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Querpass

Gerrit Göcking (v.) kämpft mit Westfalia Kinderhaus um Platz zwei in der Landesliga. Einer der Kontrahenten: Dennis Hamsen und der SC Münster 08.

Die Krux mit Platz zwei


Von Christian Lehmann

(11.03.19) Spätestens wenn die ersten Knospen blühen und die Tage wieder wärmer werden, fragen sich die Fußballer im Heimspiel-Land immer wieder aufs Neue, wie das denn eigentlich aussieht mit dem Auf- und Abstieg. Die Antwort darauf ist hochkomplex und mit vielen Variablen verbunden. Entscheidend für die Flemmer von der Oberliga bis zur Bezirksliga ist der Blick in die 3. Liga und die Regionalliga West. Kollege Thomas Rellmann von den Öffnet externen Link in neuem FensterWestfälischen Nachrichten hat aufgedröselt, wie der aktuelle Stand ist, was noch passieren kann oder muss, damit die Vizemeister der Westfalen-, Landes- und Bezirksliga eine eine Zusatz-Chance auf einen Platz in der nächsthöheren Spielklasse erhalten. Wir haben das Ganze noch einmal möglichst übersichtlich zusammengefasst und uns mit einigen betroffenen Klub-Vertretern unterhalten.

 

Oberliga Westfalen

Zwei Teams aus unserem Verbreitungsgebiet sind in dieser Liga am Start, beide sind mehr oder weniger akut abstiegsgefährdet. Der FC Eintracht Rheine steht mit 29 Punkten auf dem 13. Platz, der 1. FC Gievenbeck ist mit 23 Punkten Letzter. Ob zwei oder drei Teams in die Westfalenliga absteigen müssen, ist abhängig vom Ausgang des Abstiegskampf in den übergeordneten Ligen. In der Regionalliga West belegen der FC Kaan Marienborn, der SC Wiedenbrück und die SG Wattenscheid 09 drei der letzten vier Plätze. Sollte sich an dieser Situation nichts ändern und mindestens ein NRW-Team aus der 3. Liga absteigen (gefährdet sind die SF Lotte, die in dieser Woche ihr Trainerduo Nils Drube und Sven Hozjak entlassen und Ismail Atalan als Nachfolger installiert habe, sowie Fortuna Köln und der SC Preußen Münster), gibt es drei Absteiger aus der Oberliga in die Westfalenliga. Verzweifelt ist beim FCG ob dieser Ausgangslage jedoch niemand. "Wenn wir wieder absteigen würden, wäre das auch kein Drama für den Verein", betont Gievenbecks Abteilungsleiter Christian "Lüde" Wielers. Anders sieht das in Rheine aus, wo der FCE mit Interimstrainer Björn Laurenz in der Rückrunde jedoch einige Erfolgserlebnisse feierte.

 

Westfalenliga

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel liefern sich die Reserve des SC Preußen Münster (44 Punkte) und der SuS Neuenkirchen (44). Dass die Verfolger aus Beckum (37), Theesen (37), Herford (35) und Hiltrup (35) dem Spitzen-Duo noch einen der ersten beiden Plätze streitig machen, ist unwahrscheinlich. Dennoch ist es aufgrund der angesprochenen Konstellation in den höheren Spielklassen gut möglich, dass einer der beiden Kontrahenten Ende Mai mit leeren Händen dasteht. Ein Relegationsspiel gegen den Vizemeister der Westfalenliga-Staffel 2 gibt es nur dann, wenn kein West-Team aus der 3. Liga absteigt und zwei der drei Absteiger in der Regionalliga West nicht aus dem FLVW-Gebiet stammen. Am Haarweg in Neuenkirchen steht der Rechenschieber aktuell im Schrank, betont der Sportliche Leiter Matthias Flüthmann: "Wir befassen uns überhaupt nicht mit diesem Thema." Das klare Ziel sei die Meisterschaft und der direkte Aufstieg, die Oberliga könne der Klub stemmen, sagt der Funktionär. "Die Mannschaft hat signalisiert, dass sie unbedingt aufsteigen will. Wir vom Vorstand würden das unterstützen."

Das Thema Abstieg, das vor allem den SV Mesum (14./16 Punkte) betrifft, ist klar geregelt: Die beiden Letzten steigen ab, der Drittletzte bestreitet ein Relegationsspiel gegen den Viertletzten der Staffel 2. Das liegt daran, dass aufgrund regionaler Besonderheiten zu Saisonbeginn zwei Mannschaften weniger in die Staffel 1 eingruppiert wurden.

 

Landesliga

Hier gilt eine Aufstiegsrunde der Tabellenzweiten als sicher - auch, weil der TSV Marl-Hüls kürzlich seine erste Mannschaft vom Spielbetrieb der Westfalenliga-Staffel 2 abgemeldet hat und in der nächsten Saison in der Kreisliga an den Start gehen will. Es gilt: Um die Sollstärke von 32 Teams in der Westfalenliga zu gewährleisten, dürfen entsprechend viele Vizemeister der vier Landesligen nachrücken - je nach Anzahl der Absteiger aus der Regionalliga einer, zwei oder drei. Freuen könnten sich über eine unverhoffte Aufstiegsrunde vielleicht der SC Westfalia Kinderhaus (46 Punkte), der SC Münster 08 (44) oder Eintracht Ahaus (44). Die Hoffnung, den souveränen Spitzenreiter GW Nottuln (53) noch abzufangen, hält sich bei allen dreien in Grenzen. "Dafür spielen sie viel zu konstant und zu gut", sagt Manfred Quebe. Nullachts Fußball-Abteilungsleiter räumt ein, dass eine mögliche Aufstiegsrunde im Verein angeregt diskutiert wird. "Grundsätzlich können wir uns das vorstellen. Wenn die Mannschaft das schaffen würde, wäre das toll." Sie muss aber eben nicht. "Es gibt so viele Faktoren und gute Gegner. Bei dieser jungen Mannschaft könnten wir auch mit Platz drei oder vier absolut zufrieden sein."

Nichts muss, alles kann - mit diesem Credo gehen es auch die Verantwortlichen in Kinderhaus an. Bei der Westfalia hätte niemand Probleme damit, nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga vor knapp einem Jahr direkt den Durchmarsch in die Westfalenliga in Angriff zu nehmen - auch über eine mögliche Relegation. "Es wäre fahrlässig, sich nicht mit dem Thema zu beschäftigen. Wir sind sehr dankbar für diese Chance", sagt Dieter Hanebuth, Sportlicher Leiter der ersten Mannschaft. Auch wenn es die erste Saison in der Landesliga überhaupt ist für den SCW, bereit für den großen Wurf wäre der Mehrspartenverein aus Münsters Norden allemal, glaubt Hanebuth: "Wir sind breit aufgestellt, alle Planungen für die nächste Saison sind abgeschlossen." Der Kader sei stark genug, um auch in der Westfalenliga zu bestehen. Mögliche Derbys gegen den TuS Hiltrup oder den 1, FC Gievenbeck machen die Liga zusätzlich interessant. Der Klub geht die nächsten Wochen trotzdem völlig ohne Druck an: "So oder so hat die Mannschaft eine überragende Saison gespielt", findet Hanebuth.

Absteigen werden die letzten drei Teams der Staffel 4. Bei noch 18 zu vergebenden Punkten sind aus unserem Verbreitungsgebiet der TuS Altenberge, der SV Herbern , der BSV Roxel und der VfL Senden nur noch theoretisch gefährdet, eng könnte es lediglich für den Werner SC werden, der mit 27 Punkten nur fünf Zähler vor SuS Stadtlohn liegt, das vom ersten Abstiegsrang grüßt.

 

Bezirksliga

Vor einem Jahr erlebte der SC Altenrheine eine strapaziöse, aber auch unvergessliche Aufstiegsrunde mit vier K.O.-Spielen, von denen das letzte nach Elfmeterschießen verloren ging. Noch einmal würden sich die Kanalkicker das nicht antun, betonen die Verantwortlichen - bis jetzt. Durch den Rückzug des TSV Marl-Hüls ist die Chance der Bezirksliga-Zweiten gestiegen, sollten nur zwei FLVW-Teams in die Oberliga absteigen, gibt es erneut eine Aufstiegsrunde mit der Formel "eins aus zwölf". Weitere Faktoren, etwa freiwillige Rückzüge oder Insolvenz-Verfahren, könnten die Ausgangslage nochmal ändern.

In der Bezirksliga 7 hat der SV Drensteinfurt als Zweiter gute Karten auf den Vize-Titel, in der Bezirksliga 8 könnte sich Tabellenführer FC Nordkirchen (fünf Punkte Vorsprung vorm Zweiten TuS Bövinghausen) eine Saison-Verlängerung womöglich ersparen. Richtig heiß ist das Rennen um Platz eins und zwei in der Bezirksliga 12, wo der SV Burgsteinfurt (53 Punkte) das Klassement vor dem SC Greven 09 (46), Vorwärts Wettringen (46), dem SV Wilmsberg (45), dem TuS Recke (43) und dem SCA (42) anführt. Altenrheine hat noch zwei, die Wilmsberger ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Thomas Bartsch, Beisitzer Finanzen im Grevener Abteilungsvorstand, sieht Verein und erste Mannschaft gut aufgestellt für einen möglichen Aufstieg in die Landesliga. "Wir arbeiten seit dem Aufstieg in der Saison 2014/15 an nachhaltigen Strukturen, die Mannschaft hat sich sportlich stetig weiterentwickelt. Der Kader bleibt zusammen, die Jungs sind heiß genug und würden lieber heute als morgen in der Landesliga spielen", sagt er. Finanziell wäre ein möglicher Aufstieg für den breit aufgestellten Klub, der zuletzt im Bereich Sponsoring einige Erfolge erzielt hat und den Etat erhöhen konnte, allemal zu stemmen. Bartsch betont aber, dass ein Hauruck-Aufstieg nicht im Sinne der Abteilung wäre: "Wir haben kein Interesse daran, dass es aus dem Ruder läuft. Wir haben eine hervorragende Jugendarbeit und wollen auch weiterhin auf Jungs mit Bezug zu Greven setzen."

Während in Staffel 7 der TuS Freckenhorst nur noch in geringer Gefahr schwebt, müssen in Staffel 12 ganze elf von 17 Teams ernsthaft um den Klassenverbleib bangen. Kandidaten für die Abstiegsplätze, vier sind es an der Zahl, sind folgende Teams: Cheruskia Laggenbeck (31), 1. FC Gievenbeck U23 (31), BW Aasee (31), Emsdetten 05 (30), Ibbenbürener SpVgg (30), VfL Wolbeck (29), Arminia Ibbenbüren (29), Germania Horstmar (27), SG Telgte (24), Preußen Lengerich (17), Teuto Riesenbeck (15).

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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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