Vreden weckt schlafende Hunde
von Fabian Renger
(13.09.20) "Wenn es in der Halbzeit 4:2 für uns steht, hätte sich keiner beschweren können." Tja, lieber Engin Yavuzaslan, Trainer der SpVgg Vreden, zur Halbzeit stand es beim ASC Dortmund allerdings "nur" 1:0 für dich und deine Truppe. Am Ende stand's gar 3:2 für die Dortmunder. Warum zum Henker haben die Vredener dieses Match noch aus der Hand gegeben? Ganz einfach. "Wir haben schlafende Hunde geweckt", beschrieb es der Coach.
Was er meinte: Vor der Pause lief alles wie am Schnürrchen für seine Farben. Vreden lief früh an, ging drauf, war mutig, war frech. "Total aktiv", fand der Gäste-Coach den Auftritt seiner Jünger. Das 1:0 war so ein Paradebeispiel. Carlo Korthals presse früh an, holte sich die Kugel, Vreden verschob im Kollektiv supergeil, Maximimilian Hinkelmann war der Endverwerter der Tor-Nahrungskette (28.). "Brutal gut rausgespielt", bemerkte Yavuzaslan.
Brutal. Gute Überleitung. Diesen Begriff verwendete der Übungsleiter auch für seinen Schnapper Ricardo Ottink. "Ricardo war brutal", sagte Yavuzaslan. "Wenn alle seine Konzentration gehabt hätten..." In der zweiten Halbzeit nämlich ließen sich die Gäste mehr und mehr hinten rein drücken, aus der Aktivität wurde Passivität. "Da hat Ottink das Rennen offen gelassen", meinte Yavuzaslan. Alles konnte aber auch Super-Ottink abwehren. Maxi Podehl und Daniel Schaffer drehten die Partie zugunsten der Hausherren (48./63.). Der Hund war geweckt. "Der ASC hat radikal zugeschlagen", nannte es Yavuzaslan. Radikal auch in Unterzahl. Dortmunds Michael West sah zwischenzeitlich Gelb-Rot (70.), was Tim Kaltenbach aber nicht daran hinderte, das 3:1 zu erzielen. Eine prächtige Hütte aus 18 Metern mitten im rechten Knick (75.). Damit war die Sache durch. Niklas Hilgemanns 3:2-Anschluss kam zu spät (88.).
ASC Dortmund - SpVgg Vreden 3:2 (0:1)
0:1 Hinkelmann (28.), 1:1 Podehl (48.)
2:1 Schaffer (63.), 3:1 Kaltenbach (75.)
3:2 Hilgemann (88.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote für Dortmunds Michael West (70.)