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Grafik: Deutscher Fußballbund

Immer mehr Verbände brechen ab


Von Christian Lehmann

(30.03.21) Die jüngsten Entscheidungen der Ministerpräsidentenkonferenz haben auch Bewegung in die Planungen diverser Fußballverbände in Deutschland gebracht. Nachdem zunächst der Hamburger Fußballverband einen Schlussstrich gezogen hatte, erklärten zuletzt gleich mehrere Verbände die Saison für beendet. In ein paar Regionen, etwa dem Verbandsgebiet des Westdeutschen Fußballverbands, steht eine endgültige Entscheidung aus, nur in Bayern plant man fest mit einer Fortsetzung. Wir haben eine Übersicht für euch erstellt.

 

Norddeutscher Fußballverband

Schleswig-Holsteinischer Fußballverband: Nach einer außerordentlichen Präsidiumssitzung am 10. März hat der SHFV den Öffnet externen Link in neuem FensterSaisonabbruch eingeläutet. Stattdessen soll der "Derby-Cup" die Möglichkeit bieten, auf freiwilliger Basis gegen Teams aus der näheren Umgebung anzutreten. "Wir wollen damit Druck von unseren Vereinen nehmen und ihnen gleichzeitig die Möglichkeit bieten, schnellstmöglich in eine attraktive Wettbewerbsform zurückzukehren - mit vielen Derbys, kurzen Wegen und getragen von der Freude über die Rückkehr auf die Fußballplätze", erklärte Sabine Mammitzsch, SHFV-Vizepräsidentin Spielbetrieb.

Hamburger Fußballverband: Als erster Deutscher Fußballverband überhaupt hat der HFV am Öffnet externen Link in neuem Fenster4. März den Saisonabbruch beschlossen, nachdem bei einem Online-Verbandstag 91,4 Prozent der Vertreter gegen die Fortsetzung der Spielzeit gestimmt hatten.  

Bremer Fußballverband: Nach den jüngsten Beschlüssen der Bund-Länder Konferenzen sieht man auch in der Hansestadt keine Möglichkeit mehr, die Saison zu einem sportlichen Ende zu bringen. Der Saisonabbruch wird vorbereitet und soll Öffnet externen Link in neuem Fensterspätestens bis zum 18. April final beschlossen sein.

Niedersächsischer Fußballverband: Eigentlich sah es in Niedersachsen bis vor Kurzem noch danach aus, als könne die Saison doch noch gerettet werden. Der Verband hatte eine Saison-Verlängerung bis zum Start der Sommerferien am 21. Juli möglich gemacht. In der vergangenen Woche änderten die jüngsten politischen Beschlüsse aus Berlin und die steigenden Infektionszahlen jedoch alles: Am Mittwoch will der Verband eine finale Öffnet externen Link in neuem FensterEntscheidung treffen

 

Nordostdeutscher Fußballverband

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern: Erst heute wurde bekannt: Auch "MäcPomm" steht kurz vor dem Abbruch. Dies gab der LFV am Montag auf seiner Öffnet externen Link in neuem FensterHomepage bekannt. Der Krisenstab des Verbands hat dem Vorstand die vorzeitige Beendigung der Saison empfohlen. "Die Zahlen der Pandemie in Mecklenburg-Vorpommern von Anfang März waren deutlich geringer als heute. Seinerzeit hatten wir – auch im Rückblick auf manch politische Entscheidung hinsichtlich von möglichen Öffnungsschritten – die berechtigte Hoffnung, im April wieder den geregelten Trainingsbetrieb aufzunehmen und den Spielbetrieb im Mai und Juni fortzusetzen. Das gab uns seinerzeit das Recht abzuwarten. Die Lage hat sich jedoch geändert. Aktuell haben wir eine besorgniserregende Entwicklung, auf die wir reagieren müssen", sagte LFV-Präsident Joachim Masuch.

Fußballverband Sachsen-Anhalt: Am 16. März hat der Verband die Saison für beendet erklärt - allerdings Öffnet externen Link in neuem Fensternur für die Männer. Das hat vor allem bei den Frauen für Unverständnis und Verärgerung gesorgt. "Wir hatten vor drei Wochen eine Video-Konferenz. Danach haben wir nichts mehr vom Verband gehört. Ich kann das nicht nachvollziehen, dass die Frauen überhaupt keine Rolle bei den Diskussionen zum Abbruch oder der Fortführung der Saison spielen", sagte etwa Andreas Heß, Fußball-Abteilungsleiter bei Germania Hergisdorf, gegenüber der Öffnet externen Link in neuem FensterMitteldeutschen Zeitung.

Berliner Fußballverband: Am 25. März wurde nach einer Befragung der Berliner Vereine der Saisonabbruch eingeleitet. Es soll weder Auf- noch Absteiger geben, ausgenommen sind Vereine, die in die NOFV- bzw. DFB-Spielklassen aufsteigen können. In die 3. Liga aufsteigen darf vermutlich Viktoria Berlin, das zwar in der Regionalliga Nordost weniger als 50 Prozent der Partie bestritten hat, aber um das eindeutige Votum aller übrigen Regionalligisten weiß. Eine Ausnahme ist auch in der Jugend möglich, wo es gemäß eines "Notfallplans" Playoff-Spiele um den Aufstieg geben soll.

Fußball-Landesverband Brandenburg: Ganz frisch ist auch der Abbruch in Brandenburg. Dort wurde die Saison 2020/21 gestern zu den Akten gelegt. "Die COVID-19-Pandemie hat weiterhin schwerwiegende Auswirkungen auf die Spielzeit 2020/21 des Fußball-Landesverbandes Brandenburg. Eine Fortsetzung des ausgesetzten Spielbetriebes ist nach der derzeitigen behördlichen Verfügungslage nicht absehbar. Selbst wenn wir irgendwann noch ein bis zwei Spiele machen könnten, wäre ein faire sportliche Wertung unter diesen Umständen aus unserer Sicht nicht möglich", erklärte FLB-Geschäftsführerin Anne Engel in einer Öffnet externen Link in neuem FensterVerbands-Mitteilung.

Thüringer Fußballverband: Am 19. April soll auch hier der letzte Vorhang fallen, das hat der Verband ebenfalls gestern angekündigt. "Eine aktuelle Einschätzung der Situation seitens des Verbandes hat ergeben, dass es nunmehr unmöglich ist, eine sportliche Beendigung der laufenden Spielzeit unter Berücksichtigung der erforderlichen Öffnungsschritte und einer ausreichenden Vorbereitungszeit zu realisieren", erklärte Öffnet externen Link in neuem FensterVizepräsident Bertram Schreiber. Favorisiert wird ein Abbruch ohne Auf- und Absteiger.

Sächsischer Fußball-Verband: Bereits vor knapp zwei Wochen bereitete Öffnet externen Link in neuem FensterSFV-Präsident Hermann Winkler die Mitglieder des Verbands darauf vor, dass ein Saisonabbruch nicht mehr ausgeschlossen ist. Eine finale Entscheidung wurde für den 17. April angekündigt. Eine Umfrage bei den Vereinen ergab ein diffuses Bild: "Es gibt riesige Unterschiede beispielsweise zwischen den Vereinen im Vogtland und denen in Leipzig", erklärte Winkler.

 

Westdeutscher Fußballverband

Fußballverband Niederrhein: Zuletzt gab der Verband keine neuen Wasserstandsmeldungen raus. Klar ist: Die drei westdeutschen Fußballverbände streben eine gemeinsame Lösung an, dürfen die Saison jedoch aufgrund ihrer Satzung nicht einfach so abblasen. Wolfgang Jades, der Vorsitzende des FVN-Fußball-Ausschusses, bekräftigte jedoch erst vor einer Woche, dass alles auf eine Annullierung der Saison hinauslaufe.

Fußball-Verband Mittelrhein: Auch am Mittelrhein wird man abwarten müssen, welchen Kurs der Westdeutsche Fußballverband vorgibt.

Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen: Mit Spannung war die Pressekonferenz des Verbands am Montag erwartet worden. Den Abbruch der Saison rief der FLVW zwar nicht aus, es soll jede Liga einzeln betrachtet und möglicherweise nur Spielklassen annulliert werden, sofern sie die 50-Prozent-Marke nicht mehr erreichen können. Die aktuelle Spielzeit endet definitiv am 30. Juni und soll nicht verlängert werden.

 

Fußball-Regionalverband Südwest

Fußballverband Rheinland: Nachdem sich 86 Prozent der Vereine für einen Abbruch stark gemacht hatten, kam der FVR diesem Anliegen am Samstag nach. Einstimmig beschloss das Präsidium die Annullierung der Saison. Offen ist auch noch, wann die neue Spielzeit beginnt. "Da derzeit völlig offen ist, wann der Spielbetrieb unter Berücksichtigung der jeweils geltenden Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz wieder aufgenommen werden darf, kann bezüglich des Saisonbeginns und damit auch in Bezug auf einen eventuell zu verändernden Spielmodus zum aktuellen Zeitpunkt keine Entscheidung getroffen werden", heißt es in einer Verbandsmitteilung. 

Saarländischer Fußballverband: Politisch geht das Saarland einen Sonderweg, im Amateurfußball schließt sich das kleinste deutsche Bundesland der Abbruch-Welle an. Am Freitag wurde beschlossen, dass der Spielbetrieb bis zum Saisonende eingestellt wird. Mit einer Ausnahme: Der Saarlandpokal soll fortgesetzt werden. "Der Abbruch der Saison 2020/2021 ist aufgrund der mit der Corona-Pandemie einhergehenden Beschränkungen letztlich alternativlos", sagte SFV-Präsident Heribert Ohlmann der Öffnet externen Link in neuem FensterSaarbrücker Zeitung. "Auf absehbare Zeit ist aufgrund der derzeit geltenden Rechtslage kein Spielbetrieb mit Zuschauern möglich. Auch der Trainingsbetrieb ist aufgrund der Bestimmungen organisatorisch kaum zu stemmen."

Südwestdeutscher Fußballverband: Der SWFV hat sich an den Öffnet externen Link in neuem FensterVorgaben des FRV Südwest orientiert und am 25. März die Saison für beendet erklärt. Das Präsidium, heißt es in dem Öffnet externen Link in neuem FensterBeschluss, habe festgestellt, "dass eine sportlich faire Beendigung der Saison 2020/21 bis zum 30.06.2021 nicht möglich und damit die Saison 20/21 mit sofortiger Wirkung in allen Spielklassen beendet ist." 

 

Süddeutscher Fußballverband

Hessischer Fußballverband: Am Samstag hat der Verband den Saisonabbruch beschlossen und dies auch auf seiner Öffnet externen Link in neuem FensterHomepage kommuniziert. "Natürlich fällt es uns nicht leicht, diesen Schritt zu gehen, da wir dafür stehen, den Vereinen die Wettbewerbsspielmöglichkeit zu bieten. Aber dieser Weg der Entscheidungsfindung ist kein Schnellschuss, sondern ein sorgsam vorbereiteter, breit abgestimmter und wohl überlegter Prozess. Jede andere Möglichkeit wäre in der aktuellen Situation mit den im Laufe der Pandemie erworbenen Erfahrungswerten unseren Mitgliedern gegenüber nicht zu vertreten gewesen",  erklärte HFV-Präsident Stefan Reuß.  

Badischer Fußballverband: Eine Entscheidung über die Saisonfortsetzung oder -beendigung soll nach Ostern fallen. Damit die Wiederaufnahme des Spielbetriebs gelingt, müsste direkt nach den nächsten Bund-Länder-Beratungen uneingeschränktes Training möglich sein. BFV-Vizepräsident Öffnet externen Link in neuem FensterRüdiger Heiß bezweifelte bereits, "dass diese Punktlandung gelingt".

Südbadischer Fußballverband: Hier sieht's genauso aus wie beim BFV. In einer Öffnet externen Link in neuem FensterSitzung nach Ostern soll das weitere Vorgehen abgestimmt werden.

Württembergischer Fußballverband: Der Verband will am 9. April über den Saisonabbruch abstimmen. Die Tendenz geht allerdings auch eher dorthin. "Mit den gestrigen politischen Entscheidungen wird es immer unwahrscheinlicher, dass der Spielbetrieb im Amateurfußball nach einer angemessenen Vorbereitungszeit bis zum 9. Mai wieder aufgenommen und die Saison 2020/21 zu einem sportlichen Abschluss gebracht werden kann", heißt es in einer Öffnet externen Link in neuem FensterMitteilung.

Bayerischer Fußballverband: "Öffnet externen Link in neuem FensterLiebe BFV-Entscheidungsträger, bereitet diesem Wahnsinn bitte ein Ende." Mit einem offenen Brief haben sich 17 Vereine der fünften und sechsten Spielklasse an den Verband gewandt und um einen Abbruch der Saison gebeten. Der Verband hatte bereits vor etwa einem die Saison 2019/20 nicht etwa abgebrochen, sondern ausgeweitet. Auch die Saison 2019/21 scheint jedoch nicht zum Ende zu kommen. Überraschend hat der Verband nun am Montag doch ein mögliches Abbruchsszenario auf den Weg gebracht. Demnach würde doch abgebrochen, sofern Öffnet externen Link in neuem Fensterbis zum 3. Mai bayernweit kein uneingeschränkter Trainingsbetrieb möglich sei. 



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Kreisliga A Münsterland

Pl. MannschaftSp. TorePkt.
1    SV Mauritz 06 24    104:19 65  
2    Germ. Hauenhorst 24    78:25 63  
3    SG Sendenhorst 24    72:20 62  
4    VfB Alstätte 24    64:19 62  
5    FC Nordwalde 23    72:22 58  

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