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Querpass

Das erfolgreiche TuS A -Jugendteam nach dem Nordwestfalen-Meister-Titel von links nach rechts. Hinten stehend: Trainer Arthur Hillebrecht, Kapitän Heinz-Rüdiger Voß, Günter Schwaer, Dieter Klitsch, Ulli Krevert, Werner Maiwald, Jugendleiter Alfons Reisener. Mitte: Manfred Laukötter, Paul Rohlmann, Johann Bäumer. Vorne: Antonius Gellenbeck, Horst Buschmann, Günter Lohoff. Foto: privat

Als der Eisenfuß den TuS auf den Thron hievte

Von Fabian Renger

(17.04.20) Im Jahr 1960 tickten die Fußballuhren noch etwas anders. 3-4-3, 4-3-3 oder 4-4-2 - das alles gab es damals nicht. Die Positionen lauteten Außen- oder Mittelläufer. Systeme wie die obrigen kannte kein Mensch. "Das hättest du Arthur Hillebrecht mal sagen sollen. Der hätte dich ein für allemal aus der Mannschaft geschmissen", muss Norbert Reisener zurückblickend erstmal lachen. Hillebrecht war zu der Zeit Trainer der A1-Juniorenfußballer des TuS Hiltrup und feierte mit der Truppe einen riesigen Erfolg: Im Jahr 1960 den Gewinn der Nordwestfalenmeisterschaft.

"Das war das Highlight in der Fußballgeschichte des TuS Hilrup. Das bleibt es auch noch bis heute", sagt Reisener, Ehrenvorsitzender der Fußballabteilung. Für ihn ist es sogar der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. Große Worte - wahre Worte? Durchaus. In der Mannschaft spielten Jungs mit klangvollen Nachnamen. Ein Ulli Krevert (nicht verwandt oder verschwägert mit Münsters Kreisvorsitzendem Norbert Krevert übrigens) zum Beispiel oder ein Antonius Gellenbeck. Schnappen wir uns aber mal die drei klangvollsten heraus.

Alfons Reisener Jugendleiter

Der Vater des sportlichen Erfolgs war eben jener Hillebrecht, langjähriger Außenverteidiger des SC Preußen Münster, 1951 gehörte er außerdem zum Aufgebot der Adler beim Gewinn der deutschen Vizemeisterschaft. Hillebrecht war als Eisenfuß in Münster bekannt. Auch die Mannschaftsführung der TuS-A-Junioren ging in eine solche Richtung. "Die ausgleichende Gerechtigkeit brachte dann immer mein Vater Alfons Reisener", bemerkt Reisener junior.

Alfons Reisener war zu jener Zeit Jugendleiter beim TuS und Sportlehrer in Hiltrup. Er unterrichtete die Abschlussklassen und vermittelte Ausbildungsplätze. Die guten Fußballer blieben so meist beim TuS. "Da hätte es wohl keiner gewagt, den Verein zu verlassen", erinnert sich Norbert Reisener grinsend. Tatsächlich: Spielerwechsel waren damals selten. Die Schule stand direkt am Sportplatz, der Max Winkelmann-Kampfbahn an der Moränenstraße. Dort steht heute das TuS-Zentrum. Die Bindung zwischen Verein und Spielern war eng - erst recht, wenn der Abteilungsboss auch noch der Lehrer war.

Heinz-Rüdiger Voß - "Der überragende Mann in Westfalen"

Reisener senior selbst flemmte zwar vormals eher unter ferner liefen in Wolbeck, aber er hatte Kontakte. Als Mitglied des Kreisjugendausschusses auch zu den Preußen. So kam er an einen Hillebrecht ran - so konnte er aber auch die richtig guten Talente an die Adlerträger vermitteln. Heinz-Rüdiger Voß, Kapitän der Hiltruper Meistermannschaft, war so ein Talent. Er war Mittelläufer, mehr oder weniger der Vorläufer des Liberos, und auch Jugendnationalspieler. "Der überragende Mann in Westfalen", berichtet Norbert Reisener. Voß gehörte später bei den Preußen auch zur Mannschaft, die im Bundesliga-Gründungsjahr 1963 durchstartete.

Aus der 1960er Jugendmannschaft des TuS war er der einzige Abgang. "Der Zusammenhalt war besonders, weil eben die Nähe zur Schule gegeben war", berichtet Norbert Reisener. "Von dieser Mannschaft hätte der eine oder andere sicherlich höher spielen können." Aber: Es ging später nur Voß. Es waren eben durchweg Hiltruper Jungs. Und diese lieferten 1960 richtig ab. Erst wurden sie Kreismeister in Münster, anschließend ließen sie bei  der Nordwestfalenmeisterschaft den SV Lippstadt, den FC Gütersloh und den TuS Recke hinter sich. Die Ouvertüre war schließlich die Westfalenmeisterschaft, dort war für das Team (Jahrgang 1941/1942) bei Arminia Bielefeld nach einer 1:2-Niederlage Feierabend. Westfalenmeister wurden später die Dortmunder Borussen.

Den Hiltrupern dürfte es wurscht gewesen sein. Sie hatten ihren großen Wurf gelandet und sich ihren Platz im TuS-Geschichtsbuch gesichert. 1963 verstarb schließlich Alfons Reisener, sein Sohn Norbert übernahm die Leitung der Jugendabteilung. Als A-Junior im zarten Alter von 17 Jahren. Jeder fängt mal klein an.

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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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