Dicke Belastung für die Preußen

von Fabian Renger

(15.04.22) Während der FCE Rheine und die restliche Aufstiegsrunde spielfrei hatten, mussten die Teams der Abstiegsrunde am Gründonnerstag noch ein paar Sprints und Zweikämpfe einlegen. Preußen Münsters U23 blieb im zweiten Spiel der Abstiegsausscheidung ungeschlagen und Zweiter - litt in Clarholz aber unter der enormen Belastung der vergangenen Wochen. Und Vreden spielte derweil in Siegen. In Siegen? Da war doch was...genau: Vor genau einer Woche sollte die Hinrunde dort beendet werden. Das Flutlicht in Siegen fiel jedoch aus. Das Spiel wurde daher nun noch einmal von neu begonnen - mit einem 8:0-Erfolg wäre Vreden gar noch in die Aufstiegsrunde geklettert. Dazu kam es allerdings bei Weitem nicht. Immerhin kann das ganze leidige Thema Flutlicht und die Hinrunde nun endgültig ad acta gelegt werden. Denn am Gründonnerstag hielt das Flutlicht im Leimbachstadion. Ein Glück.

Das haben unsere Heimspiel-Team am Gründonnerstag gerissen

Victoria Clarholz - Preußen Münster II 2:2 (1:2)
Kevin Schacht und Nick Selutin musste im Laufe des Spiels verletzungsbedingt runter. Marius Mause und Francesco Di Pierro wurden zunächst geschont - Stichwort Belastungssteuerung. Es war Preußens viertes Spiel in elf Tagen - das geht nicht spurlos an einer Mannschaft vorbei. "Gemessen an diesem Kontext, bin ich absolut damit einverstanden, wie die Jungs aufgetreten sind", so ein zufriedener Preußen-Coach Kieran Schulze-Marmeling. Auf dem kleinen Platz in Clarholz ging es vornehmlich um lange und zweite Bälle. Das machten die Preußen ganz gut, 60 Minuten lang waren sie tonangebend.  Can Pohl brachte die Gäste aus 20 Metern mit 1:0 in Front, Luis Frieling erzielte das spätere 2:1 mit einem schönen Abschluss in die kurze Ecke, nachdem Schacht vorbereitet hatte. Frieling belohnte sich damit für einen starken Auftritt. Später vergaben Schacht und Pohl die Chance aufs eventuell vorentscheidende 3:1. "In den letzten 30 Minuten waren wir allerdings stehend k.o.", räumte Schulze-Marmeling ein. Warum? Siehe oben. So hatten die Münsteraner letztlich Glück, dass die Gastgeber bloß noch durch Oliver Cylkowskis Strafstoß zum Torerfolg kamen. Nicht minder unwichtig: Die Victoria, die zuletzt zwei Wochen spielfrei hatte, wurde mit sechs Punkten auf Distanz gehalten in der Tabelle.
Tore: 0:1 Pohl (27.), 1:1 Herzog (31.)
1:2 Frieling (43.), 2:2 Cylkowski (69./FE)

SF Siegen - SpVgg Vreden 5:2 (3:2)
Im zweiten Anlauf - und etliche Querelen später - ging das Spiel in Siegen nun im zweiten Versuch zu Ende. Im ersten Anlauf hatte ja das Flutlicht gestreikt und damit kurzfristig für ein mittelschweres Chaos gesorgt. Damit ist jetzt alles offiziell besiegelt: Die SFS spielen offiziell und endgültig in der Aufstiegs- und die Vredener in der Abstiegsrunde. Das letzte Hinrunden-Spiel endete allerdings nur auf dem Papier so deutlich. "Das Spiel spiegelt nicht ansatzweise den Spielverlauf wider und fällt zu hoch", berichtete Vredens Coach Engin Yavuzaslan, ergänzte aber im selben Atemzug: "Die Gegentreffer, die wir kriegen, darfst du nicht bekommen. Du musst mit absoluter Leidenschaft verteidigen - wie wir phasenweise verteidigt haben, das war zu wenig." Beim 1:1 durch Leandro Fünfsinn präsentierte sich Vreden bei einem Eckstoß nicht gerade vorbildlich, dem 2:2 ging ein überflüssiger Ballverlust voraus und dem 3:2 ein doofer Fehlpass. Allerdings traf Marcel Mosch aus 20 Metern auch voll in de Knick. Den trifft der wohl nicht häufig genau so. Im zweiten Abschnitt waren die Gäste dem 3:3 eigentlich näher - doch mit Michael Harrers Elfmeter-Treffer zum 4:2 war die berühmte Messe gelesen. Unschöne Randnotizen: Malte Hoffmanns Rote Karte für eine vermeintliche Tätlichkeit. Und wer weiß, wie sich dieses Spiel entwickelt hätte, wenn Vredens Carlo Korthals zu Spielbeginn seinen Elfer etwas besser geschossen hätte...
Tore: 0:1 Wüpping (11.), 1:1 Fünfsinn (15.)
1:2 Hinkelmann (38.), 2:2 Fünfsinn (39.)
3:2 Mosch (44.), 4:2 Harrer (74./FE)
5:2 Koc (90+3.)
Bes. Vorkommnisse: Vredens Carlo Korthals scheitert mit Foulelfmeter an Siegens Christoph Thies (10.)
Rote Karte für Vredens Malte Hoffmann (90./Tätlichkeit)