Gewinnspiel
UFC steht im Halbfinale des DFB-Futsal-Cup
Von Andreas Teipel
(18.03.12) Es war eine absolut überzeugende Vorstellung, die der UFC Münster den rund 300 Zuschauern des Viertelfinals zum DFB-Futsal-Cup in der Ludwig-Ehrhard-Halle darbot. Und die Gegner vom SV Dersim Rüsselsheim hatten nach der 2:9 (2:4)-Niederlage einiges zu knabbern auf der langen Rückreise. Doch an diesem Samstagabend war die Defensive des UFC einfach nicht zu knacken. "Wenn die Abwehr steht, ist das schon die halbe Miete", sah auch Münsters Roman Pieroth die Grundlage für den Sieg in der Verteidigung.
Und war fast nicht zu überwinden. Wie so häufig formierte sich die Mannschaft um ihre Säulen Julian Offermann, Gunnar Kaib und Florian Dondorf. Doch es war keinesfalls die Klasse einzelner, die Münster so stark machte. Von Nummer ein bis zwölf, stimmte das Engagement - auch wenn nicht jeder stets fehlerfrei blieb. Und dann kamen die schnellen Konter nach Ballgewinn, die den UFC so sehr auszeichnen. Ein Eigentor Rüsselsheims machte in der siebten Minuten den Anfang. Roman Pieroth, Kaib und Dondorf schossen bis zur 15. Minute eine scheinbar sichere 4:0-Führung heraus.
Nicht zu 100 Prozent zufrieden
Normalerweise beschwert sich UFC-Präsident Georg von Coelln ja immer, wenn ein Spiel zu eindeutig ausgeht. Im Sinne der Zuschauer, denen er gerne etwas mehr Spannung bieten möchte. Doch die zwei Anschlusstore vor der Pause hätte er sich und seinem Nervenkostüm gerne erspart. "Das war typisch UFC, wir nehmen uns immer unsere Auszeit", entglitt es ihm nach dem Spiel. Es ging halt um was.
Rüsselsheim müht sich nach der Pause, die Lücken in der Deckung des UFC zu finden. Beschwor aber kaum Gefahr herauf. Fast verzweifelt begab sich der Gast in Einzelaktionen und versuchte Fouls zu provozieren. Der UFC ab blieb cool. Bis fünf Minuten vor Schluss. Dann brach der überragende und artistisch dribbelnde Christoph Rüschenpöhler mit dem 5:2, nach einem sensationellen Zusammenspiel mit Dondorf, die letzte Moral des Gegners.
Rüschenpöhlers Gala-Vorstellungen
Rüschenpöhler muss man an dieser Stelle einmal gesondert erwähnen. Seine Dribblings allein sind es schon wert, in die Halle zu kommen. Er setzt immer wieder die Glanzlichter auf das ansonsten sehr disziplinierte und gradlinige Spiel des UFC Münster. Seine Aktionen sind spektakulär aber niemals selbstdarstellerisch, sondern sie bereichern das Offensivspiel, machen es unberechenbar. Christoph, plant man sowas, oder folgst Du Deiner Intuition? "Den Ansatz überlege ich mir schon, aber dann kommt es einfach", antwortet der Blondschopf ganz bescheiden.
Dass der Sieg schließlich so hoch ausfiel, war auch ein Resultat dessen, dass der UFC nie nachgab in seiner Konzentration. Mit dem 9:2 hat Münster jedoch jeden Gegner im Halbfinale (Berlin scheint als wahrscheinlicher Gegner) vorgewarnt. Doch das scheint diese Mannschaft keinesfalls ausrechenbar zu machen.
UFC Münster - SV Dirsim Rüsselsheim 9:2 (4:2)
1:0 Eigentor (12.), 2:0 Pieroth (8.),
3:0 Kaib (12.), 4:0 Dondorf (15.),
4:1 Rüsselsheim (17.), 4:2 Rüsselsheim (19.),
5:2 Rüschenpöhler (35.), 6:2 Kemper (35.),
7:2 Kenkel (38.), 8:2 Rüschenpöhler (38.),
9:2 Kaib (39.)
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außerhalb des Strafraums