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Querpass

Hoffnung für weitere Aufsteiger


Von Christian Lehmann

(03.06.20/UPDATE 19.55 Uhr) In diesen Tagen ist es alles andere als leicht, verlässliche Informationen darüber zu bekommen, wie es mit dem Amateurfußball in Westfalen weitergeht. Klarheit über die finale Wertung der abgebrochenen Saison 2019/20 soll die Verbandstags-Entscheidung am 9. Juni bringen. Jüngste Meldungen, vor allem aus Ostwestfalen-Lippe, sorgen nun für weitere Bewegung bei der Zusammensetzung der überkreislichen Spielklassen. Demnach dürfen womöglich mehr Teams aufsteigen als bisher gedacht. 

Unser erster Blick geht in die Westfalenliga: Bereits bekannt war hier, dass der SC Roland Beckum seine erste Mannschaft zurückziehen möchte. Zuletzt hat überraschend auch der SV Spexard dasselbe angekündigt - der Verein führt hierfür seine kritische finanzielle Situation an, die aufgrund der Corona-Krise noch einmal verschärft worden sei. Bereits im vergangenen Geschäftsjahr hatte der größte Sportverein Gütersloh 12.848 Euro Verlust gemacht. "Wir haben nicht nur Verantwortung für 22 Fußballspieler und das Trainerteam, sondern für 2.700 Mitglieder", sagte die 2. Vorsitzende Delia Spexard in der Öffnet externen Link in neuem FensterNeuen Westfälischen.

Staffelleiter Schnippe hat's schriftlich

Westfalenliga-Staffelleiter Hans-Dieter Schnippe bestätigte am Mittwochmittag auf Nachfrage, dass ihn mittlerweile beide Vereine schriftlich von ihrem Vorhaben in Kenntnis gesetzt haben. Beide Rückzuge sind somit rechtskräftig. Laut unserem Rechen-Exempel verbleiben in Staffel eins abzüglich der Rückzieher sowie der beiden Oberliga-Aufsteiger (SpVgg Vreden, Victoria Clarholz) nur noch 11 Mannschaften. In Staffel zwei sind es 16. Macht 27. Hinzu kommen die vier "Corona-Meister" der Landesligen (Preußen Espelkamp, Borussia Dröschede, Wacker Obercastrop, Westfalia Kinderhaus).

Statt wie bisher gedacht 33 bleiben somit nur noch 31 Westfalenligisten übrig. Gemäß der Auf- und Abstiegs-Bestimmungen des FLVW soll jedoch in den beiden Staffeln zusammengerechnet eine Stärke von 32 Teams erreicht werden. Bliebe also ein freier Platz. Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball im FLVW, bestätigte auf Nachfrage der Münsterland-Zeitung, dass man sich beim Verband derzeit mit genau diesem Thema beschäftigt: "Unser Ziel ist es, in allen Spielklassen die Sollstärke zu erfüllen." Schnippe untermauert dies ebenfalls: "Wenn es freie Plätze gibt, dürfen diese durch Nachrücker aufgefüllt werden." 

SpVg Hagen als möglicher Nachrücker

Die Frage ist nur: Welche Landesligisten dürfen nachrücken? Wahrscheinlich ist, dass nach der Quotientenregelung vorgegangen wird. Demnach würde Landesliga 3-Vertreter SpVg Hagen (2,389) vorne liegen, gefolgt vom TuS Bövinghausen (2,15), dem SC Peckeloh (1,95) und RW Deuten (1,947). Der SV Mesum (1,89) schneidet noch schlechter ab, war aber nach der Hinrunde punktgleich mit Spitzenreiter Kinderhaus. Mesums Sportlicher Leiter Michael Gordalla hat wenig Hoffnung, dass sein Team noch hoch darf: "Wir haben das im Blick. Wenn es irgendwo ein Hintertürchen geben sollte, würde wir da gerne hindurchschlüpfen. Aber das liegt nicht in unserer Macht." 

Auch die nach den jüngsten Verbands-Ankündigungen zunächst enttäuschten, knapp gescheiterten Bezirksligisten haben sich nun womöglich neue Hoffnungen gemacht, denn das Rechen-Exempel ließe sich auf die untergeordneten Spielklassen erweitern. Abzüglich der kolportierten fünf Westfalenliga-Aufsteiger haben wir insgesamt 57 "Drinbleiber" für die Landesliga errechnet, gemäß dem VFA-Plan würde es bisher insgesamt 18 Landesliga-Aufsteiger geben, die hinzukommen. Macht 75. Um die Stärke von 80 Teams (fünf Staffeln à 16 Teams) zu erreichen, könnten also fünf weitere Bezirksligisten mit dem besten Quotienten aufsteigen. Dem ist aber wohl nicht so.

Staffel-Einteilung soll zeitnah erfolgen

Gerhard Rühlow, Staffelleiter der Landesliga 4 und der Bezirksliga 12, machte sich diesbezüglich noch einmal schlau und musste am Mittwochabend Enttäuschendes verkünden: Ein weiterer Aufstieg von Bezirksligisten wird NICHT erfolgen, und zwar aus einem einleuchtenden Grund: "Wir müssen die Zahl der Staffeln erweitern, weil wir leider durch die bisherigen Aufstiege zu viele Mannschaften haben. Da kann man nicht durch weitere Aufstiege diese Mehrzahl noch größer werden lassen." Der Wunsch des Verbandes ist es, langfristig wieder "abzuspecken", das heißt, zur Wunschzahl 64 in vier Landesliga-Staffeln zurückzukehren.

Fest steht: Die nächsten Tage bleiben spannend. Interessant wird auch die Frage, wie es nach dem 9. Juni weitergeht. Schnippe lässt durchblicken, dass bereits zeitnah nach der Verbandstags-Entscheidung die Staffel-Einteilungen vorgenommen werden können. "Einen verbindlichen Rahmenterminplan können wir aber nicht aufstellen", sagt der Funktionär. Der zuletzt immer wieder kolportierte Saisonstart-Termin 20. September sei nicht mehr als der Wunsch der Funktionäre, die sich natürlich nach der Entwicklung des Infektionsstandes und den Vorgaben der Behörden richten müssen. Vor dem 31. August, das bestätigte Schnippe noch einmal, soll es keine Freigabe für Freundschaftsspiele geben, sofern es keine weiteren größeren Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen gibt.

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4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
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