Ebenbürtiges Nullacht verpasst Sensation

Von Nick Schmidt

(20.03.14) In einer bis zum Schluss spannenden Partie hat die U19 des SC Münster 08 eine Pokalsensation nur knapp verpasst. Erst zwei Minuten vor dem Ende der Verlängerung gelang dem Bundesligist Borussia Dortmund der erlösende Siegtreffer zum 2:1 (1:1/1:0).

Die Karten waren klar verteilt vor dem Achtelfinalspiel des U19-Westfalenpokals. Der Zweite der Landesliga, SC Münster 08, empfing den Sechsten der Bundesliga West, Borussia Dortmund. Das Nullachter Trainergespann Jens Dietrich und Thomas Scheck musste lediglich auf Yannick Johannknecht und Daniel Aupke verzichten. Auf der anderen Seite änderte BVB-Coach Mark Patrick Meister das Team vom 1:1-Unentschieden gegen den 1. FC Köln auf gleich fünf Positionen.

Wie erwartet, begannen die Gäste aus Dortmund sehr dominant und mit viel Ballbesitz. Nullacht stand zunächst sehr tief und so kam der BVB bereits nach zwei Minuten zu einer ersten Chance. Nach einer Flanke von der rechten Seite stand Serdar Bingöl plötzlich völlig frei am zweiten Pfosten, scheiterte jedoch an Nullacht-Keeper Lucas Exner. In der Folge verteidigten die Gastgeber sehr geschickt und kamen durch lange Bälle in die Spitze immer wieder gefährlich vor das Dortmunder Tor. Steffen Dondrup legte einen Steilpass direkt quer auf Stürmer Dennis Hamsen, dieser umkurvte seinen Gegenspieler, scheiterte dann allerdings an Gäste-Keeper Tim Siegemeyer. Die zu diesem Zeitpunkt größte Chance für den Außenseiter.

Anschließend entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel. Dortmund erspielte sich deutlich mehr Ballbesitz, tauchte aber selten zwingend vor dem Münsteraner Tor auf. Nullacht setzte weiter auf Konter, Hamsen hatte allerdings einen schweren Stand gegen die stämmige Hintermannschaft der Borussen. Aus dem Spiel passierte lange nichts mehr und so war es eine Standardsituation, die den BVB in Führung brachte. Einen Freistoß von Pascal Stenzel verlängerte ein BVB-Akteur, sodass Serdar Bingöl freistehend aus fünf Metern einnetzen konnte (41.).

Dortmund spielt, Nullacht kontert

Nach dem Seitenwechsel agierten die Gäste nun zwingender. Immer wieder gelang es dem schnellen Patrick Franke, sich auf der linken Seite durchzusetzten, seine beiden Schüsse stellten aber keine Gefahr für Exner dar. Die erste große Chance der zweiten Hälfte gab es auf der anderen Seite. Nach einem Foul an Yannick Niehues kratzte Siegemeyer den von Frederik Schulte getretenen Freistoß noch aus der linken Ecke.

Angetrieben vom starken Pascal Stenzel wurde der BVB nun immer stärker. Zweimal bereitete der Spielmacher der Borussia überragend vor, beide Male scheiterte der BVB allerdings am Aluminium. Nach 78 Minuten gelang es den Hausherren dann doch, sich noch einmal zu befreien. Einen langen Ball verlängerte ein Dortmunder Spieler unglücklich, sodass Hamsen frei durch war und den Ball geschickt über Siegemeyer zum Ausgleich ins Tor lupfte.

Anschließend machte der Favorit noch einmal ernst. Fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit, ging ein Schuss nach kurzer Ecke nur knapp am Tor vorbei. In der Nachspielzeit rückte dann nochmal Exner in den Mittelpunkt, der einen schönen Freistoß von der Strafraumkante aus dem Giebel fischte. "Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir es bis in die Verlängerung schaffen", zeigte sich Dietrich begeistert von der starken Vorstellung seines Teams.

Camoglu macht's vor

In der Verlängerung bot sich den knapp 600 Zuschauer ein gewohntes Bild. Dortmund spielte, Nullacht konterte. Die erste Schusschance bekam Dondrup, Siegemeyer hatte allerdings keine Probleme damit. Nach 105 Minuten wechselten die Mannschaften zum letzten Mal die Seiten. In der letzten Viertelstunde des Spiels passierte nicht mehr viel, bis Dondrup auf einmal die Riesenchance zur Führung bekam. Freistehend vor dem Dortmunder Tor verließen den Stürmer allerdings die Kräfte und Siegemeyer konnte den Ball erneut entschärfen.

Auf der Gegenseite zeigten die Gäste nur wenige Sekunden Später, wie man es besser macht. Nach einer Flanke vom eingewechselten Til Bauman stand Burak Camoglu völlig frei. Diese Chance ließ er sich nicht nehmen und makierte die erneute Führung für den BVB. An dieser sollte sich nichts mehr ändern und so schied Münster 08 nach einem tollen Kampf über 120 Minuten aus dem Westfalenpokal aus.

"Wenn du kurz vor Schluss so eine Chance bekommst, bist du natürlich auch ein bisschen enntäsucht. Trotzdem können wir mit dieser Niederlage sehr gut leben", befand Dietrich nach dem Schlusspfiff. Auch BVB-Coach Mark Patrick Meister fand nach der Partie lobende Worte für die Nullachter: "Großes Kompliment an den Gegner. Wir haben uns gegen eine disziplierte Mannschaft sehr schwer getan". "So viele Zuschauer hatten wir selbst bei der Uefa Youth League nicht", zeigte sich Meister auch von der Kulisse begeistert.

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