"Das macht keinen Sinn"

Von Fabian Renger

(28.05.21) Christian "Lüde" Wielers redet nicht drum herum. "Es wird den Liba-Pokal in diesem Jahr nicht geben. Das ist dann so", sagt der Fußballabteilungsleiter des 1. FC Gievenbeck und seufzt. "Ich bin schon froh, wenn wir in diesem Jahr die Stadtmeisterschaften machen dürfen."

Normalerweise wäre der Liba-Pokal irgendwann Mitte/Ende Juli ein fester Termin im Vorbereitungsplan diverser höherklassiger wie namhafter Teams gewesen. Im vorigen Jahr musste das Vorbereitungsturnier bereits aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen, das wird in diesem Jahr wohl nicht anders aussehen. "Wir haben nichtmal einen Gedanken dran verschwendet, nichtmal in der letzten Vorstandssitzung war das ein Thema, so weit ist das Thema gerade weg", erklärt Wielers.

Turniere bis zum 30.6. untersagt - und danach?

Mindestens bis zum 30. Juni sind durch den FLVW eh jegliche Turniere untersagt. "Wir können noch nicht sagen, ob es im Anschluss wieder Turniere gibt", sagt Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball des Verbandes, den Ruhr Nachrichten. Die Entscheidung darüber solle, so Schnieders weiter, bis Mitte Juni fallen. Die neuste Coronaschutzverordnung würde ja bestenfalls bis zu 100 vollständig geimpften, genesenen oder negativ getesteten Sportlern Kontaktsport erlauben. Das würde theoretisch für ein Turnier reichen.

Kurzfristig etwas zusammenschustern werde der FCG wohl nichts, betont Wielers. "In Planung ist nichts, das macht in der jetzigen Situation auch keinen Sinn", sagt Wielers. Zwar hat die Stadt Münster hervorragende Corona-Zahlen, doch viele Unwägbarkeiten bleiben. Abgesehen von der Planung ins Blaue hinein, die innerhalb von kürzester Zeit eh wieder hinfällig sein könnte, gibt's aber auch andere - quasi moralische Gründe dafür.

"So ein Turnier passt nirgendwo rein, wenn Mannschaften wie bescheuert durch die Gegend reisen. Es gibt ja noch Regionen, wo die Zahlen anders aussehen. Ein solches Turnier durchzuführen, das wäre respektlos und vermessen", betont der Funktionär. Wielers hat mit dem "durch die Gegend reisen" Recht: Bei der letzten Austragung 2019 gewann der FCE Rheine den Pokal, der Gastgeber wurde Zweiter. Auch die Hammer SpVg und RW Ahlen traten u.a. beim Wettbewerb an. Das alleine macht schon vier verschiedene politische Kreise bzw. kreisfreie Städte. Eventuell jeweils mit anderen Corona-Regularien vor Ort...

"Wenn, dann richtig..."

Über die Coronazahlen sollte man froh sein, findet der FCG-Mann, auch über die Möglichkeiten des Trainings und die Aussicht auf mögliche Testspiele. Aber alles andere? Neee, derzeit unwichtig. "Damit muss man sich abfinden", sagt Wielers und spricht sich auch gegen einen Notlösungs-Liba-Pokal in abgedämpfter Form aus: "Wenn, dann muss man das wieder richtig machen und nicht so ein halbes Ding durchführen."

Wichtiger fürs Wohlergehen des Vereins wäre es, in diesem Winter die Stadtis in der Halle Berg Fidel durchführen zu dürfen. Dazu lässt sich Ende Mai natürlich noch lange nichts Verlässliches voraussagen. Im Hallensport geben die neusten Corona-Regeln definitiv neue Freiheiten her. Auch Zuschauer könnten unter gewissen Voraussetzungen rein. Wielers wartet lieber noch etwas ab: "Man weiß ja auch nicht, was der Verband dazu sagt und ob er nicht wieder alle Turniere verbietet. Man muss einfach mal gucken."