Oberliga Westfalen
Frieling ohne Gnade gegen die alten Kollegen
von Fabian Renger
(21.08.22) Luis Frieling wechselte im Sommer von Preußen Münsters U23 zur SpVgg Vreden. Gerne hätte man ihn an der Hammer Straße behalten. Zu gerne. "Man heute gesehen, warum", sagte Preußens Coach Kieran Schulze-Marmeling nach dem Heimspiel gegen die Vredener. Zwei Treffer schenkte Frieling seinem alten Club nämlich ein. "Ich wünsche ihm nur das Beste - aber heute es nicht sein müssen", konstatierte Schulze-Marmeling. Immerhin gab's einen Zähler für die Hausherren. Das Spiel endete 3:3 (2:3).
"Es war einfach ein geiles Spiel von beiden Mannschaften", resümierte Vredens Cheftrainer Engin Yavuzaslan. Taktik, Tempo, Tore - in allen Bereich sei das dabei gewesen, was das Herz begehrt. Nach 28 Minuten war seine Faust vermutlich sehr geballt: Denn da führte Vreden bereits 2:0. Über rechts ging es in einem Drei-gegen-Zwei, Stephan Hartmann bediente Dennis Wüpping, der wiederum mustergültig in die Mitte flankte - dort war Frieling zur Stelle (19.). Das 2:0 erzielte Bernd Verwohlt im Zuge einer abgewehrten Ecke (28.). Super Start der Gäste.
Bindemann in Trefferlaune
Und die Preußen? Die machten es gar nicht so verkehrt, das Ballbesitzspiel stimmte. Und: Auch einstudierte Standards wurden erfolgreich in die Tat umgesetzt. Beim Anschlusstor war der Fall. Die Gastgeber spielten eine flache Ecken-Variante und plötzlich kam Deniz Bindemann frei zum Schuss - nur noch 1:2 (30.). Yavuzaslan war verblüfft, Schulze-Marmeling zumindest für den Augenblick von den Socken. Das 2:2 folgte postwendend. Flanke Elias Demirarslan, Kopfball Bindemann - wieder ein Treffer (34.). Easy peasy.
Doch Schulze-Marmeling erkannte auch ein paar Probleme. "Vreden hat uns in manchen Situationen gezeigt, was wir noch nicht so gut können", spielte der Trainer u.a. aufs Vredener Umschaltverhalten an. Die Hausherren waren permanentem Stress ausgesetzt. Das war schon eine Herausforderung. Seine Elf kam schwerlich hinter die letzte Kette. Und sie lief sogar einem Halbzeit-Rückstand hinterher. Felix Mensing und Frieling spielten eine Überzahlsituation auf der linken Bahn hervorragend aus und Frieling vollendete mit einer schönen Einzelleistung - 2:3 (44.).
Koopmann fliegt
Was sich dann in der zweiten Halbzeit so ereignete, da schieden sich die Geister ein wenig. "Wenn ich auf die Chancen blicke, müssen wir das Spiel gewinnen", blickte Schulze-Marmeling auf insbesondere im zweiten Abschnitt einige gute Aktionen zurück, die auf der Strecke blieben. Oftmals war auch SpVgg-Schnapper Tom Breuers zur Stelle. "Bevor das 3:3 fällt, hätten wir das 4:2 oder 5:2 machen müssen", sah derweil Yavuzaslan das Chancenplus auf der eigenen Seite. Das 3:3 war - das ist verbrieft - abermals Bindemann vorbehalten, der wieder seine Rübe hierfür benutzte (80.). Nick Selutin ebnete ihm den Weg. Wenig später flog noch Münsters Pascal Koopmann für ein rüdes Foulspiel - so die wohl überharte Interpretation des Referees - mit glatt Rot vom Acker (87.).
SC Preußen Münster U23 - SpVgg Vreden 3:3 (2:3)
0:1 Frieling (19.), 0:2 Verwohlt (28.)
1:2 Bindemann (30.), 2:2 Bindemann (34.)
2:3 Frieling (44.), 3:3 Bindemann (80.)
Bes. Vorkommnis: Rote Karte für Preußens Pascal Koopmann (87.)