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Querpass: Einmal um die Welt

Gabriela Nino (vordere Reihe, 3.v.l.) spielt seit einer Saison bei BW Aasee.

Erstmals eine Frauenliga


Von Helena Wilmer 

(02.07.20) In unserer Serie „Einmal um die Welt“ sprechen wir mit Spielerinnen aus dem Münsterland, die schonmal im Ausland gespielt haben. Sie erzählen uns von ihren Erfahrungen und vergleichen ihre Eindrücke auch mit dem deutschen Fußball.

Wieder erwartet uns ein neues Land. Gabriela Nino kommt aus Kolumbien und studiert seit einem Jahr in Münster, wo sie momentan ihren Master macht. Aber auch am anderen Ende der Welt wollte die 26-Jährige ihren Lieblingssport nicht missen und schloss sich den Frauen von BW Aasee an, mit denen sie in der Bezirksliga spielt.

Warum wolltest du auch in Deutschland spielen?

Am Anfang war es natürlich noch ein bisschen schwer mit der Sprache und ich finde, dass man beim Fußball nicht nur Spaß hat, sondern auch mal abschalten kann. Wenn man sich ein bisschen eingespielt hat, muss man nicht immer sprechen und man versteht sich über den Sport. 

Wo hast du in Kolumbien gespielt?

Ich habe in der Hauptstadt Bogota gewohnt und mit 16 angefangen zu spielen. Bei drei älteren Brüdern blieb mir auch fast keine andere Wahl. Ich war im Verein, da hatte ich aber keine Spiele oder so etwas, sondern das war eher zum Spaß. Als ich dann an die Uni gegangen bin, habe ich dort für die Unimannschaft gespielt. Dort wurde das ganze dann etwas ernster und wir haben in Turnieren gegen die anderen Universitäten der Stadt gespielt. War man dort gut, ging das ganze auf nationaler Ebene weiter.

Wie ist das Fußballsystem dort aufgebaut?

Bei den Frauen gibt es nicht wirklich ein System. Seit circa drei Jahren gibt es jetzt erstmals eine erste Liga, wo Frauen professionell spielen. Darunter kommt aber nichts und es gibt - wenn überhaupt - nur Amateurmannschaften. Oft kann man Fußball erst in der Uni spielen, da es außerhalb nicht viele Angebote gibt, aber es wird besser.

Ist der Frauenfußball in Kolumbien gut vertreten?

Vor zehn Jahren wäre meine Antwort noch ganz klar Nein gewesen, aber man merkt, dass sich die Frauen immer mehr mit dem Sport beschäftigen und es nicht mehr nur Männersache ist. Durch die neue erste Frauenliga gibt es jetzt auch in vielen Vereinen mehr Frauenmannschaften. So haben auch kleine Mädchen schon die Möglichkeiten zu spielen und müssen nicht warten, bis sie zur Uni gehen.

Wie hast du die Anerkennung des Frauenfußballs dort wahrgenommen?

Es ist ja ein weltweites Phänomen, dass es oft heißt, nur die Männer könnten Fußball spielen. In Kolumbien ist es ähnlich wie in Deutschland oder sonst wo auch. Aber es ist ein Prozess. Die Perspektive verändert und entwickelt sich, auch wenn die meisten professionellen Spielerinnen in Kolumbien nicht mal einen Lohn erhalten für den Sport. Dennoch macht Kolumbien tolle Fortschritte.

Was sind die größten Unterschiede für dich?

Ziel ist es ja überall, zu gewinnen. Ich habe aber das Gefühl, dass in Kolumbien mehr die individuellen Leistungen hervorgehoben werden beziehungsweise man oft versucht, selbstständig und alleine zum Ziel zu gelangen. Ich kann es jetzt nur über BW Aasee sagen, aber hier wird mehr darauf geachtet als Team effektiver und besser zusammen zu arbeiten.

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3    SG Sendenhorst 25    74:21 65  
4    VfL Billerbeck 25    70:23 62  
5    VfB Alstätte 25    65:21 62  

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