Oberliga Westfalen
TuS Bövinghausen droht Insolvenz
von Christian Lehmann
(17.09.24) Sportlich hätte der TuS Bövinghausen nicht schlechter in die neue Saison starten können. In sechs Spielen gab es bisher sechs Niederlagen, nach der 1:8-Klatsche gegen den TuS Ennepetal war Trainer Baris Özbek nach nur wenigen Wochen im Amt wieder zurückgetreten. Nun der nächste Tiefschlag für den Ruhrpott-Klub, der vor einigen Jahren noch mit der Verpflichtung von Weltmeister Kevin Großkreutz hatte aufhorchen lassen und vehement an die Tür zur zur Regionalliga geklopft hatte: Das Amtsgericht Dortmund hat am Montag ein Insolvenzverfahren gegen den Oberligisten eingeleitet. Dies bestätigte Vereinsboss Ajan Djaferoski gegenüber "Reviersport".
"Wir werden auf jeden Fall in diesem Kalenderjahr weiter am Spielbetrieb teilnehmen. Was darüber hinaus passiert, wissen wir zu diesem Zeitpunkt nicht. Das liegt dann auch in den Händen des Insolvenzverwalters", wird Djaferoski hier zitiert. In einem Statement hatte der Vereinsvorstand zuvor die Beweggründe erläutert: "Der Fortbestand des Klubs und die Sicherung des Spielbetriebs genießen größte Priorität. Das Insolvenzverfahren wurde aufgrund der bestehenden finanziellen Herausforderungen eingeleitet, um die nötige Struktur und Transparenz für eine geordnete Lösung zu schaffen. Wir können Ihnen jedoch versichern, dass der Spielbetrieb des TuS Bövinghausen zu keinem Zeitpunkt gefährdet ist. Alle geplanten Spiele und Wettbewerbe finden wie vorgesehen statt und wir werden unser Bestes tun, um den gewohnten Standard und die Qualität des Spielbetriebs aufrechtzuerhalten."
Der Vorstand, so das Statement weiter, setze alles daran, den Verein durch diese Phase zu führen und gestärkt daraus hervorzugehen. Man sei zuversichtlich, mit vereinten Kräften diese Herausforderung meistern zu können. "Wir sondieren derzeit die Lage, um uns ein umfassendes Bild über die Situation des Vereins machen zu können. Für Prognosen ist es allerdings noch zu früh", wird Insolvenzverwalter Marvin Bauernfeind bei den Ruhr Nachrichten zitiert. Durch das Insolvenzverfahren droht dem punktlosen Schlusslicht nun auch noch der Abzug von neun Punkten. Monatelang hatte es immer wieder neue Schlagzeilen um finanzielle Probleme und Verstricken des Vereins gegeben. Im Januar waren zwei Vorstandsmitglieder des Vereins wegen Steuerhinterziehung von rund 400.000 Euro zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.
In dieser Saison hat der TuS Bövinghausen bereits gegen zwei Oberliga-Teams aus dem Heimspiel-Land gespielt: Der FC Eintracht Rheine feierte Mitte August einen 1:0-Auswärtssieg, die SpVgg Vreden geann ihre Partie mit 2:1.