Oberliga Westfalen
Farbenfroh: Sprockhövel kassiert vier Platzverweise
von Fabian Renger
(26.02.23) Es gibt solche und solche Spiele. Und dann gibt es da das Heimspiel des FC Eintracht Rheine gegen die TSG Sprockhövel. Rein nüchtern betrachtet war es ein gewöhnliches Februar-Kampfspiel auf tiefem Geläuf am Delsen ohne viele fußballerischen Glanzlichter. Die Rheinenser gewannen mit 1:0 (0:0). Aber das ist alles irgendwie erstmal nebensächlich. Denn die Gäste kassierten einfach mal vier (!) Platzverweise. Zweimal Gelb-Rot, zweimal glatt Rot. Na, dieser Ausflug hatte sich dann doch wirklich gelohnt...
Den ersten Platzverweis-Doppelschlag gab es etwa 20 Minuten vorm Abpfiff. Zunächst ahndete Referee Yannick Rupert eine vermeintliche Schwalbe von Duran Deniz mit der zweiten Gelben und dem ersten Platzverweis. Im Zuge dessen wurde gemeckert, wieder sah ein Sprockhöveler die Ampelkarte. Diesmal war's Marcel Weiß (beides 72.). Später flog Max Michels - erst nach 77 Minuten eingewechselt - vom Platz, weil er Rheines Luca Ehler in höchster Not von hinten in die Parade fuhr und ihn ordentlich umnietete. Glatt Rot (90+4.). Nach dem Abpfiff folgte ein weiterer Platzverweis für Gäste-Kapitän Jasper Stojan, weil dieser sich verbal mit dem Schiri-Gespann angelegt und dabei offenbar im Tonfall vergriffen hatte.
Joker-Koproduktion zum 1:0
Ehler schoss zwischenzeitlich das 1:0, er wurde hierbei von Adrian Knüver bedient (85.). Beide wurden eingewechselt. Joker-Koproduktion vom Allerfeinsten. "Es war schwer für uns, die Überzahl klar auszuspielen", ärgerte sich Eintrachts Cheftrainer Rainer Sobiech über die eine oder andere schlecht dargebotene Offensivaktion.
In der ersten Hälfte zählte Sobiech unterdessen drei gute eigene Gelegenheiten. Colin van den Bergs Abschluss wurde aus kürzester Distanz geblockt, ein Schuss von Georges Baya Baya wurde aus dem Gewühl heraus geklärt und ein weiterer Baya Baya-Abschluss landete am Pfosten.
"Zu Beginn der zweiten Halbzeit sind wir nicht wach", monierte Sobiech derweil Schläfrigkeit bei seinen Männern. Es gab einige unheilvolle Momente zu überstehen. Schüsse der Gäste zischten aber wahlweise am FCE-Tor vorbei oder endeten an einem Abwehrbein. Und sonst war auf Keeper Ramon Büsken Verlass. Aus kürzester Distanz zog Sky Krzysztofiak ab, wie Büsken den Ball abwehre, war der helle Wahnsinn (71.). "Außergewöhnlich gut", lobte Sobiech. "Das war ein Knackpunkt in der Partie." Zumal ja eine Minute später das farbenfrohe Schlusskapitel startete - der nächste Knackpunkt...
FCE Rheine - TSG Sprockhövel 1:0 (0:0)
1:0 Ehler (85.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karten für Sprockhövels Duran Deniz (Schwalbe/72.) und Marcel Weiß (Meckern/72.), Rote Karten für Sprockhövels Max Michels (90+4./Gr. Foulspiel) und Jasper Stojan (nach Schlusspfiff)