Oberliga Westfalen
FCE vertreibt den Geizhals
von Fabian Renger
(30.10.22) Bislang hatte der FCE Rheine daheim den Geizhals raushängen lassen. In fünf Heimspielen gab es zwei Siege, drei Niederlagen und eine so semispannend klingende Tordifferenz von 3:4. Das alles pulverisierte die Eintracht nun im Heimspiel gegen die SG Finnentrop/Bamenohl: Rheine siegte mit 5:3 (2:0.). Auch FCE-Coach Rainer Sobiech war nachher durchaus angetan - zumindest mit Teilen der Partie.
Was die fünf Tore betrifft, da hatte er echt gute Laune. Logisch, klar, bei eigenen Toren ist das immer so. Aber das Tor-Quintett diesmal war ein besonders nettes. "Die waren schon gut gemacht, mit Spielwitz, kreativ, geradlinig, durch die Bank weg schön rausgespielt", freute sich Sobiech. Adrian Knüvers tiefer Ball geriet in die Fänge von Paul Dreesen, der das 1:0 erzielte (30.). Luca Ehler erhöhte auf 2:0 (34.). Und dann plauderte Sobiech ein Ründchen mit seinem Co-Trainer Jan Stromberg. Beide seien in ihrem Gespräch nach 36 Minuten zu dem Ergebnis gekommen: "Wir hatten gefühlt so viele Abschlüsse wie in den letzten drei Heimspielen zusammen." Jegliche Mechanismen griffen. Rheine hatte die Spielkontrolle.
Auch im zweiten Abschnitt schien das munter so weiter zu gehen. "Wir haben zwei klare Einschussmöglichkeiten aufs 3:0", berichtete Sobiech. Blieben beide ungenutzt. Und stattdessen stand's plötzlich 2:1. FCE-Keeper Ramon Büsken und Hannes Hesping spielten eine Runde 'Nimm du ihn, ich hab ihn sicher'. Schlussendlich schoss Hesping ins eigene Tor - 2:1 (49.). Eine Einladung, die Finnentrop annahm und wieder ins Spiel brachte. Allerdings hatte Rheine sich offenbar auf die Fahnen geschrieben, die zahlenden Zuschauer jetzt für die jüngere Vergangenheit zu entschädigen.
Ein irrer Ritt
Nach einer Balleroberung gelangte ein Steckpass schön in die Tiefe zu Dreesen, der den Doppelpack und das 3:1 markierte (58.). Nun hatten die Hausherren offenbar zu viel Spaß in den Backen. "Wir wollten vielleicht zu viel, stehen dann zu offen", sagte Sobiech. Es entwickelte sich ein heiterer Schlagabtausch. Philip Hennes verkürzte auf 3:2 (64.), als ein Ball eigentlich schon abgelaufen schien. Zittern war angesagt. Doch Georges Baya Baya traf zum 4:2 (73.). Reichte jedoch weiterhin nicht. Denn Maurice Werlein köpfte direkt mal zum 4:3 ein (83.). Ein irrer Ritt.
Den Schlusspunkt setzte Timon Schmitz. Fabian Kerellaj wurde gefoult, Schmitz verwandelte den fälligen Strafstoß zum 5:3 (90+3.). Wirklich wahr: Der FC Eintracht Rheine hat ein Heimspiel mit 5:3 gewonnen. Geht doch.
FCE Rheine - SG Finnentrop/Bamenohl 5:3 (2:0)
1:0 Dreesen (30.), 2:0 Ehler (34.)
2:1 Hesping (49./ET), 3:1 Dreesen (58.)
3:2 Hennes (64.), 4:2 Baya Baya (73.)
4:3 Werlein (83.), 5:3 Schmitz (90+3.)