Oberliga Westfalen
Der sechste Coup des FCE Rheine
von Christian Lehmann
(01.04.21) Vor ein paar Wochen äußerten Skeptiker hinter vorgehaltener Hand noch, der FC Eintracht Rheine käme nicht voran in der Kaderplanung. Schon damals beruhigte der Sportliche Leiter Sebastian Kockmann die besonders Ungeduldigen. Inzwischen dürfte auch der größte Grantler verstummen, denn der Oberligist holte am Wochenende mit Fabian Kerellaj (25) den sechsten hochkarätigen Neuzugang ins Boot. Zuvor hatten bereits Maurice Kampmann (VV Valthermond), Eric Rottstegge, Joschka Brüggemann (beide TuS Hiltrup), Gino Lago-Bentron (BW Lohne) und Viktor Maier (SC Wiedenbrück) unterschrieben.
Kerellaj kommt von der SG Wattenscheid 09, ist allerdings so ziemlich jedem gut informierten Fußballfan im Heimspiel-Land ein Begriff. Ausgebildet wurde er beim TuS Altenberge, dort machte er als Noch-A-Junior auch bereits erste Schritte in der ersten Mannschaft. Nach einer bärenstarken Debütsaison wurde der SC Preußen Münster auf ihn aufmerksam, 2015 wechselte er an die Hammer Straße. Mit ihm als Dreh- und Angelpunkt stieg die Reserve der Adlerträger 2020 in die Oberliga Westfalen auf, Zehner Kerellaj hatte als bester Torschütze mit 13 Treffern und etlichen Assists entscheidenden Anteil. Auch bei der ersten Mannschaft stand er auf dem Zettel, mehrfach trainierte er beim Prof mit. Im vergangenen Sommer folgte dann der Wechsel zum einstigen Bundesligisten nach Wattenscheid, wo Kerellaj siebenmal zum Einsatz kam.
Ähnlicher Spielertyp wie Maddente und Fontein
Mit seiner exzellenten Ballbehandlung und Übersicht erinnert der Offensivmann vom Spielertypus her ein wenig an Guglielmo Maddente, seine Zielstrebigkeit und Torgefahr erlauben aber auch Vergleiche mit Philip Fontein: "Seine Spielweise ist vielleicht eine Mischung aus beiden - aber ich will nicht zu viel Druck aufbauen", sagt Kockmann lachend. "Fabian ist das, was man mit großer Wertschätzung einen "Straßenfußballer" nennt: Technisch stark, kreativ und unglaublich spielfreudig. Er bringt für einen klaren Zehner in unserem System einfach alles mit. Toll, dass es nun geklappt hat. Ich bin sicher, dass er uns weitehelfen wird. Mit seiner Spielweise wird er ganz bestimmt auch beim Publikum gut ankommen, alle FCE-Fans dürfen sich auf Fabian freuen. Seine Zusage ist eine gute Nachricht für den FCE."
Forciert hatte den Wechsel auch FCE-Coach Cihan Tasdelen, der den Edeltechniker noch aus seiner Preußen-Zeit kennt. Die ersten Gespräche fanden bereits vor zwei Jahren statt, da entschied sich der Altenberger für den Ruhrpott. Einig war man sich nun schon etwas länger, Kerellaj wollte jedoch vor der Verkündung des Wechsels zunächst seinen aktuellen Verein informieren. Die Kaderplanung ist damit schon weit vorangeschritten, ein paar Optionen halten sich die Verantwortlichen allerdings noch offen. Fest steht schon jetzt: Der FCE wird in der kommenden Spielzeit einen richtig starken Kader zusammen haben.