Keine Kaffeefahrt, aber auch keine Punkte

von Fabian Renger

(28.03.19) Dass die Reise zum SV Schermbeck für den 1. FC Gievenbeck keine Kaffeefahrt wird, war ja fast schon abzusehen. Immerhin trafen hier zwei Serien aufeinander, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Zum einen die Siegesserie des SV Schermbeck: Alle vier Partien in diesem Jahr gewann der SVS, drei davon zu null und brutal effektiv mit 1:0. Und dann die Sieglos-Serie der 49ers: Seit Oktober wartet die Truppe des FCG auf einen Dreier. Und sie wartet noch ein Weilchen länger: Schermbeck gewann 2:1 (1:0).

Damit setzt sich nicht nur die Negativserie der Gievenbecker fort, sondern auch ein weiterer beunruhigender Trend: Seit dem damaligen 3:1-Erfolg über Westfalia Rhynern am 21. Oktober ging Gievenbeck in keinem Ligaspiel mehr in Führung. Und auch dieser Trend hält an: Denn Schermbeck führte nach 42 Minuten. Kilian Niewerth traf - die Entstehung war irgendwie symptomatisch für die aktuelle Situation Gievenbecks.

Gegentor nach eigenem Freistoß

Jannik Balz' Freistoß endete in den Fängen von SVS-Keeper Cedric Drobe. Der machte das Spiel rasend schnell und schlug den Ball lang. Auf der linken Seite marschierte ein Schermbecker durch, gab das Leder in die Mitte ab zu Niewerth und rumms. "Wir hatten keine optimale Rückwärtsbewegung und Schermbeck einfach ein perfektes Timing", erklärte FCG-Coach Benjamin Heeke. Bis dahin ging seine Taktik noch auf: Er setzte auf die Wirkung einer Fünferkette, so lange wie möglich erstmal die Null halten. Das klappte eben nur bis kurz vor der Pause.

Abgesehen von einem Kopfball des Heim-Kickers Dominik Milaszewski war bis dato nicht los gewesen. Auf beiden Seiten. Die Gastgeber schlugen die Bälle immer lang nach vorne, Gievenbeck stand sicher. Kein Kracherspiel. Nach der Pause dann die unverhoffte Wendung: Gievenbeck glich aus. Irgendwie kam das unerwartet, aber geschenkt: Eckball Gievenbeck und die Kugel landete im Netz. Die Gelehrten waren sich uneinig. Heeke schrieb den Treffer Milaszewski zu - Eigentor also. Die Dorstener Zeitung dem Gievenbecker Tristan Niemann und die Kollegen der Westfälischen Nachrichten hatten Maik Habitz als Eigentor-Schützen vermerkt. Genaueres weiß man nicht.

Niewerth legt nach

Was dann klarer war: Dass Niewerth das 2:1 erzielte (54.). Wieder so ein langes Holz, Constantin Rieger verschätzt sich und Niewerth will die Milaszewski-Hereingabe eigentlich satt oben rechts in den Knick wämmsen. Er trifft die Kugel nicht richtig und das Geschoss schlägt links neben dem Pfosten ein. War ja klar. Mehr Tore fielen nicht mehr. Ärgerliches Mitbringsel: Maximilian Frankes fünfte Gelbe. Alles in allem war Heeke aber ein fairer Verlierer - auch wenn ihm so manche Referee-Entscheidung nicht geschmeckt hatte. "Deswegen haben wir aber nicht verloren. Das war ein verdienter Sieg für Schermbeck!" Und wer weiß: Vielleicht startet der FCG ja jetzt auch mal eine positive Serie. Wäre mal wieder an der Zeit...

SV Schermbeck - 1. FC Gievenbeck 2:1 (1:0)
1:0 Niewerth (42.), 1:1 Niemann (48.)
2:1 Niewerth (54.)