Gievenbeck verrückt und "supergeil"

von Fabian Renger

(17.03.19) "Wir haben supergeil verteidigt." Benjamin Heeke, Coach des 1. FC Gievenbeck, hat es schon wieder geschafft. Die nächsten Bonuspunkte sind im Sack. 0:0 daheim gegen den Zweitplatzierten TuS Haltern. Allerdings gab's da einen Haken an den 90 Minuten:"Es war ähnlich wie gegen Schalke: Im Vorfeld wären wir mit einem 0:0 zufrieden gewesen." Im Nachinein allerdings grübelte Heeke. "Ich weiß auch noch nicht so recht, was ich nun nach dem Spiel davon halten soll", umschrieb er seine Gefühle. Getan hat der Coach im Vorfeld so einiges dafür, dass Haltern auf dem Fuß erwischt wird. "Ich wollte etwas Verrücktes machen", berichtete Heeke über seine Pläne, auch Haltern zu Fall zu bringen. Und ja: Da waren wirklich einige verrückte Dinge dabei.

Zum einen war da der Abwehrverbund.  Mit einer Fünferkette liefen die 49ers auf, das alleine war schon ungewöhnlich. Dort absolvierte Constantin Rieger seine ersten Minuten in der Liga überhaupt und machte einen exzellenten Job. Eine gewisse besondere Stimmung wollte Heeke mit diesen Stellschrauben auf den Platz bringen, dies funktioniert vorzüglich.

Zu wenig Etrag

Nur war da wieder dieses Problem: Den Gegner etwas ausgecoacht und dann doch nichts rausgemacht. Denn an Toren mangelte es den Hausherren halt abermals. Deren größter Moment war dieser hier nach 47 Minuten: Tristan Niemann geht auf rechts ab, links läuft Christian Keil mit. Niemann gibt mustergültig rüber, Keil müsste die Murmel mit dem ersten Kontakt in die Maschen befördern. Das denken jedenfalls alle. Doch Keil nimmt sie noch einmal an, ausgerechnet hier drauf spekuliert Gäste-Tormann Rafael Hester und nimmt ihm die Kugel vom Fuß. Ganz, ganz blöd. Keil und auch Niemann hatten in der zweiten Hälfte weiterer solcher Dicker im Petto, ohne sie zu verwerten.

Und Haltern so? Wenig. Ein paar Abschlüsse über den Kasten und ein paar ungemütliche Flanken, die ein bisschen in der Mitte herum hüpften, ohne Gefahr auszustrahlen. Nico Eschhaus hatte wohl schonmal arbeitsreichere Tage, das galt auch für die ersten 45 Minuten.

Teupen verletzt raus

Da musste er einmal eingreifen, sonst fror der gute Junge beinahe. Haltern hatte zwar den Ball, Gievenbeck aber auch dort die etwas besseren Gelegenheiten. Allerdings: Die Fahne des Schiedsrichterassisten ging gleich zweimal hoch bei Aktionen von Nieman. Beim einen Mal war besonders haarig: Denn da habe Niemann im Abseits gelauert und aus dieser strafbaren Position hätte das Leder angeblich berührt und ins Netz gelenkt. Beides - sowohl die Abseitsposition als auch die Berührung - war zumindest nicht einwandfrei zu widerlegen.

Wermutstropfen: Thomas Teupen musste nach einer guten halben Stunde vom Platz. "Wenn wir Glück haben, ist es nur eine Prellung", so Heeke. "Wenn wir Pech haben, ist es der Meniskus." Wir hoffen mal auf Ersteres...

1. FC Gievenbeck - TuS Haltern 0:0