Querpass
Müssen wir jetzt Spazierengehen?!
Von Fabian Renger und Marc Klein
(13.03.20) Corona hier, Corona dort: Der Spielbetrieb ruht erst einmal. Bis Mitte April. Der Trainingsbetrieb wird vielerorts ebenfalls sicherheitshalber eingestellt. Wir haben uns bei diversen Beteiligten aus dem Heimspiel-Ländle mal umgehört.
Fast schon Profis im Umgang mit dem Coronavirus sind sie inzwischen beim VfL Senden. Das Heimspiel des Landesligisten gegen Westfalia Kinderhaus fiel vergangene Woche bereits aus. Vereinzelte Fälle waren aufgetreten in der Gemeinde. Es herrschte Sportverbot. In dieser Woche trainierte das Team dann doch zweimal. Immerhin.
"Soweit wir von unserem Vorstand informiert wurden, fällt der Trainingsbetrieb auf jeden Fall für die nächsten zwei Wochen aus", erklärt Rabah Abed, Teil des Sendener Trainerteams. Er hat jetzt ein gravierendes Problem: Die Sonntage. ""Es ist natürlich schade, dass man als Fußballer sonntags jetzt vorübergehend nicht mehr das Adrenalin im Körper hat, wenn man auf dem Platz steht. Die Gesundheit geht allerdings vor! Aber was sollen wir denn jetzt machen? Spazierengehen? Das ist doch auch nicht das, was ein Fußballer will", sagt Abed.
"Es gibt aktuell wichtigere Dinge"
Weit bevor die offiziellen Stellen die Meldung über die Beendigung des Spielbetrieb Bescheid gaben, teilte der aktuelle Landesliga-Dritte SV Mesum bereits mit, dass man im Hassenbrock den Spielbetrieb einstellen würde. Und zwar unabhängig von jeglichen offiziellen Bescheiden. Insbesondere auch aus Mannschaftskreisen kam dieser Hinweis. Heiß wurde diskutiert in der Mannschafts-WhatsApp-Gruppe, am Donnerstagabend beim Training ging das so weiter. "Die Entscheidung, dass wir den Trainings- und Spielbetrieb vorerst einstellen, wurde relativ schnell und einstimmig beschlossen", erklärt SVM-Führungsspieler Guido Göcke.
Was ihn wurmte: Das lange Warten. "Ich für meinen Teil hätte mir die Entscheidung über die Stilllegung des Ligabetriebs schon eher gewünscht. Das Land kann nicht Events und Veranstaltungen absagen und Leute dazu auffordern, Menschenmassen zu meiden und, wenn möglich, sogar das Haus nicht zu verlassen - und wir spielen ganz normal weiter Fußball", so Göcke. "Es gibt aktuell wichtigere Dinge als den Fußball. Egal, ob Landes- oder Bundesliga."
Ein Blick in die unteren Spielklassen, zeigt: Mit der Meinung ist er nicht alleine.
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