Oberliga Westfalen
Preußen erwischen schwachen Tag
von Fabian Renger
(28.11.22) Die letzte Niederlage der Zweiten des SC Preußen Münster ist schon verdammt lange her. Sie datiert vom 4. September - es war ein 1:4 gegen den ASC Dortmund, es war der vierte Spieltag. Nun, fast drei Monate später, hat es sie wieder erwischt. Spieltag 15, die TSG Sprockhövel war an der Hammer Straße zu Gast. Die Gäste waren zuletzt viermal in Folge ohne Sieg. Man hätte von einem lockeren Dreier der Münsteraner ausgehen können. Hätte. Es wurde eine 2:3 (1:2)-Pleite. Und zwar keine unverdiente.
"Gerade in der ersten Halbzeit haben wir ein schwaches Spiel gemacht, wir hatten viele schwache individuelle Leistungen dabei", sagte Preußens Coach Kieran Schulze-Marmeling. "Und dann hatten wir übers ganze Spiel auch einen Gegner, der es wirklich extrem gut gemacht hat, der extrem leidenschaftlich war und sehr gut gegen den Ball spielte." Kurzum: Sprockhövel warf so ziemlich alles in die Waagschale, bei den Preußen fehlte es am Top-Level der vergangenen Wochen und auch der nötigen Intensität.
Vor allem zu Spielbeginn wirkten die Münsteraner erstaunlich passiv. Sprockhövels 1:0-Führungstor war der beste Beleg, wie gefährlich das sein kann. Max Michels kam im Mittelfeld an die Kugel und lief einfach mal rund 20 Meter auf Preußens Strafraum zu. Niemand aus der Abwehrkette machte Druck oder rückte raus, Michels zog aus 15 Metern ab und schoss trocken in der langen Ecke ein (2.). "Da haben wir eigentlich Prinzipien", schüttelte Schulze-Marmeling mit dem Kopf. Wie es geht, zeigte seine Mannschaft nur kurz darauf. Noah Kloths langer Ball war zielgenau, Kevin Schacht legte super für Luca Steinfeldt auf und ab - 1:1 (10.). Vorm Pausentee war Dominik Wasilewski mit dem zweiten Tor der Gäste zur Stelle, wieder verteidigte Preußen ohne den nötigen Gegnerdruck (34.).
Nach der Pause wird's eigentlich besser
Nach dem Seitenwechsel wurde der Auftritt der Gastgeber eigentlich kontrollierter und besser. Just in die gute Phase hinein schoss Joshua Perea Torres aus 30 Metern - der Ball saß. 1:3 für die TSG (55.). Aber: Preußen antwortete rasch. Lukas Frenkert verkürzte nach einem Eckball auf 2:3 (61.). Schön für den Trainer, da in der Trainingswoche ein extremer Fokus auf die Standards gelegt worden war.
"Wir laufen dann eine halbe Stunde an, kriegen den Ball aber auch nicht über die Linie", ärgerte sich Schulze-Marmeling über eine Vielzahl an vergebener Ausgleichsmöglichkeiten. Die dickste hatte wohl Luca Steinfeldt nach einem Traumpass von Pascal Koopmann. Aber er war ebenso wenig erfolgreich wie Nick Selutin aus spitzem Winkel. Tobias Heering und Luca Tersteeg waren auch glücklos. Es blieb bei der Niederlage - ein ungewohntes Gefühl.
Preußen Münster II - TSG Sprockhövel 2:3 (1:2)
0:1 Michels (2.), 1:1 Steinfeldt (10.)
1:2 Wasilewski (34.), 1:3 Perea Torres (55.)
2:3 Frenkert (61.)