Vreden und das wöchentliche Leid

von Fabian Renger

(11.09.22) "Das regt mich schon auf, so einfache Gegentore zu kriegen." Engin Yavuzaslan, Coach der SpVgg Vrden, wird allwöchentlich vom Murmeltier gegrüßt. Da machte die SpVgg im Heimspiel gegen den 1. FC Gievenbeck phasenweise richtig Druck und war dem 2:2 durchaus nahe - und stand am Ende dann doch wieder mit null Punkten da. Weil sich die Vredener hintern wieder zu viele Böcke leisteten. Der FCG gewann mit 3:1 (2:1).

Für Gievenbecks Coach Florian Reckels war dieser Dreier das Produkt einer "sehr kompakten Mannschaftsleistung." Alle Einwechselspieler, die gesamte Startelf - Reckels hatte einen sehr guten Spirit, eine sehr gute Stimmung in seinen Reihen ausgemacht. Das sind oft nicht die verkehrtesten Vorzeichen.

Allerdings zeigte sich zunächst, dass es einfachere Pflaster als das Vredener Hamalandstadion gibt. In den ersten 15 Minuten waren die Gäste gar nicht gut drin. Nicolas Ostenkötter verwandelte einen Foulelfmeter (Foul von Louis Martin an Felix Mensing) zum 1:0 (15.). Zu dem Zeitpunkt war's mehr als gerechtfertigt.

Brüwers Tor der Marke "Tor des Monats"

Wunderschön wurde es danach. Gievenbecks Maximilian "Milli" Brüwer dribbelte fein ins Zentrum und parkte die Kugel aus etwa 20 Metern oben rechts im Giebel - 1:1 (27.). Ihn überhaupt schießen zu lassen, das war Vredens größter Fehler. Auch wenn Yavuzaslan zugab: "Das war ein Tor des Monats!" Gievenbeck war nun wie wachgeküsst und auch mal angekommen im Match. Guglielmo Maddente setzte einen Freistoß (Foul an Christian Keil) aus 20 Metern zum 2:1 der Gäste in die Maschen (39.). An guten Tagen hat SpVgg-Keeper Tom Breuers den Ball - der schlug nämlich im Torwarteck ein.

Breuers war wenig später sogar nochmal überwunden. Ein Keil-Freistoß wurde verlängert und von Daniel Geisler über die Linie gedrückt. Aber Schiedsrichter Philippe Najda hatte eine Abseitsposition entdeckt. Nach dem Seitenwechsel rückte Najda abermals in den Fokus. Bei einem Duell zwischen Niklas Beil (FCG) und Mensing hätte es Elfmeter für die Gastgeber geben können (49.) - der Pfiff blieb aber aus. Beide Entscheidungen waren umstritten. Nun denn.

Hinkelmann an den Pfosten

Weiter im Text. Halbzeit zwei ging zunächst an die Gastgeber, die ordentlich Druck auf dem Kessel hatten und Dampf machten. Maximilian Hinkelmann scheiterte allerdings am Gievenbecker Pfosten (54.) - was schwer genug war, schließlich befand er sich nur wenige Zentimeter vor der Torlinie.

Stattdessen klingelte es wieder im Vredener Kasten: Weil Malte Hoffmanns Grätsche absolut misslang, war der Weg frei für Keil, der das 3:1 markierte (66.).  "Danach war die Ruhe zurück", freute sich Reckels. Yavuzaslan musste derweil mit ansehen, wie seine Mannen zwar bemüht blieben, aber in der Folge das Tor nicht mehr trafen. Es war die dritte Pleite in Serie. Und zu allem Überfluss flog auch Danieck Nijland noch mit Gelb-Rot runter (89.). Zwei Foulspiele waren eines zu viel.

SpVgg Vreden - 1. FC Gievenbeck 1:3 (1:2)
1:0 Ostenkötter (15.), 1:1 Brüwer (27.)
1:2 Maddente (39.), 1:3 Keil (66.)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote für Vredens Danieck Nijland (Wdh. Foulspiel/89.)