Oberliga Westfalen
FCE Rheine lässt auch Burke ziehen
von Christian Lehmann
(28.01.21) Als der FC Eintracht Rheine vor knapp einem Jahr die Verpflichtung von Jonas Burke vom SV Rödinghausen verkündete, waren die Anhänger des Oberligisten, die sich ein wenig in der Szene auskennen, verzückt. Der mit 18 Treffern zweitbeste Torschütze der Westfalenliga-Saison 2018/19 und der Oberliga-Toptorjäger Timo Scherping (20 Buden) in einer Mannschaft - das hätte ein Traumduo werden können. Für den 22-jährigen Mittelstürmer Burke lief die Saison 2020/21 aber komplett anders, als er es sich erhofft hatte.
Im Vorbereitungsspiel gegen Preußen Espelkamp zog sich der beim VfL Osnabrück ausgebildete Rechtsfuß einen Anriss der Bauchspeicheldrüse zu und lag anschließend zwei Tage lang auf der Intensivstation. Nur ganz langsam rappelte er sich wieder auf, immerhin kam er im Oktober noch zu zwei Kurzeinsätzen für seinen neuen Klub. Womöglich kommen keine weiteren hinzu, denn der Offensivmann hat dem Sportlichen Leiter des FCE, Sebastian Kockmann, mitgeteilt, dass er den Verein zum Saisonende verlassen wird. Wohin er geht, steht noch nicht offiziell fest. Für den Osnabrücker, der in Vechta studiert, spielten bei seiner Entscheidung auch zeitliche Aspekte eine Rolle. Zudem sei mit Tobias Wehmschulte der Coach, der ihn an den Delsen gelotst hatte, nun nicht mehr da.
Vier Abgänge, elf feste Zusagen
Burke ist der vierte Spieler, der die Eintracht zur kommenden Saison verlässt, auch die Abgänge von Jörg Husmann, Joshua Roß - beide folgen Wehmschulte zum SuS Neuenkirchen - sowie Leon Varelmann (Borussia Emsdetten) stehen bereits fest. Dagegen hat der Tabellen-18. bereits feste Zusagen von Timo Scherping, Luca Ehler, Adrian Knüver, Mick Schüttpelz, Julius Hölscher, Oliver Janning, Marvin Holtmann, Luca Meyer, Pascal Petruschka, Hannes Hesping und ganz frisch auch Colin van den Berg vorliegen. Kockmann hofft auf bis zu 15 Zusagen aus den eigenen Reihen. Aus der U19 rückt in diesem Jahr kein Spieler auf. Weitere Entscheidungen werden in Kürze erwartet.
"Einige Spieler haben sich noch etwas Zeit erbeten - nicht, weil sie pokern wollen, sondern weil sie abwägen, ob für sie der Aufwand in der Oberliga auch weiterhin zu stemmen ist. Das ist auch in Ordnung so", verrät der Sportliche Leiter. Auch von einigen externen Neuzugängen liegen bereits mündliche Zusagen vor, die will der Verein allerdings erst in ein paar Wochen kundtun. Aus nachvollziehbaren Gründen, die Kockmann erläutert: "Es gibt auf dem Niveau, auf dem wir uns bewegen, extrem viele Vereine, die noch abwarten, weil sie keine Planungssicherheit haben. Wir überlegen genau, welche Spieler zu uns passen. Es muss sich aber niemand Sorgen machen, wir werden in der neuen Saison eine schlagkräftige Truppe aufs Feld bekommen." Die großen Netzwerke des neuen FCE-Trainers Cihan Tasdelen und seines Assistenten Reiner Sobiech dürften dem Klub dabei zum Vorteil gereichen. Während Tasdelen den Spielermarkt im südlichen Münsterland ganz genau kennt, verfügt Sobiech über gute Kontakte im Emsland.