Oberliga Westfalen
Die Preußen pimpen ihren Kader auf: Ein Quintett kommt neu
von Fabian Renger
(31.05.22) Man soll ja sparsam umgehen mit Superlativen und mit ausschweifenden Lobesarien oder Übertreibungen. Aber was die U23 des SC Preußen Münster, die gerade am Wochenende frisch den Klassenerhalt gesichert hat, am Dienstagmittag für ein Neuzugangs-Quintett präsentiert, da schlackern wir mit den Ohren. Und zwar mit beiden. Da haben sich die Preußen einige dicke Fische an Land gezogen. Und mindestens ein echter Coup ist auch dabei, denn: Luca Steinfeldt kehrt zurück an die Hammer Straße. Er wechselt vom Regionalligisten SV Lippstadt zu den Adlerträgern. Die weiteren vier Neuzugänge sind nicht minder klangvoll, am geläufigsten sind uns wohl die Namen Ansumana Nyassi (Borussia Münster) und - auch das ist irgendwie krass - Marvin Kehl (Westfalia Kinderhaus).
Luca Steinfeldt flemmte bereits in der Jugend für die Preußen, wurde dan flügge, spielte beim BVB und in Duisburg. 2016 kehrte erstmals für zwei Jahre zurück. Damals wurde er Westfalenliga-Torschützen im Dienste der SCP-Reserve und kickte auch zweimal in der 3. Liga. "Luca ist torgefährlich, sehr robust und bringt die Dinge zu Ende", erklärt Preußens Cheftrainer Kieran Schulze-Marmeling die Vorzüge Steinfeldts in einer Vereinsmitteilung. Bereits im vorigen Sommer, als Steinfeldt von RW Ahlen nach Lippstadt ging, hätte "KSM" ihn gerne zurückgeholt. 45 Regionalliga-Partien, über 60 Oberliga-Spiele: Steinfeldt ist zwar erst 25 Jahre jung, aber schon megaerfahren.
Marvin Kehl ist im offensiven Mittelfeld tätig, 24 Jahre jung und hat auch schon 20 Regionalliga-Einsätze (FC St. Pauli II) vorzuweisen. Beim Kiez-Club verbrachte er zudem vier Jahre in der Jugend, seit 2020 spielt er für Kinderhaus und erzielte dort in dieser Saison sieben Buden in 18 Partien. Schulze-Marmeling sagt: "Er ist ein kreativer Spieler für das letzte Drittel, der auch torgefährlich ist. Dazu hat er schon was gesehen, ist aber noch immer hungrig und will bei uns nochmal angreifen. Diese Mischung wird uns als Mannschaft guttun."
Dass Ansumana Nyassi zu Schulze-Marmelings Truppe wechselt, war seit dem Winter eigentlich ein offenes Geheimnis und ist nun keine wirkliche Sensation mehr. Nyassi ist dribbelstark und vor allem pfeilschnell. Er würde in einer 30er-Zone vermutlich Probleme bekommen, wenn dort ein Blitzer aufgestellt ist. "Ansu ist klein, schnell und sehr agil. Er hat in den letzten zwei Jahren eine tolle Entwicklung genommen und ist unheimlich ehrgeizig. Dazu ist er ein bodenständiger Typ, der sehr lebensfroh ist. Das passt super zu uns", sagt sein künftiger Cheftrainer.
Wer im Mathe zumindest aufgepasst hat, der hat jetzt schnell bemerkt: Da fehlen doch noch zwei zum Quintett. Korrekt. Keleb Nwubani (TuS Erndtedrück) und Luca Tersteeg (U19 VfL Bochum) sind zwei Verstärkungen für die Defensive. „Keleb hat als U19-Spieler bei Erndtebrück schon in der Oberliga Eindruck hinterlassen. Er bringt viel Talent mit, sowohl athletisch als auch fußballerisch. Mit ihm können wir aber auch noch viel arbeiten, das macht die Kombination so spannend", sagt Schulze-Marmeling. Nwubani ist 19 Jahre jung, kam zu 17 Einsätze in der laufenden Oberliga-Spielzeit und misst stolze 1,92 Meter. Er ist Innenverteidiger.
Tersteeg ist indes ein weiterer Rückkehrer, der bereits früher für die Preußen-Jugend spielte und aktuell laut Presseinfo der Preußen zum Bochumer U19-Stammpersonal gehören soll. Preußens Autor kann seinen Job behalten, er schreibt keinen Bockmist. 15-mal lief Tersteeg für den VfL in der U19-Bundesliga auf. 16 Einsätze wären möglich gewesen. Ergo: Tatsächlich Stammkraft. "Er ist ein kontrollierender Sechser, der mit Größe, Übersicht und Technik das Spiel lenken und denken kann", sagt Schulze-Marmeling.