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Highlights aus unserem Heft - 20. Oktober-Ausgabe
Nur hinten Luft nach oben
Von Christian Lehmann
(aus der Ausgabe vom 20. Oktober) Aus der Reserve locken lässt sich Sendens Trainer Rainer Leifken nicht. Die Frage, wann bei seinem VfL denn nun die Saisonziele korrigiert werden, kontert der Coach des Tabellenführers ganz relaxed. „Das Ziel ist, möglichst früh den Klassenerhalt zu sichern. Dazu stehe ich weiterhin. Es konnte niemand erwarten, dass wir so gut starten.“ Trotz des bombigen Starts, lässt sich beim Aufsteiger noch einiges optimieren, wie zum Beispiel die Arbeit gegen den Ball.
Westfalia Gemen hat als Tabellen-13. in zehn Partien 16 Gegentreffer kassiert und damit nur zwei weniger als der VfL. Mit Rico Schmider, da ist Leifken sicher, wäre das nicht passiert. „Er hat bei uns die Defensive organisiert und viel zugelaufen.“ Doch nun ist der Mittelfeldstratege nunmal nicht mehr da. Nach der schweren Verletzung von Abwehrchef Patrick Reckmann (Innen- und Außenmeniskus gerissen) fehlte zuletzt ein weiterer Stabilisator in der Hintermannschaft. Nachdem er sich in der abgelaufenen Saison auf der Bank häufig die Pobacken wund gesessen hatte, ist Joshua Kelle als Rechtsverteidiger mittlerweile zu einer festen Größe gereift. „Er ist eine Bank“, lobt Leifken die laufstarke Fleißbiene, die richtig gute Standards tritt.
Neben ihm ist Florian Kaling die weitere Entdeckung der noch jungen Saison. Der Stürmer kam in der Bezirksliga eher selten zum Zuge. Zum einen, weil er der Liebe wegen häufiger nach Lettland jettete, um seine Freundin zu besuchen. Und wer bei Rainer Leifken zu viele Trainingseinheiten verpasst, der spielt halt nicht. Zum anderen passte die Spielweise des schnellen Angreifers, der idealer Spielertypus für das Konterspiel ist, weniger zu dem Fußball, den der VfL eine Klasse tiefer spielte.
Mini-Krise überstanden
Der Trainer hat damals schon zu mir gesagt, dass er mich als Spielertypen eher in der Landesliga sieht. Da habe ich viel mehr Räume. In der Bezirksliga stehen dir die Gegenspieler ja nur auf den Füßen“, berichtet Sendens Vier-Tore-Mann, der allerdings zuletzt gegen Dülmen auch einen wichtigen Elfer verschoss. Als der VfL am vergangenen Wochenende gegen Burgsteinfurt einen weiteren Strafstoß zugesprochen bekam, blieb Kaling vornehm im Hintergrund. Weil auch Lucas Morzonek nicht schießen wollte, trat Rabah Abed an und traf. „Da hat man uns die Unsicherheit angemerkt“, so Kaling. Die erste Mini-Durststrecke haben sie in Senden nach zuletzt drei Niederlagen aus vier Spielen also auch schon hinter sich gelassen.
Und auch die defensiven Probleme könnten bald behoben werden, denn mit Kamilos Jeyenthira wird der spielende Co-Trainer des VfL nach langer Leidenszeit in Bälde zurück erwartet. Dasselbe gilt für Steffen Nagel, der im Februar nächsten Jahres aus dem Ausland zurückkehrt, und Simon Bömelburg, der aktuell noch ein Praktikum bei Audi in Ingolstadt absolviert. Und in der Offensive ist ja bald auch wieder Denis Hölscher einsatzbereit. Und wer weiß, vielleicht kommt ja noch ein Neuer für die Defensive....? Unter diesen Voraussetzungen klingt Leifkens Aussage („Wir haben zehn Punkte nach unten, das ist erstmal beruhigend, aber wir müssen aufpassen“) beinahe wie Understatement. Kommt der VfL einigermaßen schadlos durch die nächsten schweren Partien (Ahaus, Nottuln, Herbern, Lengerich), kann man ja mal über eine Kurskorrektur nachdenken.
