Vreden boxt Hamm in die Seile
von Jakob Schulze Pals
(27.09.20) Mit einem angeknockten Boxer verglich Vredens Trainer Engin Yavuzaslan die Gäste aus Hamm nach dem 2:1 (1:0)-Heimsieg seiner Spielvereinigung. „Es war ein sehr kampfbetontes Spiel. Angeknockte Boxer sind immer gefährlich, aber meine Jungs haben sehr gut dagegenhalten.“ Schließlich reiste die Spielvereinigung aus Hamm mit einem vier Auftaktniederlagen schweren Rucksack zur Auswärtspartie an die niederländische Grenze. Auch nach Spiel fünf prangt auf dem Punktekonto der Hammer eine Null.
Entscheidend sei vor allem gewesen, dass seine Mannschaft bereit war, die ekligen Wege zu gehen, resümierte Yavuzaslan. Die Gastgeber waren von Beginn an in der Defensive sehr diszipliniert. Hamm agierte in der Anfangsphase taktisch und spielerisch durchaus gefällig, wurde allerdings nie wirklich gefährlich. Mit zunehmender Spieldauer griffen die Vredener nun früher an und wurden prompt belohnt. Der gut aufgelegte Carlo Korthals luchste Hamms Kapitän Phillip Grodowski das Leder ab, blieb vor Keeper Joel Kiranyaz ganz cool und netzte lässig zur 1:0-Führung der Vredener ein (23.). In der Folge blieben die Hausherren die dominante Mannschaft.
Kurz nach dem Pausentee hatte der umtriebige Korthals bei der vermeintlichen Vorentscheidung erneut seine Füße im Spiel. Mit einem feinen Flugball setzte er den eingelaufenen Nicolas Ostenkötter in Szene, der das schwierig zu verarbeitende Zuspiel artistisch über Kiranyez hinweg ins Netz beförderte (62.). Ein klassisches Thomas-Müller-Tor. Damit schienen die Gäste im Grunde schon geschlagen. Nach vorne ging beim Tabellenschlusslicht überhaupt nix. Also half Vredens Torhüter Ricardo Ottink nach. Bei einem uninspirierten langen Ball der Hammer kam der Schlussmann vollkommen unnötig raus, Marcel Todte legte ab auf Vincent Ocansey, der zum Anschluss ins verwaiste Tor traf (69.).
Wüpping fehlen die Körner
So richtig brenzlig wurde es aber auch danach nicht mehr für die Blau-Gelben. Im Gegenteil, Hamm lud die Hausherren noch einmal ein. Ostenkötter schickte den eingewechselten Ibrahim Kouyate auf die Reise, der im Sechzehner klar gelegt wurde. Schiedsrichter Stefan Tendyck zeigte auf den Punkt. Dennis Wüpping trat an und zielte halbhoch in die linke Ecke – ein Geschenk für den Keeper. Kiranyaz tauchte ab und durfte sich noch einmal auszeichnen. „Der hatte einfach keine Körner mehr. Zum Glück gab das kein böses Nachspiel“, konnte Yavuzaslan nach dem Spiel über den Schönheitsfehler schmunzeln.
SpVgg Vreden – Hammer SpVg 2:1 (1:0)
1:0 Korthals (23.), 2:0 Ostenkötter (62.),
2:1 Ocansey (69.)
Bes. Vorkommnis: Kiranyaz hält Foulelfmeter von Wüpping (88.).