Oberliga Westfalen
Preußen schon wieder mit hammermäßiger Moral
von Fabian Renger
(19.09.21) Das hat Spaß gemacht. Und diese Preußen machen Spaß. Also - hell yeah! Die Zwote des SC Preußen Münster hat's schon wieder getan. Wie im ersten Heimspiel gegen Hamm schlugen die Münsteraner auch gegen die SpVgg Vreden in der Schlussphase zu. Nach 30-minütiger Unterzahl gewannen die Preußen mit 4:2 (1:1). "Was soll ich über die Moral noch sagen?" Preußens Coach Kieran Schulze-Marmeling stellte richtigerweise schon rhetorische Fragen. Diese Moral, das halten wir jetzt endgültig fest, ist einfach gigantisch.
Das Spiel hielt derweil das, was es versprochen hatte. "Da war Action drin", meinte Schulze-Marmeling. "Ein geiles Spiel - vor allem für die Zuschauer. Da sind zwei fußballerische sehr starke Mannschaften aufeinander getroffen", bestätigte Vredens Übungsleiter Engin Yavuzaslan. Die ersten 25 Minuten gehörten den Gastgebern, Vreden war gefühlt klinisch tot. Francesco Di Pierro traf zum 1:0 (3.), Marvin Benjamins erhöhte auf 2:0 (18.). Letzterer versenkte dabei einen Freistoß aus äußerer Position in bester Schlitzohren-Manier, indem er den Ball auf den ersten Pfosten zog und Vredens Schnapper Ricardo Ottink auf dem falschen Fuß erwischte.
Vreden antwortet in Windeseile
Die Preußen hätten auf 3:0 oder 4:0 stellen können, ließen das bleiben - und mussten stattdessen mitansehen, wie die Gäste von den Toten auferweckt wurden. Die überragenden Pressingmaschinen aus Vreden kamen in Windeseile zum Ausgleich. Erst netzte Nicolas Ostenkötter ein (32.), danach folgte Bernd Verwohlt mit einer Hütte nach einem Eckstoß (35.). Auch hier können wir sagen: Top Moral!
Im zweiten Abschnitt stellte Referee Jonas Fischbach schließlich Preußens Can Pohl wegen wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vom Platz (62.). Doch die Vredener stellten sich gar nicht gut in Überzahl an. "Wir haben sehr naive Fehler gemacht. Hinten Mann gegen Mann verteidigt, Räume aufgerissen", ärgerte sich Yavuzaslan, lobte aber zugleich die Preußen. "Die haben mit zehn Leuten Meter gefressen und geil verteidigt. Respekt!"
Joker-Koproduktion beim vierten Treffer
So verdienten sich die Münsteraner, nach dem Platzverweis mit einer Viererkette agierend, die Tore drei und vier. Das 3:2 erzielte abermals Benjamins nach einer klasse Vorarbeit vom Kerem Sengün (82.), das 4:2 bereitete Joker Luis Frieling für Joker Lukas Ayyildiz vor (88.). Also war auch auf die Einwechselspieler Verlass. Ja, diese Preußen-Reserve macht wahrlich Spaß. Wenngleich ihr Trainer wohl trotzdem ein paar Jahre altert bei den Spielen...
Pr. Münster II - SpVgg Vreden 4:2 (2:2)
1:0 Di Pierro (3.), 2:0 Benjamins (18.)
2:1 Ostenkötter (32.), 2:2 Verwohlt (35.)
3:2 Benjamins (82.), 4:2 Ayyildiz (88.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rot für Münsters Can Pohl (62.)