Ein schönes Gefühl
von Marc Klein
(18.02.20) Verletzungen wünscht man keinem. Leider gehören sie aber bei unserem Sport dazu. Viele Fußballer bezeichnen die Zeit ohne das runde Leder als eine sehr schwierige. Deswegen ist es um so schöner, wenn man nach einer überstandenen Verletzung wieder zurück auf den Rasen kehren und seiner Mannschaft helfen kann. Am Wochenende feierten Colin van den Berg (FC Eintracht Rheine) und Tristan Niemann (1.FC Gievenbeck) nach mehreren Monaten Verletzungspause ihr Comeback. Wir haben sie gefragt, wie sie die Zeit ohne ihren Lieblingssport genutzt haben.
Colin van den Berg: Den Ostermontag im Jahr 2019 wird van den Berg sicherlich nicht all zu schnell vergessen. An diesem Tag zog sich das Abwehrtalent der Eintracht eine Horrorverletzung zu. Wadenbeinbruch, Sprunggelenksbruch und mehrere Bänderrisse lautete die Schockdiagnose. Unmittelbar nach seiner Verletzung musste sich der FCE-Kicker auch noch einer Operation unterziehen. Eine Metallplatte und ganze acht Schrauben sind nun Inventar seines Körpers. Ende Mai allerdings muss van den Berg noch einmal unters Messer. "Die Platte und die Schrauben müssen raus. Immer wieder treten durch die Platte Schmerzen im Fuß auf, sodass ich nicht vollständig trainieren kann", verrät uns der Mittelfeldspieler. Laut van den Berg war der OP-Termin erst für den Mai, also nach der Saison vorgesehen. Durch die Schmerzen, die aktuell immer wieder aufkommen, kann es durchaus sein, dass die OP vorgezogen werden muss. Ein Arzt-Besuch Ende Februar soll Klarheit verschaffen.
Insgesamt waren es ganze zehn Monate, die der Verteidiger nach seiner Verletzung auf ein Meisterschaftsspiel warten musste. Wie er die Zeit überstanden hat? "Auf dem Niveau, wo wir uns bewegen, muss man ganz viel in der Reha trainieren, um möglichst schnell wieder fit zu werden", erklärt van den Berg. Wenn er einmal nicht in der Reha war, konzentrierte sich der Rheinenser auf seine Bachelorarbeit. Nach monatelangen Qualen, harten Trainingseinheiten, etlichen Freundschaftsspielen und einem Pokalspiel war es am Sonntag endlich wieder soweit. Van den Berg gehörte in der Partie gegen die SF Siegen wieder zum Kader des FC Eintracht Rheine und wurde sogar in der 90. Minute noch eingewechselt. "Es hat mich extrem gefreut. Auch wenn es nur kurz war, war es ein super Gefühl. Darauf habe ich hingearbeitet und ich bin sehr froh, wieder zurück zu sein", erklärt der Flemmer seinen Gefühlszustand nach seiner Einwechselung.
Van den Berg, der auch in der nächsten Saison bei der Eintracht spielen wird hofft, dass er die zweite OP gut übersteht. Sein Wunsch ist es, topfit in die neue Saison zu starten und keine weiteren Rückschläge einstecken zu müssen.
Tristan Niemann: Niemanns Leidenszeit begann am 25. August 2019 im Hinspiel gegen SuS Neuenkirchen. Die Verletzung des FCG-Akteurs liest sich nicht ganz so schlimm wie die von Kollege van den Berg, man wünscht sie aber auch keinem! Meniskusschaden und ebenfalls eine Operation. Es war klar, dass der Stürmer aus Gievenbeck nicht nur ein paar Wochen fehlen würde. "Nach der OP habe ich versucht, mich im Fitnessstudio fit zu halten. An den Wochenenden habe ich mir natürlich die Spiele meiner Mannschaft angeschaut und so den Kontakt zu den Jungs gehalten", so Niemann. Des Weiteren hatte er in der fußballfreien Zeit die Chance, sich vermehrt um seinen Job zu kümmern. Niemann arbeitet im Familienunternehmen, welches in der Lebensmittelbranche tätig ist, in der fünften Generation. Zwischen Fitnessstudio und Arbeit ist seine Freundin aber selbstverständlich auch nicht zu kurz gekommen.
Fünf Monate und nur eine richtige (volle) Trainingswoche später war es dann auch für Niemann wieder so weit. Benni Heeke brachte seinen Stürmer beim Stand von 1:0 in der Schlussviertelstunde gegen SuS Neuenkirchen ins Spiel. Gegen Neuenkirchen? Da war doch was? Richtig! Niemann, der sich im Hinspiel noch verletzt hatte, feierte sein Comeback pünktlich zum Rückspiel. Es wäre auch fast das perfekten Comeback gewesen. Der Stürmer hatte kurz vor Schluss das vorentscheidende 2:0 auf dem Fuß. "Leider habe ich den Ball ein wenig verzogen und er ist knapp am Tor vorbei gegangen. Das wäre natürlich ein Traum gewesen, hätte der gesessen", schildert der Torjäger die Situation nach seiner Einwechslung.
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