Ex-Profi Kmetsch übernimmt den Club im Wohnort

Von Fabian Renger

(27.04.21) Nach etlichen Jahren in der Bezirksliga 11 wurde der SV Lippramsdorf (Haltern) im vorigen Jahr umgruppiert und spielt seither in der Staffel 14. Was nicht heißt, dass wir Verein komplett aus den Augen verlieren. Denn: Der SVL bekommt im Sommer einen neuen Trainer. Thomas Bartke hört nach einem Jahr bereits wieder auf, die Zielvorstellungen seien zu unterschiedlich gewesen, hieß es Mitte März bei den Kollegen der Halterner Zeitung. Doch prominenter Ersatz steht inzwischen parat: Ex-Profi Sven Kmetsch wird Chefcoach! Ja, genau der...

In einem ausführlichen Interview bei fussball.de erklärt der 261-fache  Bundesligaspieler Kmetsch (u.a. Dynamo Dresden, HSV, FC Schalke 04), warum er das jetzt tut. Schließlich war in den vergangenen Jahren als Trainerassistent im Profibereich unterwegs, zuletzt 2017 als Co unter Bennö Möhlmann bei den Preußen. Aber irgendwie ergibt das Engagement Sinn: Kmetsch wohnt vor Ort, sein ältester Sohn spielt beim SVL in der Ersten, daher war er öfter Gast der örtlichen Sportanlage. Da aus dem bezahlten Fußball in der jüngeren Vergangenheit nur lose Anfragen ins Haus flatterten, hatte er nun Zeit für diesen spannenden neuen Schritt für ihn. Kurz vor Ostern fragten ihn die Lippramsdorfer Verantwortlichen, ob er nicht auf Bartke folgen wollen würde.

"Das wird für mich Neuland"

"Nach etwas längerer Bedenkzeit habe ich zugesagt. Ich habe mir gedacht: Wie lange willst du eigentlich noch warten? Ich vermisse den Fußball, den Geruch des Rasens, das Trainieren auf dem Platz und die gemeinsamen Spiele mit einer Mannschaft", so Kmetsch, der sich auch bereits als B-Jugend-Coach im Club fungierte. "Das wird für mich Neuland und eine ganz neue Herausforderung. Es ist klar, dass man zum Beispiel eine ganz andere Belastungssteuerung benötigt", weiß er, dass der Amateurbereich ein gänzlich anderer ist als das Profitum, in dem er vorher unterwegs gewesen ist.

Problematisch und nervtötend könnte es natürlich für den Stiefsohn werden, der dem Team des Tabellendritten der nun annullierten Saison angehört und künftig wohl die eine oder andere Spielanalyse über sich ergehen lassen muss. "Meine Frau hat ihm geraten, am Sonntag nach den Spielen am besten gar nicht nach Hause zu kommen, sondern gleich zu Kollegen oder zur Freundin zu fahren", so Kmetsch, der einige Trainer hat kommen und sehen gehen. Mit am meisten prägte ihn Felix Magath, wie er erzählt: " Wenn man eine erfolgreiche Saison spielen möchte, dann müssen wir auch in der Bezirksliga schon etwas tun, um eine gewisse Fitness und Physis zu haben. Vielleicht sollte ich doch mal den Felix anrufen, ob er noch ein paar Medizinbälle für mich übrig hat. " 

Im Interview (HIER) erzählt er außerdem, ob die Jungs des SVL nun aufs Kabinen-Bierchen verzichten müssen. Lohnt sich...