Oberliga Westfalen
Er hebt ab, nichts hält ihn am Boden...
von Fabian Renger
(25.02.17) Wir wissen nicht, von wem Leon Tia dieses Talent geerbt hat, aber Fakt ist: Diese Gene sind goldwert. Neun Minuten waren um am Delsen, als Tia zum Sprung ansetzte. Just zuvor erzielte er die 1:0-Führung für den FCE und danach bewies er eindrucksvoll, dass er vielleicht auch über eine Karriere als Kunstturner nachdenken sollte, falls es einmal mit dem Fußball nicht mehr so laufen sollte. Mit dem Fußball lief es für den FCE gegen den FC Gütersloh am Karnevalssamstag indes hervorragend. 2:0 (1:0) war das Endresultat. Drei immens wichtige Punkte.
"Die drei Punkte tun gut, das war ein guter weiterer Schritt für uns", freute sich Tias Coach Uwe Laurenz nach Spielschluss. Das Nachholspiel des 19. Spieltags gegen die Gäste aus Ostwestfalen war eines, das man sich durchaus anschauen konnte. "Gütersloh war bissig, wir hatten sicher Glück, dass wir zur Pause die Null halten konnten", erzählte Laurenz von seinen Gedanken während des Gangs zum Pausentee. Am Ende hielt die Null, was ihn ebenfalls sehr beglückte. Doch nun zu den Fakten.
Nach sieben Minuten Riesen-Chance
Sieben Minuten waren gespielt in der OBI-Arena, als alle Eintracht-Anhänger bereits den Torschrei auf den Lippen hatten. Flanke von der rechten Seite, Flugkopfball Meyer - abgewehrt. Aus dem Hintergrund schoss Timo Scherping - abgewehrt. Nochmal Meyer - wieder abgeblockt. Zwei Minuten drauf war Tia dann aber dran. Witali Ganske eroberte das Spielgerät, steckte durch zu Tia, der dann mit aller Gewalt die Kugel in den rechten Giebel knallte. Der Rest war dann elektrisierender Jubel, ein Sprung, ein Salto und zack - sogar gestanden hat er den Versuch. Respektabel.
Genauso wie die Leistung der Gütersloher. Der ehemals so große FCG krebst derzeit zwar finanziell am unteren Limit, wehrte sich auf dem Feld aber nach Kräften. Ein Innenpfosten-Treffer war die Folge. Die Jungs, trainiert von Ex-Bundesliga-Profi Fatmir Vata, hatten keine Lust, sich aufzugeben. Kurz nach dem Wiederanpfiff, als Ganske nach einer Julius Hölscher-Ecke aber zulangte (53.) und der FCE sich auf sein ordentliches Umschaltspiel verließ, war die Sache dann aber alsbald recht schnell gegessen. Der FC Eintracht hätte beispielsweise durch Yannik Grabbe per Freistoß auch noch erhöhen können, aber es blieb bei den beiden Toren.
Wichtiger Dreier
Uwe Laurenz war dann auch happy. "Die Phsysis ist da, das Zusammenspiel der einzelnen Mannschaftsteile passt. Das haben wir wirklich gut gemacht heute", so das Resümee des Coaches. Der eine springt, der andere jubelt - nur die Beschallungsanlage der OBI-Arena hatte keine so rechte Lust und nahm erst mit ein paar Minuten Verspätung den Betrieb auf. Karneval sei schuld, man möge doch bitte etwaige Probleme entschuldigen, hieß es. Aber das hat an diesem Nachmittag vermutlich kaum jemanden gestört...
FC Eintracht Rheine - FC Gütersloh 2:0 (1:0)
1:0 Tia (9.), 2:0 Ganske (53.)
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