Oberliga Westfalen
Vreden dreht's hintenraus
Von Pascal Bonnekoh
(18.05.25) Die Duelle zwischen der SpVgg Vreden und der Zweitvertretung Preußen Münsters sollte man bestenfalls nicht verpassen. Da geht's häufig ordentlich zur Sache. Nach dem knappen 3:2-Sieg Vredens aus dem Hinspiel entschied die Spielvereinigung auch das Rückspiel für sich. Beim 4:2 (0:1)-Heimerfolg galt es zunächst aber, ein paar Rückschläge wegzustecken und nach der Pause einen draufzulegen.
"Bis zum Gegentor war es eine nicht nicht ganz so gute erste Halbzeit von uns. Wir haben ein paar Dinge vermissen lassen. Wir haben nicht mutig Fußball gespielt und haben die wichtigen Zweikämpfe nicht gewonnen. Da hat Münster uns den Schneid abgekauft", berichtete Vredens Coach Andree Dörr. Nach einem Alu-Treffer schoss Arbnor Hoti die Gäste nach schöner Vorarbeit über Melih Sayin, Till Hausotter und Mikail Demirhan in Front (27.). "Wir haben zur Halbzeit völlig verdient mit 1:0 geführt. Es war ein ungefährdetes und faires Spiel. Wir haben uns in der Pause ein paar Sachen vorgenommen, die wir nochmal besser machen können. Vreden hat dann aber höher gepresst, wodurch wir gar nicht mehr in unsere Abläufe gekommen sind. Wir waren nicht mehr gut mit dem Ball und auch nicht mehr gut gegen den Ball. Es wurde ein offener Schlagabtausch", meinte Preußens Trainer Yannick Bauer.
Handelfmeter auf beiden Seiten
Nach rund einer Stunde nahm die Partie dann ordentlich an Fahrt auf. Der Spaß begann mit einer Flanke Neo Jason Muhrs, die Maximilian Hinkelmann per Kopf veredelte (59.). "Das haben wir nicht gut verteidigt. Wir hatten aber sofort die Antwort parat", führte Bauer weiter aus. Demirhan traf nur drei Minuten später den grätschenden Niklas Niehuis am Arm. Den darauffolgenden Strafstoß verwandelte Hausotter zur erneuten Münsteraner Führung. Weitere sieben Minuten später zeigte der Schiedsrichter erneut auf den Punkt. Dieses Mal flog Bennet Eickhoff die Kugel in Preußens Sechzehner an die Hand. Und auch Kilian Heisterkamp ließ sich die anschließende Chance vom Punkt nicht entgehen (69.).
"Das waren harte Entscheidungen. Wenn er den ersten gibt, muss er aber auch den zweiten geben", sagte Dörr. Das sah Bauer ähnlich: "Den zweiten Elfmeter gibt er, weil er den auf der anderen Seite auch gegeben hat." Deutlich bitterer für die Gäste wurde es hingegen in der 78. Spielminute. Der bereits vorbestrafte Preußen-Schlussmann Luis Guido Ackermann beschwerte sich laut dem Unparteiischen etwas zu vehement, weswegen er ihn frühzeitig unter die Dusche schickte. "Da fehlte mir etwas das Fingerspitzengefühl. Sowas darf uns aber auch nicht passieren. Das war unser Genickbruch. Da ist das Momentum natürlich nochmal mehr Richtung Vreden gefallen", so Bauer.
Dörr: "Auf Grund der zweiten Halbzeit ist der Sieg verdient"
Kurz vor Schluss zogen die Hausherren Profit aus der Überzahl. In der 89. Spielminute köpfte Hinkelmann einen weiteren Eckball zunächst zwar nur an den Querbalken, der Abpraller landete aber bei Julius Gerster, der zur Vredener Führung einschob. "Mit einem Mann weniger haben wir nochmal alles nach vorne geworfen. Wir wollten auf den einen Punkt spielen, haben dann aber noch einen Konter kassiert", sagte Bauer. Nach einem langen Ball über Gerster stand Felix Wobbe genau richtig und machte den Deckel auf die Partie (90.+2).
"Dann war das Ding durch. Das haben wir uns natürlich anders vorgestellt und zur Halbzeit sah es auch noch anders aus. Wir sind aber nicht gut aus der Pause gekommen. So schön es in der ersten Halbzeit war, so schlecht war es in der zweiten Halbzeit", resümierte Bauer. Dörr fand erneut recht ähnliche Worte: "Der Handelfmeter gegen uns war so ein Nackenschlag, von dem man sich normalerweise nicht wieder erholt. Die Mannschaft ist dann aber vorangegangen und hat das Spiel nochmal gedreht. Auf Grund der zweiten Halbzeit ist der Sieg verdient. Alles in allem haben beide Mannschaft ein gutes Spiel gemacht. Münster war in der ersten Halbzeit stärker, wir in der zweiten."
SpVgg Vreden - Preußen Münster II 4:2 (0:1)
0:1 Hoti (27.), 1:1 Hinkelmann (59.),
1:2 Hausotter (62./HE), 2:2 Heisterkamp (69./HE),
3:2 Gerster (89.), 4:2 Wobbe (90.+2)
Bes. Vorkommnis: Gelb-Rote Karte für Preußens Ackermann (78./Beschwerde)