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Querpass: Trainerinnen im Männerfußball

Eine Männermannschaft trainieren? Das kann sich Simone Westerhoff nicht vorstellen.

Allein unter Männern


Von Helena Wilmer

(27.03.20) Trainerinnen im Männerfußball sind eine Seltenheit. Die bekannteste unter ihnen ist wohl Imke Wübbenhorst, die als erste Frau in der Oberliga im vergangenen Jahr den FV Cloppenburg coachte. So weit hatte es noch keine Frau im deutschen Männerfußball gebracht. Doch auch dieses Märchen war für Wübbenhorst schnell ausgeträumt, denn nach nur einem halben Jahr beendete sie ihren Job. Aber selbst bei den Frauen sind Trainerinnen wie Katharina Eiter, die mit den U23-Frauen von Arminia Ibbenbüren die Landesligastaffel anführt, oder Gievenbecks Trainerin Simone Westerhoff noch Mangelware. Das sich daran sobald etwas ändern wird, glauben beide nicht.  

Katharina Eiter

Könntest du dir vorstellen eine Männermannschaft zu trainieren?

Ganz ehrlich? Nein. Früher habe ich mal Jungs trainiert, aber eine Männermannschaft tatsächlich noch nie. Momentan kann ich mir das aber auch nicht vorstellen. Ich glaube bei vielen Männern ist noch in den Köpfen verankert, dass Frauen kein Fußball spielen können und das äußern sie dann auch gerne mal. Ich denke da würden einige Männer meine Anweisungen nicht akzeptieren und es würde öfter „Aufstände“ geben.

Wo könnten Probleme auftreten, wenn eine Frau Männer trainiert?

Oft wird wahrscheinlich der nötige Respekt fehlen. Eine Frau müsste sich als Trainerin erstmal beweisen, die Fähigkeiten bei einem Mann würden dagegen nicht erst in Frage gestellt werden.

Wie kommt es, dass es auch im Frauenfußball nur wenige Trainerinnen gibt?

Fußball ist einfach eine Männerdomäne und deshalb sind auch mehr männliche Trainer vorhanden. Außerdem glaube ich, dass Frauen, wenn sie eine Familie haben, eher in dem klassischen Rollenbild sind und sich um die Kinder kümmern. Männer haben dagegen mehr Zeit für ein zeitintensives Engagement. In den letzten Jahren wurde das allerdings schon besser und ich hoffe, dass das so bleibt.

Egal ob bei den Frauen oder Männern. Welchen Vorteil siehst du als weibliche Trainerin gegenüber deinen männlichen Kollegen?

Das Einfühlungsvermögen. Ich glaube wenn SpielerInnen gereizt sind, können wir entsprechender und vielleicht auch pädagogischer agieren – zumindest ist das bei mir so, da ich als Lehrerin sehr auf den pädagogischen Aspekt achte. Natürlich weiß ich aber, dass es auch Zicken gibt. Man muss einfach dafür gemacht sein und sich bei Kritik nicht direkt persönlich angegriffen fühlen. 

Simone Westerhoff

Könntest du dir vorstellen eine Männermannschaft zu trainieren?

Tatsächlich kann ich mir das momentan gar nicht vorstellen. Vielleicht mal als Assistentin oder Co-Trainerin, um Erfahrungen zu sammeln, aber sonst nicht. Ich habe nie was mit dem Männerfußball direkt zu tun gehabt und lange selbst bei den Damen gespielt. Männer zu trainieren wäre einfach was ganz anderes. Ich glaube zwar nicht vom fachlichen her, aber vom menschlichen.

Wo könnten Probleme auftreten, wenn eine Frau Männer trainiert?

Ich glaube da kommt es nicht auf das Geschlecht, sondern den Charakter an. Ich arbeite im Möbelhaus und dort nur mit Männern zusammen. Wenn ich Anweisungen gebe, gab es damit noch nie Probleme. Aber vielleicht ist das besonders im Fußball noch nicht bei allen angekommen.

Wie kommt es, dass es auch im Frauenfußball nur wenige Trainerinnen gibt?

Ich glaube, dass hängt oft mit der Familie zusammen. Wenn man mit Anfang 30 als Trainer anfängt, aber gleichzeitig auch eine Familie gründet, bleiben die Frauen doch noch eher Zuhause.

Egal ob bei den Frauen oder Männern. Welchen Vorteil siehst du als weibliche Trainerin gegenüber deinen männlichen Kollegen?

Generell sehe ich keinen Vorteil. Ich habe selbst und Männern und Frauen gespielt und kann da speziell vom Geschlecht her keine Unterschiede machen. Obwohl Trainerinnen doch oft noch mehr fordern. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Männer ein bisschen vorsichtiger an die Sache ran gehen und die Frauen vielleicht ein wenig in Watte packen.

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