Oberliga Westfalen
Kann die Saison nicht einfach weiter laufen?
Von Fabian Renger
(03.05.24) Wenn's nach dem 1. FC Gievenbeck gehen würde, dann sollte die Saison 2023/24 einfach kein Ende finden. Auch die SpVgg Vreden spürte nun, was die Gievenbecker so auf dem Kasten haben. Nach 90 Minuten gewann der FCG sein Heimspiel mit 4:0 (1:0). War wohl mindestens um ein oder zwei Tore zu hoch, aber wen juckt das schon? Mal nur zum Vergleich: Vreden kassierte am Freitagabend damit so viele Gegentore wie in den vergangenen sechs Spielen zusammen.
Die erste Halbzeit ging eigentlich an die Gäste. "Vreden war besser, wir haben kein gutes Spiel gemacht", räumte FCG-Cheftrainer Florian Reckels ein. Seine Elf ließ zwar wenig zu, aber agierte viel zu hektisch und mit zu vielen langen Bällen. Die Gäste agierten gefällig, aber hatten ein Problem: Das nannte sich Durschlagskraft. "Wir sind im letzten Drittel zu ungefährlich geworden", so SpVgg-Coach Andree Dörr. Stimmte wohl. Während seine Elf maximal zu Halbchancen kam, war der FCG effektiver und trotz der diversen Defizite die gefährlichere Gang. Louis Martin schob etwa SpVgg-Keeper Tom Breuers die Kugel in die Arme. Kurz vor der Halbzeit lief ein Konter. Niklas Frese bediente Justus Kurk und der netzte aus elf Metern ein - 1:0 (43.).
Gievenbeck mit guten Anpassungen
Zum zweiten Abschnitt passten die Hausherren schließlich ein paar Kleinigkeiten an, sie übergaben den Gästen ein paar Räume in eher ungefährlichen Zonen. Gutes Stichwort: Vreden blieb offensiv irgendwie zahnlos. Ein Kopfball von Maximilian Hinkelmann landete auf dem Tornetz, in einer weiteren Szene setzte sich Lennart Wilkes wunderbar rechts durch, aber seine Hereingabe in den Rückraum fand keinen so wirklichen Abnehmer.
Die Gäste hatten - auch wenn Dörr das generell und auch ausdrücklich diesmal nicht als Ausrede gelten lassen wollte - kurzfristig auf Jannik Enning und Dennis Wüpping verzichten müssen. Zwei gravierende Ausfälle. Dennoch blieb es beim Unterschied, den auch Dörr ausmachte: "Gievenbeck macht aus wenigen Chancen seine Tore..."
Plötzlich ergibt sich Vreden
Stimmt wohl. Das 2:0 war ein wunderbares Exemplar. Nach einem langen Ball war Niklas Frese frei durch, er ließ Anes Dziho stehen und schlenzte die Kugel aus rund 17 Metern ins lange Eck (71.). Es war ein Wirkungstreffer und ein regelrechter Knockout für den Gast. "Wir haben uns danach ein bisschen ergeben, was nicht unser Gesicht ist und wo wir uns schon drüber geärgert haben", sagte Dörr. Die Luft ging bei seiner Elf raus. Es häuften sich die einfachen Ballverluste, es wurde nicht mehr (genug) gegen den Ball gearbeitet. "Sowas wollen wir nicht sehen, das ist auch nicht unser Gesicht. Damit waren wir am Ende nicht einverstanden. Wir waren dafür selbst verantwortlich, so hoch zu verlieren", so Dörr.
Andererseits spielte der FCG es dann auch wirklich schön aus. David Isaak steckte zu Frederik Schulte durch - 3:0 (86.). Wenig später servierte Jannis Fraundörfer hervorragend für Schulte - 4:0 (88.). Gievenbecks Konter konnten sich sehen lassen.
1. FC Gievenbeck - SpVgg Vreden 4:0 (1:0)
1:0 Kurk (43.), 2:0 Frese (71.)
3:0 Schulte (86.), 4:0 Schulte (88.)