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Westfalenpokal

Merlin Schütte (r.) und seine Neuenkirchener machten ein großartiges Spiel gegen den Drittligisten Preußen Münster. Hier trennt Schütte Preußens Lennart Stoll vom Ball.
SuS-Kapitän Nico Haverkamp feiert mit den Neuenkirchener Fans.
Daniel Seidel (r.) im Kopfballduell mit dem Preußen Danilo Wiebe.
Nawid Nesar (l.) verfolgt Lennart Stoll und nimmt dem Drittliga-Spieler den Ball vom Fuß.
Trainer unter sich: Preußen-Trainer Benno Möhlmann (r.) gratuliert SuS-Coach Tobias Wehmschulte zu einem guten Spiel.
Gute Stimmung im SuS-Block. "Pilsbier muss bezahlbar sein", war nur einer der Songs, die zum Klassiker werden könnten.
Ein Ergebnis, von dem in Neuenkirchen wohl noch in Jahren erzählt wird.

Schwarz-weiße Party trotz Pokal-Aus


Von Lars Johann-Krone

(13.11.16) Große Bühne, große Party. Die Oberliga-Kicker des SuS Neuenkirchen sind im Westfalenpokal zwar ausgeschieden, hatten am Samstag aber eine richtig gute Zeit. Obendrein haben sie dem Drittligisten SC Preußen Münster einen tollen Kampf geboten. Obwohl der Außenseiter aus Neuenkirchen über 45 Minuten lang in Unterzahl spielte, unterlag er am Ende nur knapp mit 1:2 (0:1). 

 

Kein Wunder, dass SuS-Kapitän Nico Haverkamp nach dem Schlusspfiff mitten im Neuenkirchener Fan-Block stand und gemeinsam mit den zahlreichen Anhängern die "Humba" anstimmte. Haverkamp hatte doppelten Grund zu feiern. Er wurde in dieser Woche Vater und machte zudem in der 87. Minute den umjubelten Anschlusstreffer für die Gäste.

Haverkamp unter die Latte

 

Malte Nieweler war kurz zuvor nach einem Neuenkirchener Schnellangriff in den Preußen-Sechzehner eingedrungen und stolperte dann über das Bein des herausgeeilten Keepers Patrick Drewes. Der Unparteiische pfiff und gab Elfmeter. Kapitän Haverkamp nahm den Ball und nagelte ihn wenig später oben links unter die Latte des Münsteraner Tores. "Das war natürlich ein tolles Gefühl. Vor allem, weil wir über 45 Minuten nur mit zehn Mann gespielt haben", berichtete Haverkamp nach dem Spiel und hatte immer noch ein breites Lachen im Gesicht.

 

In Unterzahl spielten die Preußen seit der 42. Minute. Da kam Moritz Uphoff im Laufduell gegen Preußens Tobias Rühle zunächst etwas aus dem Tritt und verlor an Boden. Im Anschluss brachte er den Münsteraner Angreifer zu Fall und sah für diese Notbremse die Rote Karte.

Klassenunterschied kaum zu erkennen

 

Zu diesem Zeitpunkt lag Neuenkirchen bereits 0:1 hinten. Tobias Warschewski machte per Kopf in der 24. Minute das 1:0 für die Hausherren. Ein Klassenunterschied war zu diesem Zeitpunkt aber kaum auszumachen. Neuenkirchen versteckte sich keinesfalls. "Es bringt ja auch nichts, wenn man sich versteckt und lauert. Dann bekommt man irgendwann das Gegentor", erklärte SuS-Trainer Tobias Wehmschulte. 

 

Also mischte seine Mannschaft mit. Defensiv ausgerichtet, na klar, aber nicht mit elf Mann im oder vor dem eigenen Strafraum. So hatte der SuS durch Maik Osterhaus (5.) und Daniel Seidel (6.) sogar die ersten Torchancen den Spiels. 

 

Der Druck, den Preußen nach dem Seitenwechsel ausübten, war natürlich enorm. Die Neuenkirchener warfen sich aber immer rechtzeitig in die Preußen-Schüsse. Allein in 63. Minute war die Gäste-Abwehr zu spät. Wieder Warschewski war zur Stelle und machte das 2:0. "Mit den ersten 60 Minute, bis zum 2:0 kann ich mich noch identifizieren. Wir haben es kontrolliert. Wir haben nicht ganz so viel zugelassen.Wir haben es dann aber verpasst, den Sack zuzumachen. Das war ohne Schwung nach vorne. Das war, als wenn wir keine Lust gehabt hätten, Tore zu machen. Das ist nicht unser Spiel", meinte Preußens Coach Benno Möhlmann nach der Partie.

Umklammerung gelockert

 

Daher war das Neuenkirchener Tor nach dem 2:0 auch nicht mehr so richtig in Gefahr. Im Gegenteil. Die Gäste, die nach der Roten Karte eigentlich noch mehr in die Außenseiterrolle geraten waren, befreiten sich nun sogar immer häufiger aus der Umklammerung und kamen, wie schon beschrieben, noch zum Anschlusstreffer. Der war dann so etwas, wie die Belohnung für eine tolle Leistung des SuS. 

 

Zu dieser gratulierte Möhlmann Tobias Wehmschulte dann auch nach dem Spiel. Als der Neuenkirchener Trainer noch in der Spielertraube seiner feiernden Spieler stand, redeten die beiden Coaches kurz miteinander, und Wehmschulte durfte sich über Lob und Schulterklopfer von Benno Möhlmann freuen.

Lob von allen Seiten

 

 "Das war eine Top-Leistung. Wir haben mit zehn Mann bei den Preußen 1:2 gespielt. Das ist super", meinte Wehmschulte, der den Schlusspfiff übrigens nicht mehr von der Trainerbank aus vernahm. In der 89. Minute schickte ihn Schiedsrichter Waldemar Stor auf die Tribüne, weil sich Wehmschulte unter anderem über einen Zweikampf vor der SuS-Bank aufregte: "Geärgert hat mich auch noch, dass wir in der 81. Minute nicht einen Elfmeter oder Freistoß bekommen hatten, nachdem Merlin Schütte klar gefoult wurde." Der Ärger war nach dem Schlusspfiff aber schnell wieder verfolgen. Während des Feierns mit den rund 600 SuS-Fans im Stadion kehrte die Erkenntnis, ein Riesen-Spiel gegen einen Drittligisten gemacht zu haben, zurück ins Bewusstsein.

 

SC Preußen Münster - SuS Neuenkirchen     2:1 (1:0)
1:0 Warschewski (24.), 2:0 Warschewski (63.),
2:1 Haverkamp (87./FE)
Rote Karte: Moritz Uphoff foult Tobias Rühle (Notbremse)

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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    Falke Saerbeck 9    31:7 27  
2    Cher. Laggenbeck 9    25:5 27  
3    Germ. Hauenhorst 9    32:8 25  
4    Lünten 10    28:15 25  
5    VfL Sassenberg 8    24:8 24  

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