Oberliga Westfalen
Der FCE kann ja doch in Wattenscheid punkten
Von Fabian Renger
(22.02.25) Wie soll man das Ergebnis denn jetzt bewerten? Der FCE bleibt in der Oberliga anno 2025 weiter sieglos - das am grünen Tisch gewonnene Bövinghausen-Spiel mal außen vorgelassen. Doch nach dem 2:2-Remis bei der SG Wattenscheid überwog wohl letztlich das Positive im Lager der Rheinenser. Schließlich war Wattenscheid bislang nie das Pflaster der Emsstädter. Den letzten Sieg im Bochumer Stadttteil feierte die Eintracht im Dezember 2006. Bis zu dieser Saison waren die Eintrachtler gar seit 2007 in allen Partien gegen die SGW punktlos. Und jetzt blieben sie im Hin- und Rückspiel ungeschlagen. Man muss die Dinge ja auch mal richtig einordnen.
Genug Statistik gewälzt. Kommen wir zu den 90 Minuten. "Unterm Strich geht das Ergebnis in Ordnung, wenn man beide Halbzeiten sieht", so Wattenscheid-Entschlüsseler und FCE-Coach Christian Hebbeler. Seine Elf kam ganz solide rein und ging in Führung. Montasar Hammami schlug eine Ecke von rechts an den kurzen Pfosten, Lennard Maßmann zog geistesgegenwärtig den Kopf weg, Jamal El Mansoury nickte ins eigene Tor - 0:1 (19.).
FCE fängt sich zwei dämliche Gegentore
Danach ließ sich der Gast ein bisschen den Schneid abkaufen - und kassierte die doppelte Quittung. Der FCE verhedderte sich auf seiner linken Abwehrseite im Klein-Klein, verbaselte die Kugel. Wattenscheid brachte sie flach vorher an den zweiten Pfosten. Dort hatte Duran Deniz viel zu viel Platz - 1:1 (26.). Wenig später folgte eine unterhaltsame Slaptstick-Einlage Rheines. Adrian Wanner spielt einen ganz normalen Rückpass zu seinem Schnapper Ramon Büsken. Der nimmt an, dass er noch genügend Platz zum Tor hat und lässt den Ball passieren. Plötzlich merkt er: Oh, shit, die Torlinie rückt doch näher. Das Unheil ebenfalls. Büsken will den Ball weggrätschen, zu spät, Eigentor, 2:1 für Wattenscheid (35.). Na, Prost Mahlzeit.
Nicht unverdient, weil Wattenscheid griffiger wirkte. Und selbst verschuldet, wenn du solche dämlichen Gegentore kassierst. Zur zweiten Hälfte forderte Hebbeler von seinen Jungs ein, Haltung zu zeigen, nochmal alles reinzulegen und mit voller Leidenschaft auf den Ausgleich zu gehen. Klappte. "Wir haben eine sehr ordentliche zweite Halbzeit gespielt, eine sehr gute Mentalität gezeigt und auch gar nicht viel zugelassen", lobte Rheines Übungsleiter. Ein, zwei Distanzabschlüsse vielleicht, sonst stand die Gäste-Hintermannschaft. Und vorne erzielte Wald das 2:2, als er am zweiten Pfosten richtig stand (69.). Das Resultat hatte in einem immer rassiger werdenden Match schließlich bis zum Schlusspfiff Bestand. Rheine kann also auch in Wattenscheid punkten. Geht doch.
SG Wattenscheid - FCE Rheine 2:2 (2:1)
0:1 El Mansoury (19./ET), 1:1 Deniz (26.)
2:1 Wanner (35./ET), 2:2 Wald (69.)