles aus Gütersloh gehört", berichtet Oberliga-Staffelleiter Reinhold Spohn am Freitagmittag. "Der FCG hatte bislang nur eine Insolvenz-Verfahren angemeldet. Da das noch nicht eröffnet wurde, kann er es durchaus noch zurückziehen. In dem Fall wäre die Mannschaft gerettet. Und eine Aufstiegsrunde zur Westfalenliga würde nicht stattfinden." Nullacht oder Mesum könnten dann nur aufsteigen, wenn die SpVg Beckum auf ihr Aufstiegsrecht verzichten würde. Auch dieses Gerücht machte nach dem plötzlichen Tod des Sponsors und Vizepräsidenten der Beckumer, Diab Shalabi, die Runde.

In der Oberliga selber verschärfte sich die Lage auch noch für einige Mannschaften. Der FC Gütersloh hatte sich nämlich am vergangenen Wochenende durch ein 1:1 gegen den Tabellenführer TuS Erndtebrück sportlich gerettet. Da vier Teams aus der Regionalliga West in die Oberliga Westfalen absteigen, müssen nun vier weitere Teams aus der Oberliga weichen. Der 15. Platz, auf dem derzeit der ASC Dortmund rangiert, wäre also erster Abstiegsplatz. SuS Neuenkirchen bräuchte demnach noch ein Unentschieden beim 1. FC Kaan-Marienborn, um die Klasse ganz sicher halten zu können. Denn das Torverhältnis (-4) ist schlechter als das des ASC (-1), der nur drei Zähler hinter dem SuS steht.