Oberliga Westfalen
Zur Abwechslung ist der FCG der Derbysieger
Von Fabian Renger
(23.02.25) Die Motivationsrede für den 1. FC Gievenbeck vorm Derby gegen Preußen Münster II ergab sich aus zweierlei Gründen fast von selbst. Da war die zuletzt doch eher ausbaufähige und vor allem sieglose Bilanz in den direkten Duellen. Und da war der Abschied von Miclas Mende, der letztmals für die 49ers auf dem Rasen rackerte. Sein Ausklang gelang, die Derbybilanz wurde auch aufpoliert: Der FCG gewann mit 2:1 (2:0), musste dabei jedoch fast eine halbe Ewigkeit zu zehnt auskommen.
Nach 56 Minuten sah der mit Gelb vorbelastete Jonas Tepper die Ampelkarte, als er den Ball bei einem Freistoß geblockt hatte. "Wir mussten es über 30 Minuten lang dann richtig überstehen", gestand FCG-Coach Torsten Maas. In den vergangenen Derbys hatte seiner Elf ab und zu die nötige Emotionalität gefehlt. Die war mit einem Mann weniger jetzt erst recht gefragt. "Kompliment an die Jungs, sie haben sich krass reingehauen in jeden Zweikampf", lobte Maas seine Truppe für ihre Leidenschaft. Einzig eine Halbfeld-Flanke rutschte durch zu Isaac Eichie, der den 2:1-Endstand markierte (78.).
Zum dritten Mal in Folge zwei Kirschen vor der Pause
Mehr saß nicht drin für die Gäste. "Das ist echt geil und allerehrenwert, wie die Jungs versucht haben, den Rückstand noch zu biegen", resümierte Preußens Trainer Kieran Schulze-Marmeling. Vielleicht war die Hypothek schlussendlich zu groß, sich im dritten Spiel der englischen Woche zum dritten Mal zur Pause bereits zwei Treffer gefangen zu haben. Bei den ersten beiden Malen setzte die Zweitliga-Reserve jeweils erfolgreich zur Aufholgjagd an. Diesmal fehlten vielleicht die nötige Power und Energie, mutmaßte auch ihr Coach.
Auf einem äußerst schwer zu bespielenden Untergrund flankte seine Truppe munter rein an und in den FCG-Strafraum. Von "fünf bis sechs klaren Abschlüssen in der Box" in der zweiten Hälfte erzählte Schulze-Marmeling. Versuche von Ben Wolf, Marvin Schulz oder Ben Evers waren dabei. Jedoch jeweils ohne Krönung. "Die Haltung war top, wir haben alles versucht, aber es war häufig kurz vor knapp, wie sie [die Gievenbecker, d. Red.] sich in die Flanken geschmissen haben", seufzte Schulze-Marmeling. Es fiel halt nur das eine Tor. Der FCG fand in Unterzahl indes kaum zu Entlastung. Einzig ein Lupfer von Alex Wiethölter sorgte zwischenzeitlich mal für Großalarm beim Gast. Es reichte aber ja trotzdem.
Doppelschlag zum 2:0
Sprung in die erste Halbzeit. "Wir haben gebraucht, um zu verstehen, dass Fußball auf dem Platz nicht im Ansatz möglich war. Gievenbeck wusste das vor uns", berichtete Schulze-Marmeling von Startproblemen. Der FCG überließ den Gästen den Ballbesitz und setzte auf frühe Attacken. Selbst waren die Gastgeber verdammt effektiv unterwegs und sorgten mit einem Doppelschlag für vermeintlich klare Verhältnisse. Sven Rüschenschmidt-Sickmann (Rüsi) eroberte die Kugel und bediente Gentrit Muja auf der rechte Seite. Dessen Flanke machte Benedikt Fallbrock am ersten Pfosten gut weg (35.). Das 2:0 resultierte aus einem schnell ausgeführten Freistoß von Louis Martin. Fallbrock gewann das Eins-gegen-Eins gegen Mika Keute im Strafraum und spielte scharf in die Mitte. Noath Kloth klärte ins eigene Netz (37.).
Nach der Pause flog schließlich Tepper. Die Gäste flankten und flankten und flankten. Doch nur eine Hereingabe fand ihr Ziel. Und nach zuletzt (mindestens) sechs erfolglosen Stadtduellen feierte schließlich Gievenbeck mal wieder den Dreier.
1. FC Gievenbeck - Preußen Münster II 2:1 (2:0)
1:0 Fallbrock (35.), 2:0 Kloth (37./ET)
2:1 Eichie (78.)
Bes. Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Gievenbecks Jonas Tepper (Handspiel/56.)
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