Bayerns Vier-Punkte-Plan bröckelt

Von Christian Lehmann

(08.04.21) Als es vor einem Jahr darum ging, wie es mit dem Amateurfußball weitergeht, ging der Bayerische Fußballverband BFV einen anderen Weg. Während alle anderen Fußballverbände die Saison 2019/20 für beendet erklärten, fror man im Süden der Republik die Tabellen ein und verschrieb sich dem Ziel, in der neuen Spielzeit fortzusetzen. Bis vor wenigen Wochen sah es danach aus, als sei die Nummer mit der Saison 2019/21 keine allzu schlechte Idee gewesen, doch nun drohen auch hier die Pläne an der Corona-Pandemie zu zerbröseln.

Am Donnerstag teilte der BFV auf seiner Internetseite mit, dass zumindest ein wichtiger Bestandteil seines Ende März verabschiedeten Vier-Punkte-Plans kassiert wird. Dieser hatte unter anderem vorgesehen, dass der Ligapokal nicht fortgeführt werden wird, sofern nicht ab dem 19. April flächendeckendes Training möglich ist. Damit reagierte der Verband auf die Beschlüsse des Bayerischen Landeskabinetts vom 7. April, die weitere Öffnungsschritte - auch für den Amateursport - bis zum 26. April ausschließen. "Damit steht gemäß des vom BFV-Vorstand verabschiedeten Vier-Punkte-Plans de facto auch fest, dass die Durchführung des Ligapokal-Wettbewerbs nicht mehr möglich ist. Entsprechend wird dieser auf Kreis-, Bezirks- und Verbandsebene als Zusatzwettbewerb gestrichen. Den entsprechenden formellen Beschluss wird der Vorstand in seiner Sitzung am 14. April 2021 fassen", heißt es in der Mitteilung. Für den Ligapokal-Wettbewerb der Regionalliga Bayern will der BFV eine gesonderte Entscheidung treffen. 

Der Abbruch der Saison rückt zwar näher, ist aber immer noch nicht vom Tisch. Drei Punkte verbleiben laut Beschluss noch:

1) Um noch möglichst viele oder alle der ausstehenden Spiele der Punkt-Runden zu Ende zu bringen, braucht es einen nahezu uneingeschränkten Trainingsbetrieb ab spätestens 3. Mai 2021. Sollte dies nicht der Fall sein, muss über einen Abbruch der Verbandsspielrunden entschieden werden. Hierzu werden alle Vereine vor der Entscheidung des Verbandsvorstands durch Einholung eines Meinungsbilds mit einbezogen. Für den Fall des Abbruchs einer Saison sehen die Bestimmungen der Spielordnung (§ 93 SpO) eine Wertung für Auf- und Abstieg nach der Quotienten-Regelung unter Wegfall der Relegationsspiele vor.

2) Der Verbandsvorstand hält einen Spielbetrieb unter der Voraussetzung, dass jeweils ein negativer Corona-Test vorzuweisen ist, in der Fläche für nicht durchführbar und unter den aktuellen staatlichen Rahmenbedingungen nicht realisierbar.

3) Der Toto-Pokal-Wettbewerb soll im Austragungsmodus noch nicht verändert werden. Bezüglich der möglichen Fortführung des Toto-Pokal-Wettbewerbs bzw. der Ermittlung des Teilnehmers an der 1. DFB-Pokal-Hauptrunde wird ein separater Vorschlag im Dialog mit den noch im Wettbewerb befindlichen Vereinen durch den Verbandsvorstand erarbeitet.