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Ende bei Eintracht Coesfeld, Neuanfang bei der SG 06


Von Lutz Hackmann

(15.06.12) Jedem Ende, heißt es im Volksmund so schön, wohnt auch ein neuer Anfang inne. So sieht es auch bei den Fußball-Frauen von der DJK Eintracht Coesfeld VBRS aus. Denn wenn am Sonntag die zweite Mannschaft der DJK in der Bezirksliga 6 zum Saisonfinale beim Absteiger SV Heek aufläuft, ist das auch für unbestimmte Zeit das letzte Meisterschaftsspiel, das eine Frauenmannschaft unter dem Dach der Eintracht absolvieren wird. Die erste Mannschaft, trainiert von Martin Morher, verabschiedete sich bereits am letzten Sonntag mit einem 3:7 gegen den 1. FC Köln II aus der Regionalliga West.

Mehr als zwei Dekaden lang war die Eintracht sozusagen Monopolist in Sachen Frauenfußball in der Kreisstadt. Nun ist also Schluss, denn im Februar entschied die Führung des Gesamtvereins, aus Kostengründen Abschied von der Leistungssparte zu nehmen. „Der Vorstand hat den Etat für die Frauensparte extrem reduziert, wollte in Zukunft nur noch bestenfalls ein Team in der Landesliga und eines im Breitensport sehen“, erklärt Claudia Wiesmann, die vor 22 Jahren ihre Karriere bei der DJK begann und zum Schluss Abteilungsleiterin Frauen und Reserve-Trainerin war. Sie trat Anfang Juni von ihren Posten zurück, konnte Vereins- und Traineramt nicht mehr mit gutem Gewissen unter einen Hut bringen.

Wiesmann: "Enttäuscht und traurig!"

Als die Entscheidung im Februar fiel, waren die Fußballerinnen und das Trainerkollektiv – zu den beiden Frauenteams waren auch noch zwei U17- und eine U13-Mädchenmannschaften im Spielbetrieb – vor den Kopf gestoßen. „Wir waren durch die Bank enttäuscht und traurig“, berichtet Wiesmann. Vor allem weil ihnen bei dem großen Coesfelder Klub, dessen Männer-Aushängeschild in der Landesliga oben mitspielt, ganz offenbar die Akzeptanz des Vorstandes fehlte. Diese bekommen die Coesfelder Fußballerinnen nun quasi nebenan: Ein Großteil der in der DJK aktiven Frauen und Mädchen wechselt zur kommenden Saison geschlossen zur SG Coesfeld 06. Die hatte in den vergangenen Jahren lediglich ein bisschen im Mädchenfußball (bis zur C-Jugend) mitgetan, wollte seit jeher eine innerstädtische Konkurrenz in Sachen Frauenfußball zur DJK unbedingt vermeiden. Nun stellte sich für die Eintrachlterinnen und die SG Coesfeld um Abteilungsleiter Johannes Evers die Situation ganz neu dar, auch weil die ehemaligen DJK-ler mit einem praktisch kompletten Trainerteam rüber zur SG wechseln. Dort hat man nun eine neue Abteilung gegründet, damit eine große Chance beim Schopf ergriffen.

Von der Regionalliga in die Kreisliga B

Als der DJK-Vorstand erkannte, dass ihm nun eine ganze Sparte wegbrechen würde, „war es schon zu spät“, berichtet DJK-I-Trainer Morher, der die Eintracht fünf Jahre in der Regionalliga coachte, „letztlich war es eine Entscheidung der Spielerinnen. Und die waren von der Art, wie mit ihnen umgegangen wurde, vor den Kopf gestoßen und größtenteils sogar erbost.“ Dennoch – die Regionalliga-Truppe entschied sich dafür, die Saison zu Ende zu spielen, die Alternative wäre nur ein sofortiger Rückzug gewesen. Für die sportliche Qualität, die in Reihen der DJK-Fußballerinnen zu finden war, ist es natürlich schade, dass eine Weitergabe der Spiellizenz für die Wettkampfteams nicht zustande kam. Und so fangen die künftigen Ex-Eintrachtlerinnen ganz unten an: In der Frauen-Kreisliga B. Und das mit einem Kader, der sowohl vier bis fünf bis zuletzt in der Regionalliga aktiven Kickerinnen umfasst, als auch das komplette Bezirksliga-Ensemble. Dazu gesellen sich die beiden U17-Ensembles und ein Großteil der U13. Der Fünf-Jahresplan, den man bei der SG zusammen mit der bei den DJK-Trainern vorhandenen Fachkompetenz entwickelte, beinhaltet natürlich auch Aufstiege. „Die Zeit bei der DJK war sehr schön“, gesteht Wiesmann, „aber uns ist es wichtig, nun wieder mit Spaß bei der Sache zu sein und eine Akzeptanz zu erfahren.“ Und so verschwindet Coesfeld in Sachen Frauenfußball zwar überkreislich erstmal von der Bildfläche. Aber auch die DJK hatte weiland in der Kreisliga angefangen. Und von da führte der Weg steil nach oben bis in die dritthöchste Liga.



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3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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