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Fuchs-Cup 2019 beim SV Herbern

Brachialakt bei Bullenhitze


Von Christian Lehmann

(23.07.19/Update) 3000 Euro Preisgeld - da darf man schon mal ein wenig Schwitzen. Der Fuchs Cup 2019 wird eine strapaziöse Veranstaltung für die Teilnehmer. Heute und morgen steigt das Thermometer bis an die 40 Grad-Marke, gewechselt werden darf "nur" fünfmal. Wer erfolgreich sein will, muss leiden...

Am Sonntag und Montag war die Hitze zwar noch einigermaßen erträglich, die Belastung für die Teams war trotzdem extrem. So hatte etwa Westfalia Kinderhaus von Freitag bis Sonntag ein Trainingslager mit insgesamt sechs knackigen Einheiten gegönnt. Vor diesem Hintergrund war Trainer Marcel Pielage mit dem, was sein Team beim 4:1 (3:0)-Erfolg über den FC Nordkirchen in der gelben Gruppe zockte, durchaus happy. Die Westfalia zog zunächst im ungewohnten 4-3-3-System ein aggressives Angriffspressing auf und überrollte den Gegner damit im ersten Durchgang regelrecht. Pielage erwartet jedoch, dass seine Truppe, bei der Jan Kniesel (muskuläre Probleme) noch fehlte und Janik Bohnen (Rekonvaleszenz nach Bänderriss) behutsam aufgebaut werden soll, in dieser Woche noch in ein kleines Loch fällt.

Guimares: Junger Spund mit Zielfernrohr

Bisher sah das aber schon ziemlich gut aus. Vor allem Rui Petro Guimares, Neuzugang aus der Kinderhauser U19, machte wie schon beim Test gegen Borussia Münster mit einem Doppelpack auf sich aufmerksam. "Er ist super heiß und setzt seinen Körper extrem clever ein. Außerdem hat er einen starken linken Fuß ohne große Streuung", lobt sein Trainer. "Er ist auf einem guten Weg. Am Ende des Tages wollen wir Tore schießen. Wer das verlässlich macht, der hat auch gute Chancen, in der Startelf zu stehen."

Die hat sicherlich auch Joschka Brüggemann. Der Neuzugang vom TuS Hiltrup bestach in beiden Systemen - im zweiten Durchgang stellte Westfalia auf ein verkapptes 3-4-3 um - mit enormer Übersicht, Zweikampfstärke und taktischer Cleverness in der Hintermannschaft. "Für sein Alter ist er ziemlich abgezockt", so Pielage. Einen überzeugenden Auftritt legte auch Jakob Schlatt hin. Vor dem 4:0 durch Mike Liszka wetzte er in einem Affenzahn die linke Seite entlang und legte die Kugel so in die Mitte, dass sie der Torjäger nur noch reinstupsen musste (75.). Gegen den zeitweise etwas kraftlos wirkenden Bezirksliga-Vizemeister der Staffel 8 hatte auch Torhüter Rene Steinke Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Zweimal parierte er im Eins-gegen-Eins stark, allerdings leistete er sich auch einige Unsicherheiten - wie zum Beispiel beim Nordkirchener Ehrentreffer durch Florian Fricke, als er den Ball nach einer Flanke in leichter Bedrängnis fallen ließ. 

Platzverweis im Derby - Mahmoud: "Werden nicht antreten"

In Bedrängnis geriet der SV Herbern beim 5:0 (1:0) im Derby gegen den A-Ligisten Davaria Davensberg nicht, wenngleich beide Teams, vor allem aber die Davaren, die Partie - naja... - durchaus engagiert angingen. Fünf Gelbe Karten und einen Platzverweis musste Schiedsrichter Thomas Kappek aussprechen. In der 85. Minuten musste Christopher Merten wegen Meckerns runter, nachdem der Unparteiische ihn mehrfach verwarnt hatte. In Hälfte eins war der Verteidiger hart gegen Patrick Sobbe eingestiegen. Herberns Trainer Holger Möllers fand's gar nicht so dramatisch. "Ach, das war schon okay. Überhart war das nicht. Die Davensberger sind ja gar nicht so richtig in die Zweikämpfe gekommen."

Masen Mahmoud, Davensbergs Spielertrainer, sah das völlig anders. Weil ihm und seinem Team die Spielleitung nicht passte, erwägen die Davaren nun einen Verzicht auf das Turnier. Auch, weil Jahja Raed wegen einer Gesichts- und Umberto Nicosia mit einer Knöchelverletzung vermutlich ausfallen und auch Merten gesperrt nicht dabei sein wird, kündigte er an: "Wir werden am Mittwoch und Freitag nicht antreten! Das Turnier hat so für uns keinen Sinn mehr." Am Montag war das Team nur mit zwölf Mann angereist, da viele Spieler aktuell im Urlaub weilen. Ob die Davaren ihren Ankündigungen wirklich Taten folgen lassen, bleibt abzuwarten.

Schiedsrichter Kappek äußerte sich am Dienstag zu den Geschehnissen: "Ich habe direkt nach dem Spiel einen Sonderbericht angefertigt. Während des gesamten Spiels kam es zu mehreren Respektlosigkeiten gegenüber dem Schiedsrichterteam. So etwas habe ich in einem Vorbereitungsspiel noch nicht erlebt. Das hat sich dann auch in den persönlichen Strafen wiedergespiegelt."

Fußball gespielt wurde auch: Kurz vor und kurz nach der Pause sorgte Julian Trapp für eine 2:0-Führung, nachdem sich der SVH zuvor an tief stehenden Davensbergern die Zähne ausgebissen hatte. Schade für Herbern, dass der Offensivmann bald wieder in seine Wahlheimat USA zurückkehrt - bei seinem Ex-Klub hatte er sich nur für ein paar Wochen fit gehalten. "Dass er zocken kann, haben wir ja sowieso schon gewusst", zeigte sich Trainer Holger Möllers wenig überrascht. Er nahm erfreut zur Kenntnis, dass später auch seine zwei Offensiv-Neuzugänge Jan Hoenhorst und Niko Amoev trafen. Vor allem Letzterer sorgt an der Werner Straße derzeit für Begeisterung. "Für Jan ist es ein Sprung, aber wir werden noch viel Freude an ihm haben", so Möllers.

Für ihn und all seine Teamkollegen gilt in der aktuellen Phase der Vorbereitung: Auf die Zähne beißen und Fußball arbeiten. "Uns fehlen die Leichtigkeit und die Spielfreude, das war am Samstag schon zu sehen. Die Woche wird noch hart für die Jungs", sagt Herberns Trainer, dessen Team defensiv nur wenig zuließ, aber bei einem Pfostentreffer der Davaren Lücken offenbarte. Besonders attraktiv dürfte das Aufeinandertreffen des Gastgebers mit Westfalia Kinderhaus am Freitag. Für Möllers ist die Pielage-Elf Meisterschafts-Favorit Nummer eins: "Gegen Nordkirchen haben sie zwar auch etwas angeboten, aber in der Liga wird das nicht so oft passieren. Für mich geht an ihnen kein Weg vorbei."  

Hiltrup überzeugt, Senden enttäuscht

In der blauen Gruppe hatte der TuS Hiltrup schon am Sonntag kurzen Prozess mit dem SC Greven 09 gemacht. So richtig viel hatten sich die Schöneflieth-Kicker gegen den Westfalenligisten beim 0:5 aber ohnehin nicht ausgerechnet. "Das Ergebnis ist absolut nebensächlich – das Wichtige ist, dass wir hier gegen gute Gegner testen können", betonte Grevens Trainer Andreas Sommer. So hatte er seinem Team auch eine offensive Ausrichtung verordnet, die dafür sorgte, dass sich in der Defensive Räume ergaben. Diese nutzte der TuS effizient aus. 

Zwar nicht effizient, dafür aber überzeugend trat die just in die Bezirksliga abgestiegene SG Bockum-Hövel beim 1:0-Sieg gegen den Ligarivalen des Vorjahres, den VfL Senden, auf. Die Mannschaft von Trainer André Bertelsbeck, der in Abwesenheit von seinem Co-Trainer Andreas Bopp vertreten wurde, offenbarte in der Abwehr extrem viele Lücken. Einzig die Paraden von Torhüter Johannes Brückner verhinderten eine höhere Pleite. "Das Match hätte auch 2:3 ausgehen können“, sagte Bopp den Westfälischen Nachrichten. Vor allem der Vortrag des VfL im ersten Durchgang hatte dem Coach überhaupt nicht geschmeckt. "Da hat bei uns komplett das Tempo gefehlt."

 

Fuchs-Cup 2019 beim SV Herbern, Ergebnisse

Blaue Gruppe: 
TuS Hiltrup - SC Greven 09 5:0 (3:0)

1:0 Krieger (11.), 2:0 de Angelis (18.),
3:0 Massmann (37.), 4:0 Vercelli (51.),
5:0 Vercelli (78.)

SG Bockum-Hövel - VfL Senden 1:0 (1:0)
1:0 Schroth (26.)

Gelbe Gruppe:
Westfalia Kinderhaus - FC Nordkirchen 4:1 (3:0)
1:0 Rensing (3.), 2:0 Guimares (41.), 
3:0 Guimares (44.), 4:0 Liszka (75.),
4:1 Fricke (84.)

SV Herbern - Davaria Davensberg 5:0 (1:0)
1:0 Trapp (45.), 2:0 Trapp (48.), 
3:0 Amoev (56.), 4:0 Hoenhorst (80.),
5:0 Amoev (90.)
Gelb-Rote Karte: Davensbergs Merten (85./Foulspiel, Meckern)

 

Die nächsten Spiele:
Dienstag, 23. Juli (Blaue Gruppe):

TuS Hiltrup - VfL Senden
SG Bockum-Hövel - SC Greven 09 

Mittwoch, 24. Juli (Gelbe Gruppe):
Westfalia Kinderhaus - Davaria Davensberg
SV Herbern - FC Nordkirchen

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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 25    108:22 68  
2    Germ. Hauenhorst 25    79:25 66  
3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    FC Nordwalde 25    79:22 64  
5    VfL Billerbeck 25    70:23 62  

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