Oberliga Westfalen
Im Kollektiv erkämpft
von Fabian Renger
(19.03.23) Viel war geschrieben worden über die Bedeutung des Auswärtsspiels des 1. FC Gievenbeck bei den SF Siegen. Nach den 90 Minuten kann man zuallererst festhalten: Die Lage der 49ers hat sich weder verbessert noch verschlechtert. Denn beide Teams trennten sich 1:1 (1:1). Allerdings war es durchaus ein Punktgewinn für den FCG - wenn man sich mal die gesamten Rahmenbedingungen reinzieht.
Zehn Leute haben den Münsteranern auch in dieser Woche gefehlt. In Siegen standen Justus Kurk und Louis Martin neu auf der Ausfallliste, beide waren gelbgesperrt. Auf der Bank saßen mit Julien Gnoth, Justus Franke sowie Timon-Mwaura Tenambergen gleich drei eigentliche U19-Spieler. Das dürfe man nicht vergessen, betonte FCG-Trainer Florian Reckels, der seiner Mannschaft daher umso mehr ein Kompliment aussprach, wie sie ihren Mann gestanden hat. "Den Punkt haben wir uns im Kollektiv erkämpft!"
Die Anfangsphase gehörte den Siegenern, Gievenbeck wirkte leicht schläfrig. Nicht unverdient war das Siegener Führungstor. Till Hilchenbach, ein 2-Meter-Hüne, köpfte nach einem Eckball an die Latte. Leandro Fünfsinn schaltete am schnellsten und staubte ab (15.). Doch der Gast antwortete prompt. Miclas Mende machte den Ausgleich mit einem schönen Abschluss ins lange Eck klar (17.). Es war Mendes Saisondebüt in der Startelf, bereits in der Oberliga-Saison 18/19 war er ein paarmal dabei gewesen. Ein Tor gelang ihm aber bis zu diesem Tag noch nicht in der höchsten FLVW-Spielklasse.
Mende mit seinem Oberliga-Premierentor
Im Anschluss an das Gievenbecker Tor waren die Gäste wirklich mittendrin statt nur dabei. Guglielmo Maddente probierte es mal per Fernschuss (32.), Janes Niehoff verzog ebenfalls aus guter Position (35.). Die Spielanteile lagen bis zum Pausenpfiff eher aufseiten der Münsterländer. Nach dem Seitenwechsel änderte sich die Gemengelage. Die SFS kamen mit einer ordentlicher Wucht aus der Kabine und stellten ihr Spiel zusehends auf zweite Bälle und Physis um. Siegen gewann so immer mehr die Oberhand, hatte körperlich mehr entgegen zu setzen und gewann auch viele Luftduelle. Richtig gefährlich wurde es allerdings nur bei einem Abschluss durch Arda Nebi, bei dem Nico Eschhaus das kurze Eck hervorragend zumachte. Ein paar Fernschüsse der Sportfreunde waren eine sichere Beute für Gievenbecks Goalie und nicht wirklich erwähnenswert.
Der FCG konnte sich indes bloß zweimal entlasten. Asmar Paendas Fernschuss war noch eher als Halbchance zu bezeichnen (70.). Kurz vor Schluss brannte es hingegen lichterloh in der Siegener Box. Lyon Meyering flankte und Alex Wiethölter fehlten am zweiten Pfosten vielleicht zehn Zentimeter zum Lucky-Punch-Kopfball (88.). "Unterm Strich können und müssen wir damit leben. Der Punkt ist okay", bilanzierte Reckels.
SF Siegen - 1. FC Gievenbeck 1:1 (1:1)
1:0 Fünfsinn (15.), 1:1 Mende (17.)