Oberliga Westfalen
14:7 stimmen für das Mammut-Programm
von Christian Lehmann
(23.07.20/Update) Das könnte ein richtiges Brett werden für die Teams in der Oberliga Westfalen. In der kommenden Saison 2020/21 werden bedingt durch die Wertung der vergangenen Spielzeit mit vermehrtem Aufstieg insgesamt 21 Teams am Spielbetrieb der höchsten dem FLVW zugeordneten Spielklasse an den Start gehen.
Am Mittwochabend diskutierte ein Gremium der Vereinsvertreter unter der Leitung von Reinhold Spohn, Vorsitzender des Verbands-Fußballausschusses und Staffelleiter der Oberliga Westfalen, in einer Video-Konferenz darüber, wie das Ganze vonstatten gehen soll. Die Meinungen sind auch nach der Sitzung weiterhin geteilt, eine Tendenz kristallisiert sich jedoch heraus.
Zwei Varianten wurden zunächst diskutiert:
1) Die 21 Teams spielen wie in der Vergangenheit eine komplette Saison mit Hin- und Rückspiel. Das würde für jede Mannschaft 40 Partien und viele Englische Wochen bedeuten.
2) Die Liga wird in eine Nord- und eine Südstaffel unterteilt. Nach Hin- und Rückspiel hier werden in einer Playoff-Runde Auf- und Absteiger ermittelt. Dieses Modell würde eine deutlich geringere Belastung für die Spieler bedeuten, die Leistungsunterschiede zwischen den Staffeln könnten jedoch durch die regionale Einteilung groß sein.
Bei der Abstimmung votierten 14 Klubs für Variante eins, sieben sprachen sich für Variante zwei aus. Vonseiten des ASC Dortmund wurde im Zuge der Diskussion ein weiteres Modell ins Spiel gebracht, bei dem die Hinrunde komplett gespielt und anschließend die Liga in zwei Hälften geteilt wird. Die eine spielt um den Aufstieg, die andere um den Abstieg - entweder in einer Playoff-Runde oder in einer einfachen Spielrunde. Der Vorteil hierbei wäre, dass jedes Team maximal 30 Spiele bestreiten und jeder mindestens einmal gegen jeden spielen würde.
"Wir hätten auch das Modell mit zwei Staffeln unterstützt, weil es einiges entzerren würde. Mit dem Kreis- und Westfalenpokal stehen für uns knapp 50 Pflichtspiele an, Termin-Kollisionen sind vorhersehbar. Außerdem hätte es auch sportlich eine gewisse Brisanz, so spielst Du von Anfang an hop oder top", erklärte Sebastian Kockmann, Sportlicher Leiter des FC Eintracht Rheine, am Mittwochabend.
Auf- und Abstiegsregelung
Die Zweigleisigkeit scheint wohl erstmal vom Tisch, eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen. In den kommenden Tagen darf jeder Verein noch einmal seine Stimme für ein bevorzugtes Modell abgeben. Erst am 31. Juli soll eine Entscheidung verkündet werden - erst dann ist auch mit den Spielplänen zu rechnen. Da auch die untergeordneten Spielklassen sich nach der Oberliga Westfalen richten müssen, heißt es für alle Spieler, Trainer, Fans und Funktionäre: Abwarten und Tee trinken.
Immerhin: Konkret wurden die Verbandsoffiziellen offenbar bei der Auf- und Abstiegsregelung. Wie in den vergangenen Jahren auch sollen die ersten beiden in die Regionalliga West aufsteigen, zudem soll es drei statt der bisher nur zwei festen Absteiger geben. Die Zahl der Absteiger erhöht sich entsprechend der westfälischen Teams, die aus der Regionalliga runter kommen (z.B. SC Wiedenbrück, SV Lippstadt oder RW Ahlen). Ferner wurde eine Regelung für die Verteilung der Zuschauer getroffen. Sollten weiterhin nur maximal 300 Personen zu den Spielen zugelassen sein, stehen dem jeweiligen Gastverein 50 Tickets zu. Die Gästefans müssen sich allerdings im Vorfeld namentlich registrieren lassen.
UPDATE: Am Donnerstagmorgen bestätigte der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen die bereits durchgesickerten Pläne, die Saison eingleisig zu starten. "Ob jedoch die Saison wie üblich in Hin- und Rückrunde oder stattdessen in einer Einfachrunde mit anschließendem Play-offs bzw. Play-downs um den Auf- und Abstieg absolviert wird, wollen die Vereine in einer gesonderten Abstimmung entscheiden", heißt es auf der Website des FLVW. Hier heißt es auch, dass die Saison am ersten September-Wochenende ohne offizielles Eröffnungsspiel startet.