Oberliga Westfalen
In der Box fehlt es dem FCE
von Fabian Renger
(02.09.19) Manchmal ist es gut, klare Kante zu zeigen. Vorne im 16er vor allem nützt es nichts, zu zaghaft zu agieren. Im Strafraum des Gegners muss es brennen, knallen, man muss auch mal drauf hauen. Und vor allem sollte es da auch mal klingeln in des Gegners Gehäuse. Wenn dann Hasan Ürkmez zum folgenden Schluss kommt, dann hat etwas vorne aber nicht so ganz geklappt. "Wir waren in der Box nicht effizient genug", zog der Co-Trainer des FC Eintracht Rheine ein klares Fazit nach der 1:2 (0:1)-Pleite gegen den SV Schermbeck.
Doch der Reihe nach: Rheine schien sich anfangs noch sammeln zu müssen. Die Gäste kauften der Eintracht den Schneid ab. Ja, an dieser 0815-Worthülse dürfen wir uns mal bedienen. Denn anders ließ sich das nicht ausdrücken. Zweikämpfe, zweite Bälle. Irgendwie hatte der FCE sich selbst noch in der Kabine vergessen. Die Folge: Lukas Steinrötter netzte für die Schermbecker zur 1:0-Führung ein (18.).
FCE wird besser - und trifft!
Das gab - so doof es auch klingt - den Hausherren sogar etwas Auftrieb. "Wir haben die Spielkontrolle immer mehr an uns gerissen", berichtete Ürkmez. Der FCE schlug mehr Flanken, suchte sein Heil auf den Außenbahnen. Wie gesagt: Nur dort, wo es brennen muss, brannte es nicht so häufig. Nach der Pause gaben die Rheinenser weiter Gas, powerten, was die Lungen hergaben - und siehe da: Es fluppte. Auch wenn ein Schermbecker tatkräftig mithalf. Guglielmo Maddente schoss von der Strafraumkante, ein Gäste-Akteur spielte Torwart - ohne Handschuhe, das hatte einen Elfmeter zur Folge. Jörg Husmann hat bekanntermaßen Nerven aus Stahl - 1:1 (68.). Alles wieder offen.
"Wir haben gedacht: Jetzt drehen wir auf", sagte Ürkmez. Der Eindruck wurde fast bestätigt, doch Denis Rosum, gerade frisch eingewechselt, legte vorbildlich nochmal quer, statt selbst einzuschießen. Das wäre die bessere Variante gewesen, quasi im Gegenzug legten sich die Gastgeber die Kirsche selbst ins Nest. Quasi zumindest. Erst verlor Luca Meyer einen entscheidenden Zweikampf, dann ging Kollege Mirko Janning zu ungestüm zu Werke. Dominik Hanemann hatte so leichtes Spiel - plötzlich stand's 2:1 für die Gäste (72.). "Da haben wir uns nicht gut angestellt", so Ürkmez.
Rheine kam nochmal auf, doch das Bild blieb das Gleiche: Die zwingende Gefahr fehlte dem FCE einfach. Er kam nicht noch zum Ausgleich. "Das war nichtmal unverdient", war der FCE-Trainerassistent ein fairer Verlierer.
FC Eintracht Rheine - SV Schermbeck 1:2 (0:1)
0:1 Steinrötter (18.), 1:1 Husmann (68./HE)
1:2 Hanemann (72.)