Kurzer Kater für Kinderhauser Ü32

Von Christian Lehmann

(20.06.16) Der Kater war heftig, hielt aber nicht allzu lange an. Zwar musste Titelverteidiger Westfalia Kinderhaus bei den Deutschen Meisterschaften der Ü32-Fußballer im Achtelfinale die Segel streichen. Trotzdem gab's bei den Nordmünsteranern nach der 4:5-Pleite im Elfmeterschießen gegen den VfB Lübeck noch genug Grund zu feiern. "Nach ein paar Getränken war alles wieder gut", berichtete der Kinderhauser Coach Steven Paton am Montagmorgen. Mit ausschlaggebend dafür war auch eine angenehme Überraschung, die Westfalias Kickern durch den Veranstalter eröffnet wurde.

"Sollten wir uns sportlich nicht qualifizieren, bekommen wir fürs nächste Jahr eine Wildcard", so Paton. Selbst wenn es also am nächsten Wochenende bei den Westfalenmeisterschaften in Kaiserau nicht zum großen Wurf langen sollte, ist die Westfalia trotzdem bei der nächsten "DM" wieder am Start. Und das ist auch gut so, findet Paton, der von der Endspiel-Kulisse von rund 2000 Zuschauern begeistert war - auch wenn er und seine Jungs diesmal von draußen zuschauen mussten. "Das ist schon ein richtig geiles Event, da kommst du vom Start weg direkt in den Tunnelblick-Modus." Auch dem Orgateam um Friedel Gehrke huldigte der Coach: "Die sind mit so viel Herzblut dabei, das ist der Wahnsinn!"

Neuauflage des Vorjahres-Endspiels

An Engagement mangelte es auch bei den Kinderhausern zu Turnierbeginn nicht. Die erste Gruppen-Partie gewannen sie durch einen Treffer von Thommy Eichler gegen den SV Ebersbach mit 1:0. Es war die Neuauflage des Endspiels aus dem Vorjahr, das die Westfalia mit genau demselben Ergebnis für sich entschieden hatte. Nach einem 2:0-Erfolg über den SV Büchen-Siebeneichener sowie einem 2:1 über Blau-Weiß Wittichenau stand bereits am Freitagabend der Einzug in die K.O.-Runde fest.

Das letzte Vorrundenspiel gegen den BV Brandenburg war somit gleichzeitig Endspiel um den Gruppensieg. Gegen eine "echt gallige, gute Kombo" (Paton) verlor die Westfalia ein Spiel auf Augenhöhe hauchdünn mit 0:1. Im Achtelfinale gegen den VfB Lübeck beteiligten sich Daniel Willan, Damian Stanke und Eichler an einem enormen Chancenwucher, sodass die Entscheidung um den Viertelfinal-Einzug vom Elfmeterpunkt fallen musste. Hier verließ die Westfalia gegen routiniertere Lübecker das Glück. Florian Eden leistete sich dann beim vorletzten Schuss den einzigen Fehlversuch, Keeper Carsten Kruth konnte keinen der exzellent geschossenen VfB-Versuche parieren. Der Traum war ausgeträumt.

Die Bayern holen den Cup

"Daran hatten einige echt zu knabbern. Es wäre durchaus realistisch gewesen, noch ein, zwei Runden weiter zu kommen." Ebenso wie Lübeck sei nämlich beispielsweise auch Finalist Troisdorf durchaus schlagbar gewesen, fand Paton. Den Titel sicherte sich letztlich das Team mit dem größten Namen im Feld, der FC Bayern München.

Nächste Woche werden die Kinderhauser mit leicht geschröpftem Kader nach Kaiserau fahren, da sich die erste Mannschaft, unter anderem mit Zeqiri und Eichler, auf Mannschaftsfahrt befindet. Trotzdem glaubt Paton: "Wenn wir uns in einen Rausch spielen, könnten wir ziemlich weit kommen."