Querpass
Weinfurtner im Interview: „Spricht für den Charakter!“
Von Lutz Hackmann
(12.09.12) Die U23 des Drittligisten SC Preußen Münster hat einen guten Start hingelegt in der Westfalenliga. Drei der ersten vier Spiele gewannen die Adlerträger, Grund genug für uns mal bei Trainer Sören Weinfurtner nachzufragen, was er seinem Team 2012/13 zutraut…
Heimspiel-online: Drei Siege aus vier Spielen – das kann man einen guten Start nennen. Wohin kann die Reise in dieser Saison gehen?
Sören Weinfurtner: „Das kann man so früh in der Saison noch nicht sagen. Ich meine, dass wir da nach acht, neun Spielen mehr wissen. Bisher habe ich zu wenig von den anderen gesehen, es sind ja auch durch die Ligenreform viele neue Mannschaften in unserer Staffel. Da will ich mich jetzt nicht aus dem Fenster lehnen.“
Heimspiel-online: Aber es gibt vermutlich Dinge, die Dir besonders gut gefallen haben bei Deinen Jungs…
Weinfurtner: „In der Tat bin ich bis hier hin sehr zufrieden. Das 0:3 gegen den TuS Hiltrup im Derby hängt natürlich noch nach. So dürfen wir uns nicht präsentieren! Aber die anderen drei Begegnungen haben mich sehr positiv gestimmt. Da haben wir unser wahres Gesicht gezeigt. Das sind 75 Prozent, aber ich möchte da natürlich noch mehr Konstanz sehen. Unsere Stärken sehe ich zum einen im körperlichen Bereich. Die Truppe ist echt topfit! Wir haben aber auch gezeigt, dass wir durchaus auch spielerisch glänzen können.“
Heimspiel-online: Trainer einer zweiten Mannschaft haben´s mitunter nicht leicht. Wie ist das bei Dir?
Weinfurtner: „Ich hatte ja lange genug Zeit, in den zwei Jahren als Co-Trainer von Arne Barez das kennen zu lernen. Und zu lernen, wie man mit dieser Situation umgeht, die ja tatsächlich eine andere ist als bei einer ersten Mannschaft. Jeder bei uns im Kader weiß, dass es Ausnahmesituationen geben kann, dass mehrere Spieler von oben runter kommen, oder auch umgekehrt. Aber man muss auch mal schauen, mit welcher Besetzung wir in den beiden letzten Partien angetreten sind. Da waren mit Marko Karamarko und Julian Büscher zwei Leute, die nominell im Drittligakader von Pawel Dotschew geführt werden. Und Karamarko ist mittlerweile fest bei uns, trainiert auch nur noch bei uns. Bei Julian muss man schauen, wie viele Drittligaminuten er auf dem Konto hat. Also auch unser Kader, der Kader der U23, gibt was her. Deshalb macht es mir im Augenblick viel Spaß, Trainer dieser Mannschaft zu sein.
Heimspiel-online: Wo sind die größten Baustellen?
Weinfurtner: „Wir müssen an allen Elementen arbeiten. Da gibt´s viele Punkte. Auch wenn ich eben sagte, dass meine Jungs topfit sind – auch im athletischen Bereich gibt es wegen des jungen Durchschnittsalters noch viel Luft nach oben. Und taktisch kann sich auch jeder Spieler noch verbessern!“
Heimspiel-online: Du bist jetzt im dritten Jahr bei der Mannschaft. Gibt es in dieser Saison schon etwas, das Dich positiv überrascht hat?
Weinfurtner: „Ich werde in der Öffentlichkeit keinen Einzelnen herausheben. Tatsache ist, dass wir mit Rückschlägen super umgehen. Ob gegen Oeynhausen, nach dem Spiel in Hiltrup, oder jetzt zuletzt gegen den SC Delbrück, wo wir ja auch zwei Mal zurücklagen und dann 3:2 gewonnen haben. Wir können zurückkommen. Und das spricht ganz klar für die Charakterstärke meiner Mannschaft.
Heimspiel-online: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Drittliga-Trainer Pawel Dotschew? Die Zusammenarbeit zwischen den Trainern der Ersten und Zweiten – so mal über die Zeit betrachtet – war ja beim SC Preußen nicht immer ideal…
Weinfurtner: „Natürlich liegt der Fokus schon auf der ersten Mannschaft, das ist ja auch klar und muss so sein. Aber ich muss sagen, dass die Zusammenarbeit mit Dotschew sehr gut läuft. Wir telefonieren regelmäßig, tauschen uns oft aus. Und er hat immer ein offenes Ohr für unsere Sorgen und Nöte. Ich registriere, dass die U23 ernst genommen wird. Dass im Verein auf diese Mannschaft geschaut und die Leistung registriert wird. Ich kann auch an dieser Stelle mal sagen: Präsident Marco de Angelis und Sportvorstand Carsten Gockel schauen auf die U23. Das ist nicht jedem bewusst!“