Ein alter Bekannter zurück im FCE-Tor
von Marc Klein
(10.03.20) Eigentlich wurde er im vergangenen Sommer als Torwarttrainer des FC Eintracht Rheine verpflichtet. Dass Rückkehrer Daniel Brink allerdings selber noch einmal ein Oberligaspiel bestreiten würde, damit hätte der Goalie wahrscheinlich selber nicht mehr gerechnet. Doch zur Überraschung vieler stand der gebürtige Emsbürener am vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen Westfalia Herne zwischen den Pfosten - im zarten Alter von 36 Jahren.
Brinks letztes Meisterschaftsspiel? Lange her. Zuletzt stand der Torhüter bis Sommer 2018 beim FC Schüttorf 09 in der Bude. Warum er gegen Herne trotzdem das Tor hüten musste, ist relativ einfach erklärt: Philipp Hinkerohe, eigentlich Nummer eins bei der Eintracht, musste in der Winterpause aus beruflichen Gründen zurücktreten. Nummer zwei, Nicholas Beermann, verpasste zuletzt aufgrund von Kniebeschwerden und einer Grippe mehrere Trainingseinheiten. "Durch den Rücktritt von Philipp bin ich aktuell auch die Nummer zwei. So bin ich dann eben in diese Situation gekommen. Geplant war es aber nicht", verrät uns Brink.
Brink ist nur bedingt zufrieden
Sportlich gesehen hätte es für Brink sicherlich schlechtere Spiele geben können. Beim 2:2 (1:0) gegen den Tabellen-16. aus Herne war ordentlich Feuer drin. Auf dem Rasenplatz in der BA.rena in Rheine war kaum noch Rasen zu sehen. Eine wahre Schlammschlacht! Ein hochklassiges Fußballspiel sahen die 350 Zuschauer am Delsen nicht, kampfbetont und spannend war's aber allemal. Brink, der nach einem Bock seines Teamkollegen Philipp Röhe einen Elfmeter verschuldete, war mit seiner eigenen Leistung nur bedingt zufrieden.
"Ich habe mir die entscheidenden Szenen im Nachhinein noch mal auf Video angeschaut. Später überlegt man immer, was man hätte besser machen können. Ich bin immer noch der Meinung dass es kein Elfmeter war. Das kann man aber nicht mehr ändern. Meine persönliche Leistung ist auch ehrlich gesagt zweitrangig. Ich wollte nämlich das Spiel gewinnen." Für den Sieg reichte es am Ende nicht ganz. Der Schnapper schaffte es aber, abgesehen vom verursachten Strafstoß, über 90. Minuten die nötige Ruhe auszustrahlen. "Es war auf jeden Fall mal wieder schön, ein Pflichtspiel bestreiten zu dürfen", so Brink.
Keine Ambitionen
War Brinks Einsatz eine einmalige Geschichte oder bleibt er in den kommenden Partien gegen den Holzwickeder SC und die Reserve des SC Preußen Münster vorerst im Tor der Eintracht? "Laut unserem Coach Tobias Wehmschulte ist es erst einmal nicht vorgesehen. Wir müssen gucken, wie sich die Beschwerden von Nicholas entwickeln und werden dann entscheiden", so der 88-fache Oberligaspieler.
Große Ambitionen, wieder voll einzusteigen, hegt Brink nicht: "Sollte Nicholas fit sein, wird er wohl spielen. Sollte es aber anders kommen, bin ich auch bereit", so der Goalie. Er selber schaut gespannt auf die nächsten Tage und lässt sich überraschen, ob für ihn noch das ein oder andere Oberligaspiel hinzukommt.