Ein Dauerbrenner
Von Fabian Renger
(08.11.19) Wenn jemand als geiler Typ bezeichnet wird, dann muss dieser jemand unbedingt mit uns anschwitzen. Geht gar nicht anders. Maik Osterhaus ist dieser jemand. Im Sommer wird er spielender Co-Trainer bei Cheruskia Laggenbeck, sein künftiger Chef Nico Fehlhauer war es, der Osterhaus als richtig geilen Typen bezeichnete. Hat er da eigentlich recht?
Osterhaus, derzeit für den FC Eintracht Rheine am Ball, lacht. "Ich hoffe doch. Aber das kann ich ja selbst nicht beurteilen", sagt er dann. Was in jedem Fall klar ist für ihn: Er ist mit seinen 31 Jahren noch lang nicht satt. "Ich will auf jeden Fall noch zocken", streicht er hervor."Eigentlich sollte man in dem Alter noch spielen können." Deswegen wird er Fehlhauers spielender Assistent.
Spielesammler
Etwas anderes wäre auch seltsam, schließlich ist Osterhaus selbst passionierter Spielesammler und Dauerbrenner. Für den SuS Neuenkirchen stand er jahrelang auf dem Acker. 25 Partien waren es in der ersten Saison, in der darauf folgenden 34, dann wieder 32, 34 und im letzten Jahr abermals 29. Was für Werte! Im dritten Jahr zockt er jetzt am Delsen, 29 Spiele und 22 zeigt die Statistik an. Dann war er raus. Das Syndesmoseband riss. "Das hat auf jeden Fall gedauert", sagt Osterhaus. Von größeren Verletzungen blieb er sonst weitestgehend verschont, früher hatte er mal Probleme mit dem Herzen. Das ist auch kein Thema mehr inzwischen.
Seit vier Spielen ist Osterhaus nun zurück im Kader, erst zwei Kurzeinsätze, zuletzt zweimal von Beginn an. "Früher konnte man nach der Sommerpause rennen, ohne dass die Luft weg blieb", steckte er die Verletzung zwar nicht so ohne Weiteres weg und musste doch schon hart fürs Comeback knüppeln, doch ihn hält das runde Leder einfach auf Trab. "Ich kann mir das gar nicht vorstellen, nicht mehr zu spielen." Wie gesagt: Osterhaus hat noch lang nicht vor, seine Schuhe in den Schrank zu stellen.
Osterhaus kehrt zurück und die Bude ist dicht
Im Januar wird er 32. Und im Sommer erst Co-Trainer in Laggenbeck. Bis dahin heißt es: Volles Rohr beim FCE! Da läuft es hervorragend. Ausgerechnet in den vier Spielen seit seiner Rückkehr hielt die Eintracht jedes Mal ihren Kasten sauber. Absolut untypisch. Eine coole Serie. Worin diese begründet liegt, erklärt uns Osterhaus nun im Anschwitzen.
Oberliga Westfalen
FC Gütersloh - FC Eintracht Rheine (So., 14.30 Uhr)
"Es hat sich unheimlich viel verändert", sagt Osterhaus und spricht von einer guten, intensiven Stimmung. Zuletzt gegen Dortmund hatte der FCE obendrein auch noch Matchglück. Aber das muss man sich ja auch verdienen. "Wir trainieren gut. Selbst die, die nicht so viel spielen", erklärt Osterhaus. "Es passt gerade einfach alles!" Was vor allem passt: Die Chemie. Innerhalb des Teams, aber auch die Chemie mit dem Team drumherum. Coach Tobias Wehmschulte, dessen Co Hasan Ürkmez, die Betreuer "Didi" Neugebauer und Hermann Berlekamp. Die Neuzugänge hätten sich ebenfalls super integriert. Klingt nach einer glücklichen FCE-Familie. "Sowas habe ich noch nicht erlebt, das ist schon Wahnsinn", sagt Osterhaus. Wahnsinn sei aber auch und vor allem die Arbeit von Physio Sebastian Schwermann, schwärmt der Flemmer. Der macht gerade beispielsweise Colin van den Berg nach dessen Kreuzbandriss wieder fit. Die Fortschritte seien immens, van den Berg befinde sich bereits wieder im leichten, wohldosierten Training. Nach nicht einmal sieben Monaten. Eine gute Zeit bei dieser Verletzung.
Heimspiel-Tipp: Eine der wohl attraktivsten Auswärtsfahrten. Der FCE tritt die Rückreise mit einem 2:1-Sieg im Gepäck an.
Osterhaus: 0:1.
Westfalenliga 1
GW Nottuln - SC Roland Beckum (Sa., 16 Uhr)
Da hatte Nottuln in Rödinghausen keine Scheu vorm Mitspielen, war sogar mindestens gleichwertig, machte allerdings das Tor nicht. So kannst du kein Spiel gewinnen. Jens Niehues, Nottulns Trainer, nahm es derweil mit Fassung hin:"So ist Fußball!" Wir finden: Er hat recht. In Rödinghausen darf man auch durchaus mal verlieren. Roland Beckum bleibt sich derweil treu. Die vergangenen beiden Spiele verlor die Mannschaft jeweils 0:1. Nur am zweiten Spieltag (5:1 über den SV Spexard) sowie in Vreden eine Woche drauf (2:0 für Vreden) endete eine Partie mit Beckumer Beteiligung mit zwei oder mehr Toren Unterschied. Seitdem gab es in der Liga entweder Unentschieden oder one-score games. Wir haben schonmal darauf hingewiesen, aber diese Statistik wird uns langsam dann doch irgendwie unheimlich. Man sollte als Roland-Anhänger über ein gutes Nervenkostüm verfügen...
Heimspiel-Tipp: Jausa. Es bleibt dabei: Beckum kann nur enge Duelle. 1:1. Nottuln bleibt damit daheim ungeschlagen. Anschließend geht's daher gemeinsam über den Martinimarkt. Was dort passiert, darauf tippen wir aber besser mal nicht...
Osterhaus: 1:2
SC Herford - 1. FC Gievenbeck (Sa., 17 Uhr)
Irgendwie ist der Wurm drin in Herford. Dass die Mannschaft sich nach zwölf Spielen auf dem letzten Tabellenplatz wiederfindet und das auch noch mit mickrigen sieben Zählern, damit war vor Saisonbeginn nicht unbedingt zu rechnen. Von vielen Toren ist in diesem Spiel nicht auszugehen. Herford erzielte erst sieben Treffer auf dem heimischen Platz, Gievenbeck sechs. Das verspricht keine wild aneinander gereihten Torschreie. Vielleicht haben sich die 49ers aber auch die Torszenen aufgespart, denn da herrschte am vergangenen Sonntag gegen Borussia Emsdetten eindeutig Ebbe. Obwohl der FCG den Ball in Beschlag nahm. Irgendwie blöd. Wenigstens das Comeback von Julian Canisius gab Hoffnung.
Heimspiel-Tipp: Kein schönes Spiel, doch Gievenbeck entdeckt das schnörkellose Spiel für sich und gewinnt 1:0.
Osterhaus: 0:2
SpVgg Vreden - VfB Fichte Bielefeld (So., 14.30 Uhr)
Gegen den SV Spexard spielten die Bielefelder 3:3 und Coach Mario Ermisch bezeichnete die Entstehung der Gegentreffer als Katastrophe. Vor allem in der Defensive wirkte die Truppe etwas unsicher, berichtete der Trainer im Nachgang. In den vergangenen fünf Spielen spielten die Bielefelder damit dreimal Remis und verloren in zwei Begegnungen. Was heißt das nun für Vreden? Volle Kanne aufs Gaspedal drücken? Vermutlich. Bleibt bloß zu hoffen, dass Rob Reekers in der spielfreien Woche mit seiner Truppe an der Effizienz gearbeitet hat...
Heimspiel-Tipp: 4:0
Osterhaus: 3:0
SuS Neuenkirchen - TuS Hiltrup (So., 14.30 Uhr)
Hach, das könnte spaßig werden! Hiltrup will was anstellen mit der Kugel, Neuenkirchen kann das ebenfalls. Christian Hebbeler betont dies immer und immer wieder. Steffen Menke beherzigte dessen Rat schließlich, als er gegen Delbrück einfach mal per Fallrückzieher einnetzte. Was letztlich trotzdem zu keinem Sieg oder Zähler reichte. Dass es am Osttor derzeit allerdings nicht so wirklich läuft, war allerdings durchaus eingeplant. Jedenfalls herrscht dort keine Unruhe, wie uns Sportleiter Raul Prieto unter der Woche verriet. Neuenkirchens Pleite in Clarholz bezeichnete SuS-Coach Nelson da Costa indes als "ein bisschen doof", nichtsdestotrotz: Auch seine Mannen können Offensive. Sie haben drei Tore (24) mehr erzielt als die Hiltruper, beide jeweils 20 gefangen. Mit einem Sieg wäre Hiltrup an Neuenkirchen vorbei gezogen. Zwischen Hiltrup auf Rang neun und Neuenkirchen auf Platz vier liegen nur zwei Zähler. Ein Mittelfeld ist wirklich nicht existent.
Heimspiel-Tipp: Rasanter Spaß. 4:4
Osterhaus: 3:2